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Flashback
Schlimmer hätte es für die Denver Nuggets in der Saison 2012-2013 wohl kaum laufen können. Javale McGee, Nate Robinson und Danilo Gallinari zogen sich alle schwere Verletzungen zu und mussten die Saison vorzeitig beenden, Andre Miller kam so gar nicht mit Neu-Coach Brian Shaw klar und Neuzugang J.J. Hickson bliebt etwas hinter den Erwartungen zurück. Es war schon früh abzusehen, dass die Nuggets wohl nicht viel mit den Playoffs zu tun haben werden und letztendlich brachte es die Franchise aus Colorado auf nur 36 Siege, bei 46 Niederlagen - Platz 11 in der Western Conference.

What's new?
Auf dem Free Agent Markt waren die Denver Nuggets (bisher) gar nicht aktiv ist, was bei den bereits feststehenden Gehaltsausgaben von rund 73.000.000 $ für die kommende Saison nicht weiter verwunderlich sein sollte. Bereits vor der Draft haben die Nuggets für wenig Gegenwert ihren ehemaligen "Three-And-D"-Experten Arron Afflalo aus Orlando zurückgeholt und sich am Draftabend mit dem europäischen Centertalent Jusuf Nurkic und dem hoch gehandelten Shooting Guard Gary Harris von den Michigan State Spartans verstärkt. Die Abgänge von Jan Vesely, Aaron Brooks, Anthony Randolph und Evan Forunier sollten nicht allzu stark ins Gewicht fallen.

Stärken
Eine große Stärke der Denver Nuggets - die eigentlich historisch ist - ist das attraktive und schnelle Spiel nach vorne. Im heimischen Pepsi Center haben Gegner oft nicht viel zu lachen, was an der "dünneren" Luft in rund 1.6 km über dem Meeresspiegel liegt - die Kondition sinkt, man dehydriert schneller und setzt seinem Körper einer sehr starken Belastung aus - es sei denn man ist dran gewohnt und das sind die Nuggets. Das Spielermaterial lässt auch weiterhin einen schnelles Angriffsbasketball zu Point Guard Ty Lawson gehört zu den schnellsten Spielern auf seiner Position und selbst die "großen Jungs" wie zum Beispiel "The Manimal" Kenneth Faried und Javale McGee können sich recht schnell zwischen den beiden Körben bewegen. Das vorhandene Spielermaterial ist allerdings nicht nur schnell sondern auch in anderen Belangen brauchbar - Danilo Gallinari ist ein guter Allrounder, der allerdings sehr verletzungsanfällig ist, Kenneth Faried gibt Abend für Abend 110% und kann an beiden Enden des Feldes für Furore sorgen und mit Arron Afflalo hat man einen der besten Shooting Guards der Liga für quasi keinen Gegenwert in die Mile High City zurückbringen können. Die Voraussetzungen für vielseitigen und attraktiven Basketball könnten definitiv schlechter sein.

Schwächen
So gut die Offensive auf dem Papier auch aussehen mag, müssen die Nuggets natürlich auch darauf achten, dass man den Laden hinten dicht hält. In der Starting Five ist lediglich Arron Afflalo ein bewiesener Verteidiger, von dem man konstant gute Leistung am Perimeter erwarten darf. Und der Rest? Javale McGee und Kenneth Faried haben definitiv ihre Momente sind aber keinesfalls die Verteidiger, die einem gegnerischen Frontcourt Magenschmerzen bereiten - Back-Up Big Man JJ Hickson sollte sogar für Vorfreude beim Gegner sorgen. Frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" werden die Nuggets wohl auftreten, allerdings war eine solche Philosophie nie ein Garant für Erfolg. Neben der eher schwachen Defensive dürfte Coach Brian Shaw auch der Gesundheitszustand seiner Akteure Kopfschmerzen bereiten. Gleich drei Schlüsselspieler haben in der vergangenen Saison schwere Verletzungen davon getragen und es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Spieler sich erneut verletzen oder schlicht und ergreifend nicht an vergangene Leistungen anknüpfen können.

"You're the real MVP"
Es ist schwierig in einem Team ohne richtigen Superstar einen Spieler in den Vordergrund zu stellen. Für viele Experten ist Danilo Gallinari der wichtigste Baustein der Denver Nuggets, doch aufgrund seiner Verletzungshistorie und einer bärenstarken Saison 2013-2014 muss man wohl Arron Afflalo auf ein Podest stellen. Der Shooting Guard legte bei den Orlando Magic - die natürlich zugegebenermaßen kein gutes Team gewesen sind - Karrierehöchstwerte in den Kategorien "Punkte pro Spiel" (18.2) und "Assists pro Spiel" (3.4) auf und war somit an beiden Enden des Feldes ein absoluter Leistungsträger. Afflalo hat sich von einem klassischen "Three-and-D"-Spieler zu einem guten Allrounder gemausert, der wohl einer der wenigen konstanten und 100%-fitten Spielern im Roster der Denver Nuggets sein wird. Das Jahr 2014-2015 ist außerdem ein sogenanntes "Contract Year" für Arron Afflalo - der Shooting Guard befindet sich in seinem letzten Vertragsjahr und möchte sich natürlich positiv beweisen um im Alter von 29 Jahren in der kommenden Offseason einen letzten langjährigen und lukrativen Vertrag zu unterzeichnen - den Nuggets sollte diese Tatsache recht sein.

Ein Blick in die Glaskugel
Die Erwartungen sind nach wie vor groß in der Mile High City - viele Fans und Experten bauen auf eine vollständige Genesung von Danilo Gallinari und hoffen auf den absoluten Durchbruch von "The Manimal" Kenneth Faried, doch Faried hat vermutlich nicht mehr viel Upside und ob Gallinari mal über eine längere Zeit verletzungsfrei bleiben, muss der Italiener erst mal beweisen. Im Osten würden die Nuggets wohl mit Leichtigkeit um den Heimvorteil mitspielen, doch selbst mit all den Vorzügen, die diese Mannschaft hat, ist es schwer vorstellbar, dass ein solch defensivschwaches Team mit so vielen wackelnden Einzelspielern wirklich für die Playoffs im Westen qualifizieren kann. Selbst falls einer der letztjährigen Playoff-Teilnehmer in die Lottery abstürzen sollte müssen die Nuggets erst mal noch an den Phoenix Suns und den New Orleans Pelicans vorbei.