Na bitte! Kaum gibt es nach gefühlt unendlich langer Zeit wieder einmal ein Heimspiel an einem Freitagabend, klappt es auch mit einem Sieg. Vor stimmungsvoller Kulisse konnten die Indians das Spitzenteam aus Rosenheim bezwingen. So kann es gerne weiter gehen. Warum auch nicht! Schließlich kommt heute am Freitag das nächste bayerische Spitzenteam mit ruhmreicher Vergangenheit und klangvollem Namen an den Pferdeturm. Der Meister kommt! Nur ein Spiel an diesem Wochenende und das gegen den amtierenden Meister, die Landshut Cannibals.

Natürlich gibt es da für die Indians noch eine offene Rechnung aus dem Vorjahr zu begleichen, als man sich gegen die Landshut Cannibals kurz & schmerzhaft mit einer 0:4 Serie aus den Playoffs verabschieden musste und die Eismaschine abschalten durfte. Aber das Team um Coach Christian Künast wird sich vielleicht auch an die letztjährige reguläre Saison erinnern, als man - an einem Freitagabend - die Landshut Cannibals in einem packendem Spiel mit 3:1 besiegen konnte.

Landshut Cannibals

Die Landshut Cannibals waren letztes Wochenende in der Bundesliga ohne Spiel und vertraten stattdessen in Bozen die deutschen Farben in der Zwischenrunde des Europapokals (IIHF Continental Cup). Dort allerdings ging man gegen die Teams aus dem russischen Neftekamsk, aus Bozen und Herning mit drei Niederlagen und insgesamt 1:8 Toren weitgehend "baden". Aufgrund der Spielpause in der Bundesliga haben die Landshut Cannibals nicht selbst punkten können und finden sich derzeit mit Spielrückstand auf Platz 4 der Tabelle. Dennoch sind sie natürlich mitten drin im dichten Gedränge um die Tabellenspitze und bleiben auch nach wie vor ein ganz heißer Tipp für die diesjährige Meisterschaft.

Und dennoch! So gaaanz rund läuft es in Landshut derzeit nicht. Das personelle Erfolgsrezept des Vorjahres wurde gerade bei der "Abteilung Attacke" mit in die aktuelle Saison übernommen: ein paar spielerisch ganz starke Tschechen (Mrazek, Davidek, Kracik), ein paar kanadische Allrounder (Thornton, Trew), dazu dann häufig junge und hoch talentierte deutsche Spieler (Elsner, T. und M. Brandl, Abstreiter) und als Farbtupfer den österreichischen Nationalspieler Roland Kaspitz. Verletzungen und Formschwäche ließen jedoch die "tschechische Fraktion" in dieser Saison noch nicht in alter Klasse auftrumpfen. Standen die drei Angreifer nach der letzten Saison noch mit insgesamt 70 geschossenen Toren in den Statistiken, so sind es zum jetzigen Zeitpunkt der Saison erst deren 6. Insbesondere den langen verletzungsbedingten Ausfall von Center und Topscorer Jaroslav Kracik konnte man nicht kompensieren. Und dennoch sind die Landshut Cannibals auch so eine spielstarke und mit jeder Angriffsreihe torgefährliche Mannschaft, deren größtes Problem der letzten Auswärtsspiele aber die mangelnde Chancenverwertung gewesen ist. Defensiv steht man zumeist stabil, wenngleich einige der dortigen Recken inzwischen dann doch leicht "in die Jahre" gekommen sind. Mit dem schussgewaltigen Tschechen Jacub Grof, mit Marco Schütz und dem großen Talent Stephan Kronthaler ergibt das dann dennoch eine prima Defensive. Und dann hat man ja auch noch mit Timo Pielmeier einen der sicherlich stärksten Goalies der Liga als "letzte Instanz".

Die Landshut Cannibals sind also ein ganz starker Gegner. Können die Indians an die Leistung vom letzten Freitag anknüpfen, so sind aber auch sie für die Cannibals ein ganz starker Gegner. Da die Indians am Sonntag spielfrei sind, kann die Devise gegen Landshut eigentlich nur lauten: "Alles rein in dieses Spiel!" Das gilt natürlich auch für die Fans der Indians und diese dürfen sich auf ein sicherlich richtig gutes Spiel am so langsam winterlichen Pferdeturm freuen.

Eistadion am Pferdeturm