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16.03.2010 um 11:35 Uhr
Sehr clever, Herr Pizarro!
Die sportlich und vor allem finanziell Verantwortlichen der gleich zu nennenden Vereine werden es wahrscheinlich ein wenig anders sehen, aber das Beste wäre es für die Dortmunder, Hamburger, Bremer oder Wolfsburger, nicht in das europäische Geschäft zu gelangen. Denn dann, und nur dann, haben sie eine berechtigte Chance Meister zu werden. Nicht 2010! Klar, das machen die Bajuwaren, die Schalker und die Pillendreher unter sich aus. Aber 2011! Ja, nächste Saison könnte das große Jahr dieser Mannschaften werden. Wobei die Liste durchaus um die Namen Stuttgart oder Hoffenheim (falls die sich mal wieder auf ihre offensiven Tugenden besinnen und nicht hundert Verletzte haben) zu vergrößern wäre. Die Meisterschaft in der kommenden Saison entscheidet sich also in den nächsten Wochen! Oder ein wenig anders formuliert, der Kandidatenkreis der Bayern-Herausforderer für nächstes Frühjahr kristallisiert sich jetzt heraus. Dass die Münchener auch dann wieder um den Platz an der Sonne mitstreiten werden, kann niemand ernsthaft bezweifeln. Also lieben Dank Herr Pizarro! Hast Du sehr gut gemacht, diesen Lupfer über Herrn Hildebrand. Hättest Du mal vorher nachgedacht. Tja, so kann es ja nichts werden. Das Gleiche gilt für die Herrn Kehl, Zidan oder Barrios. Auch uhr habt eurem Team einen Bärendienst am letzten Wochenende für die folgende Spielzeit erwiesen. Damit kann Borussia den Titel schon jetzt abschreiben. Selber Schuld!

Beispiele gab es den letzten Jahren genügend. Die Wolfsburger konnten letztes Jahr nach dem frühen Ausscheiden im UEFA-Cup – so hieß der damals noch – frisch, fromm, fröhlich frei in der Liga aufspielen. Jede Woche konnten sich die Niedersachsen auf den kommenden Gegner vorbereiten. In aller Ruhe, ohne große Verletzungen. Der Höhepunkt der Woche war jeweils am Wochenende und nicht irgendwann in der Mitte. Sieht jemand die Gemeinsamkeiten zu den Heynckes-Schützlingen und den diesjährigen Magath-Spielern? Okay, nächstes Beispiel: Stuttgart im letzten Jahr, oder noch viel besser: in der Saison 2006/07. Die Stuttgarter wurden damals Meister und wer brauchte international nicht Richtung Kasan, Bilbao oder Tel Aviv zu reisen? Richtig geraten, der VfB Stuttgart. Somit besaßen sie genügend Kraftreserven, um im Schlussspurt erfolgreich sein zu können. Die Verletzungsprobleme der Leistungsträger hielten sich jeweils auch in Grenzen.

Die Bundesliga ist viel zu ausgeglichen, dass diese Kleinigkeiten nicht ins Gewicht fallen. Sieben bis acht Mannschaften bewegen sich auf einem nahezu identischen Niveau. Wer die Hamburger am letzten Sonntag in der zweiten Halbzeit in Leverkusen gesehen hat, wird nicht verhehlen können, dass es dem HSV an körperlicher und geistiger Frische fehlte. Die Leverkusener hatten daher leichtes Spiel, wirkten immer einen Schritt spritziger als die Nordlichter. Kein Wunder, sie haben auch gefühlte 50 Partien weniger in den Knochen als die Hanseaten. Keine Euro-League, keine Reisen kein DFB-Pokal, sondern ein vernünftiger Trainingsrhythmus. Nicht, dass die Labbadias dieser Welt schlecht traininieren. Aber die wöchentliche Arbeit sieht halt anders aus, wenn man alle drei, vier Tage spielt.

Die Leverkusener können sich hingegen voll auf den Liga-Alltag konzentrieren. Trainer Jupp Heynckes weiß jedoch, dass das Potenzial im nächsten Jahr nicht mehr reichen wird. Ein Absturz in der Liga wäre vorprogrammiert, wenn der Kader nicht qualitativ und quantitativ aufgefrischt wird. Nachfragen in Wolfsburg und Stuttgart sind erlaubt. Wie schnell bei einem Meisterschaftskandidaten das Abstiegsgespenst vorbeischauen kann, zeigte sich in den letzten Monaten. Auch der Hertha werden die Auftritte auf dem europäischen Parkett nicht sonderlich hilfreich gewesen sein, um den Absturz zu verhindern. Natürlich werden die Leverkusener und auch die Schalker vor der nächsten Spielzeit wieder in den Kreis der Mitfavoriten nominiert werden. Aber ernsthaft! Keiner kann seriös daran glauben, dass die Schalker auch 2010/11 die gleiche Rolle spielen werden, wenn im September und Oktober die Champions League ihre Tore für die 04er öffnet. Dann wird ein Auswärtsspiel in Frankfurt auf einmal schwer. Nicht nur vom Körper her, sondern auch vom Hirn. Am Mittwoch in London, Madrid oder Manchester, danach auswärts Augsburg. Da kommt Arbeit auf Felix Magath zu.

Die Bundesliga verzeiht keine Schwächen. So ein 4:0 der Wolfsburger in Gladbach, nachdem sie die halbe Welt innerhalb von 48 Stunden bereist hatten, ist eher die Ausnahme. So ein 0:0 der Hamburger gegen Frankfurt - ohne Esprit, ohne Durchschlagskraft - vor ein paar Wochen ist da eher die Regel. Die Belastung ist für ein paar Wochen durchaus auszuhalten, über mehrere Monate fehlt den meisten Vereinen einfach die Qualität in der Breite und auch in der Spitze. Sie können sich nicht darauf verlassen, dass ein Einzelkönner durch einen Solo-Auftritt den Unterschied macht. Nur die Bayern besitzen das Kapital auf der Bank und auf dem Rasen, den Spagat zwischen nationalen und internationalen Ansprüchen (meistens) zu genügen. Ansonsten ist es in den letzten zehn Jahren nur Werder Bremen ansatzweise gegönnt gewesen, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen. Wobei die Affinität zu den Pokalwettbewerben an der Weser wohl genetisch von Generation zu Generation vererbt wird. Ansonsten war meistens der Niedergang in der Liga bei den jeweiligen Protagonisten vorauszusehen. Den Hamburgern fehlte zum Beispiel in den letzten Jahren immer wieder das letzte Etwas in den letzten Wochen einer Saison, um die Ziele in vollem Umfang zu erreichen. Sie waren zu müde und körperlich nicht voll auf der Höhe. Die vielen Verletzungen, die sie seit Jahren durch die ganzen Spielzeiten schleppen, sind kein Zufall. Vielleicht würde es ihnen mal gut tun, keine Unternehmungen nach Wien, Glasgow oder Israel in Angriff zu nehmen. Momentan sind sie ja auf einen guten Weg, denn die Bremer sind wieder auf einen Punkt heran gekommen. Sollte es so bis zum letzten Spieltag bleiben, bräuchte der HSV gar nicht am 8. Mai anreisen. Der Zielort ist nämlich Bremen. Am letzten Spieltag! Bremen! Wie gesagt, für die nächste Saison wäre die obligatorische Derby-Niederlage für den HSV gar nicht so schlecht! Lieber ein einziges Mal Meister als zweimal eventuell Euro-League! Oder?
Aufrufe: 891 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:16.03.2010
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giano21
16.03.2010 | 18:49 Uhr
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giano21 : 
16.03.2010 | 18:49 Uhr
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giano21 : 
Interessante These, die du da aufstellst. Aber aus Sicht eines Werder-Fans muss ich vor allem ein Gegenargument anbringen: Wenn Werder den Europapokal nicht erreicht (rein hypothetisch natürlich), hätten sie nicht das Geld, eben so Leute wie Pizarro oder Özil zu halten, um überhaupt mit den Konkurrenten mithalten zu können.
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