22.11.2012 um 21:44 Uhr
Ruhe bewahren und genießen
Der BV Borussia 09 e.V. Dortmund, kurz BVB, steht nach teils großartigen Leistungen im Achtelfinale der Champions League. Dabei spielte man während der Gruppenphase gegen niemand geringeres als Ajax Amsterdam, Real Madrid und Manchester City.
Wir lassen uns das einmal auf der Zunge zergehen:
Ajax Amsterdam betreibt eine der besten Jugendabteilungen des europäischen Fußballs. Hat sowohl die 70er als auch die 90er Jahre fußballerisch maßgeblich mit beeinflusst. Zusammengefasst gewann der Verein 31 Mal die niederländische Meisterschaft und 18 mal den niederländischen Pokal. Zudem einmal die Champions League, 3 Mal den europäischen Supercup, 3 Mal den Europapokal der Landesmeister sowie 2 Mal den Weltpokal.
Manchester City investierte seit 2008 mehr als 700 Millionen Euro. Ist aktueller englischer Meister und noch dazu gespickt mit Spielern von Weltklasseformat wie Mario Balotelli, Carlos Tevez oder David Silva. In Zahlen ausgedrückt wurde City 5 Mal englischer Pokalsieger, 3 Mal englischer Meister und gewann einmal den Europapokal der Pokalsieger.
Zu Real Madrid muss man nicht viel schreiben. Die „Königlichen" oder auch die „Galaktischen" sind weltweit bekannt. In ihrer Mannschaft spielen Größen wie Christiano Ronaldo, Kaká oder Iker Casillas. Das Stadion „Santiago Bernabeu" ist weltberühmt und nach einem der legendärsten Spieler des Vereins benannt. Um es kurz zu machen hier die Zahlen: Madrid wurde 32 Mal spanischer Meister sowie 18 Mal spanischer Pokalsieger. Hinzu kommen 6 Finalsiege im Europapokal der Landesmeister, 3 Champions League Siege, 3 Weltpokalsiege und 2 Supercup Siege um mal die wichtigsten zu nennen.
Diesen drei Vereinen sah sich die junge Mannschaft des BVB in der Gruppenphase, die in 2 Wochen mit dem Heimspiel gegen Manchester City abgeschlossen wird, der Champions League gegenüber. Angesichts der namhaften Konkurrenz und mit den Bildern der letzten CL-Saison im Hinterkopf kein Wunder also, dass man sich keine großen Chancen ausgerechnet hatte.
Umso erstaunlicher ist die Entwicklung der Schwarz-Gelben. Nach 5 Spieltagen steht man mit 3 Siegen und 2 Remis ungeschlagen mit 11 Punkten an der Tabellenspitze und darf sich dank des gewonnen Vergleichs mit Real als Gruppensieger feiern lassen.
Einem etwas wackligen 1:0 Auftaktsieg gegen Ajax folgten teils atemberaubende Leistungen beim 1:1 in Manchester, beim 2:1 Sieg zuhause gegen Real sowie beim 2:2 Unentschieden in Madrid. Nicht zu vergessen ist der jüngst errungene 4:1 Sieg in Amsterdam – ein Kunststück das noch keinem deutschen Verein gelang.
Von José Mourinho und anderen Experten bereits zum Titelkandidaten erklärt, verfallen manche Fans beinahe in Ekstase. Es wird heiß diskutiert. Ist der BVB bereit für den Gewinn der Königsklasse? Kann sich Geschichte wie in den 90er Jahren, als man nach 2 Meisterschaften CL-Sieger wurde, wiederholen?
Die Gedanken an einen solchen Triumph sind sehr schön und träumen muss erlaubt sein. Jedoch sollten wir alle einen kühlen Kopf bewahren. Borussia Dortmund hat eine außerordentlich gute Vorrunde gespielt, jedoch wartet im Achtelfinale eine ganz andere Herausforderung. Damit ist nicht einmal ein möglicher namhafter Gegner wie der FC Arsenal oder der AC Mailand gemeint, sondern eine neue Erfahrung.
Die junge Mannschat hat in den vergangenen Monaten eine Entwicklung an den Tag gelegt die so nicht zu erwarten war. Vor 2 Jahren scheiterte man in der Gruppenphase der Europa League und letzte Saison kamen Bezeichnungen wie die „Schande der Nation" auf, weil man sich in einer Gruppe mit Marseille, Arsenal und Piräus nicht durchsetzen konnte und augrund teils naiver Auftritte als Gruppenletzter ausschied.
Nun steht man als Gruppensieger der so genannten „Todesgruppe" fest. Das Team, ja der gesamte Verein, hat sich weiterentwickelt und die Erfahrungen der letzten Jahre richtig verarbeitet. Das erreichen der K.O.-Runde war das erklärte Ziel. Es bleibt aber abzuwarten wie sich das Team dort schlägt. Es darf nicht vergessen werden, dass der Druck im Achtelfinale ein anderer ist.
Damit müssen sich die Spieler anfreunden und arrangieren. Die spielerische Qualität reicht ohne Zweifel auch noch für das Erreichen des Halbfinals. In erster Linie müssen die Spieler aber im Kopf klar sein und sich auf ihr Spiel konzentrieren. Sollte das Viertelfinale erreicht werden ist vieles möglich.
Jedoch ist der Reifeprozess dieses Teams noch lange nicht beendet und es ist auch weiterhin mit kleineren Rückschlägen zu rechnen. So wäre ein Ausscheiden im Achtelfinale mit Sicherheit keine Katastrophe. Fans und Spieler wären enttäuscht, was angesichts der vorangegangen Leistungen absolut verständlich wäre. Eine Schande wäre es aber sicherlich nicht.
Speziell den Dortmunder-Fans sei gesagt: Genießt diese Spielzeit. Sie bereitet uns bis jetzt viel Spaß. In den Pokalwettbewerben steht man im Achtelfinale und in der Bundesliga liegt man mit aktuell 22 Punkten auf Rang 4 absolut im Soll. Wir alle sollten diese Zeit genießen und uns über das Erreichte freuen und nicht zu viel von möglichen Triumphen in der Zukunft träumen.
Denn wer sich zu viel erhofft ist am Ende womöglich enttäuscht, obwohl die Saison eigentlich großartig verlaufen ist.
Wir lassen uns das einmal auf der Zunge zergehen:
Ajax Amsterdam betreibt eine der besten Jugendabteilungen des europäischen Fußballs. Hat sowohl die 70er als auch die 90er Jahre fußballerisch maßgeblich mit beeinflusst. Zusammengefasst gewann der Verein 31 Mal die niederländische Meisterschaft und 18 mal den niederländischen Pokal. Zudem einmal die Champions League, 3 Mal den europäischen Supercup, 3 Mal den Europapokal der Landesmeister sowie 2 Mal den Weltpokal.
Manchester City investierte seit 2008 mehr als 700 Millionen Euro. Ist aktueller englischer Meister und noch dazu gespickt mit Spielern von Weltklasseformat wie Mario Balotelli, Carlos Tevez oder David Silva. In Zahlen ausgedrückt wurde City 5 Mal englischer Pokalsieger, 3 Mal englischer Meister und gewann einmal den Europapokal der Pokalsieger.
Zu Real Madrid muss man nicht viel schreiben. Die „Königlichen" oder auch die „Galaktischen" sind weltweit bekannt. In ihrer Mannschaft spielen Größen wie Christiano Ronaldo, Kaká oder Iker Casillas. Das Stadion „Santiago Bernabeu" ist weltberühmt und nach einem der legendärsten Spieler des Vereins benannt. Um es kurz zu machen hier die Zahlen: Madrid wurde 32 Mal spanischer Meister sowie 18 Mal spanischer Pokalsieger. Hinzu kommen 6 Finalsiege im Europapokal der Landesmeister, 3 Champions League Siege, 3 Weltpokalsiege und 2 Supercup Siege um mal die wichtigsten zu nennen.
Diesen drei Vereinen sah sich die junge Mannschaft des BVB in der Gruppenphase, die in 2 Wochen mit dem Heimspiel gegen Manchester City abgeschlossen wird, der Champions League gegenüber. Angesichts der namhaften Konkurrenz und mit den Bildern der letzten CL-Saison im Hinterkopf kein Wunder also, dass man sich keine großen Chancen ausgerechnet hatte.
Umso erstaunlicher ist die Entwicklung der Schwarz-Gelben. Nach 5 Spieltagen steht man mit 3 Siegen und 2 Remis ungeschlagen mit 11 Punkten an der Tabellenspitze und darf sich dank des gewonnen Vergleichs mit Real als Gruppensieger feiern lassen.
Einem etwas wackligen 1:0 Auftaktsieg gegen Ajax folgten teils atemberaubende Leistungen beim 1:1 in Manchester, beim 2:1 Sieg zuhause gegen Real sowie beim 2:2 Unentschieden in Madrid. Nicht zu vergessen ist der jüngst errungene 4:1 Sieg in Amsterdam – ein Kunststück das noch keinem deutschen Verein gelang.
Von José Mourinho und anderen Experten bereits zum Titelkandidaten erklärt, verfallen manche Fans beinahe in Ekstase. Es wird heiß diskutiert. Ist der BVB bereit für den Gewinn der Königsklasse? Kann sich Geschichte wie in den 90er Jahren, als man nach 2 Meisterschaften CL-Sieger wurde, wiederholen?
Die Gedanken an einen solchen Triumph sind sehr schön und träumen muss erlaubt sein. Jedoch sollten wir alle einen kühlen Kopf bewahren. Borussia Dortmund hat eine außerordentlich gute Vorrunde gespielt, jedoch wartet im Achtelfinale eine ganz andere Herausforderung. Damit ist nicht einmal ein möglicher namhafter Gegner wie der FC Arsenal oder der AC Mailand gemeint, sondern eine neue Erfahrung.
Die junge Mannschat hat in den vergangenen Monaten eine Entwicklung an den Tag gelegt die so nicht zu erwarten war. Vor 2 Jahren scheiterte man in der Gruppenphase der Europa League und letzte Saison kamen Bezeichnungen wie die „Schande der Nation" auf, weil man sich in einer Gruppe mit Marseille, Arsenal und Piräus nicht durchsetzen konnte und augrund teils naiver Auftritte als Gruppenletzter ausschied.
Nun steht man als Gruppensieger der so genannten „Todesgruppe" fest. Das Team, ja der gesamte Verein, hat sich weiterentwickelt und die Erfahrungen der letzten Jahre richtig verarbeitet. Das erreichen der K.O.-Runde war das erklärte Ziel. Es bleibt aber abzuwarten wie sich das Team dort schlägt. Es darf nicht vergessen werden, dass der Druck im Achtelfinale ein anderer ist.
Damit müssen sich die Spieler anfreunden und arrangieren. Die spielerische Qualität reicht ohne Zweifel auch noch für das Erreichen des Halbfinals. In erster Linie müssen die Spieler aber im Kopf klar sein und sich auf ihr Spiel konzentrieren. Sollte das Viertelfinale erreicht werden ist vieles möglich.
Jedoch ist der Reifeprozess dieses Teams noch lange nicht beendet und es ist auch weiterhin mit kleineren Rückschlägen zu rechnen. So wäre ein Ausscheiden im Achtelfinale mit Sicherheit keine Katastrophe. Fans und Spieler wären enttäuscht, was angesichts der vorangegangen Leistungen absolut verständlich wäre. Eine Schande wäre es aber sicherlich nicht.
Speziell den Dortmunder-Fans sei gesagt: Genießt diese Spielzeit. Sie bereitet uns bis jetzt viel Spaß. In den Pokalwettbewerben steht man im Achtelfinale und in der Bundesliga liegt man mit aktuell 22 Punkten auf Rang 4 absolut im Soll. Wir alle sollten diese Zeit genießen und uns über das Erreichte freuen und nicht zu viel von möglichen Triumphen in der Zukunft träumen.
Denn wer sich zu viel erhofft ist am Ende womöglich enttäuscht, obwohl die Saison eigentlich großartig verlaufen ist.
Aufrufe: 4841 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 12 | Erstellt:22.11.2012
ø 7.2
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
22.11.2012 | 22:36 Uhr
0
2
23.11.2012 | 14:22 Uhr
-1
Bin enorm begeistert über die Saison und muss auch ehrlich gesagt zugeben, dass ich nach der Auslosung schon abgeschlossen hatte mit der Champions League, bei allem Vertrauen in die Manschaft habe ich es nicht für möglich gehalten, dass wir hier weiter kommen und hatte als persönliches Ziel das Erreichen des Uefa-Pokals ausgegen.
Kurz gesagt, danke für diese geile Vorrunde und alles was jetzt kommt ist nur noch Zusatz.
Lässt mich schon beinahe, dass Schalke-Spiel vergessen und wie ich mich da aufer Süd geärgert habe.
Allerdings nur fast ;)
1
23.11.2012 | 16:36 Uhr
0
Loenz :
Bisher haben wir in der Champions League wirklich richtig gut gespielt. Im Ajax Spiel haben wir zu den vorherigen Spielen nochmal einen drauf gesetzt, und die kaum zu Torchancen kommen lassen und waren wahsinnig effizient. Hut ab vor dieser Leistung!
0
23.11.2012 | 16:38 Uhr
0
MFCEO :
hast recht, schön die füsse still halten! alles was jetzt international kommt ist draufgabe...aber schon geil, wenn man merkt wie die Bayern langsam nervös werden. der gipfel kommt zum richtigen Zeitpunkt
1
23.11.2012 | 18:21 Uhr
0
emm : Naja
Also ohne das jetzt im Grundsatz abwertend zu meinen:
Mir scheint die Schlussfolgerung Deines Blogs hanebüchen. Dass jetzt in der Zwischenrunde eine ganz andere Aufgabe wartet weiss jeder, der was von Fussball versteht, das ergibt sich schon aus der K.O.-Systematik.
Dass man ob der allgemeinen Euphorie einwenig auf die Bremse drückt, damit nicht alle komplett abheben, scheint sowohl im Falle eines späteren Titelgewinns ("zum Glück haben wir damals...") als auch im Falle eines Ausscheidens ("Wir habens ja gesagt...") ein zum jetzigen Zeitpunkt guter Ansatz - und weil den alle wählen (oder andersrum: wer hat mal nach der Vorrunde gesagt, das Ding schaukeln wir jetzt locker heim?), ist er fast schon banal. Der hier den Mahnfinger Hebende schwimmt deswegen auch nicht gegen den Strom oder so, im Gegenteil, er befindet sich in bester Gesellschaft mit Trainern, Medien und Fans, die was vom Spiel verstehen.
Insofern gebe ich Deiner Schreibe zwar Recht - aber sie hat nichts gesagt, was neben den zwei immergleichen Ansätzen (dem selten zu hörenden "Jetzt laufen wir durch!" vs. dem ewigen Gebot zur Ruhe aka "Wir haben noch nichts gewonnen!") liegen würde.
0
23.11.2012 | 18:43 Uhr
-1
haen27 :
"ich finde es ja immernoch lustig, dass wir jetzt aufeinmal Titelanwärter sind (wenn man den Wettportalen glauben darf, sogar schon an vierter Stelle)."da liegt der hund begraben. allein schon daten von diesen wettassis zur grundlage zu nehmen. gibt das nicht zu bedenken?
________________________________________________
schöner blog. der absatz zum schluss trifft es richtig. stichwort: genießen, nicht "fordern"!
0
23.11.2012 | 19:24 Uhr
0
Wenn man manche User hier auf Spox sieht und hört, bekommt man schon das Gefühl, dass die Erwartungshaltung zu hoch ist. Das sind nicht nur Dortmund-Anhänger und sicher nicht alle. Aber es gibt sie.
Und dann mal zu überlegen "Wo kommen wir her?" und "Ist die Saison nicht auch so schon geil?" finde ich persönlich nicht so schlecht.
Gibt ja genügend Übermütige die jetzt zum Beispiel auch gegen Bayern wettern, nur weil Dortmund gezeigt hat, dass sie international doch mithalten können. Das ist doch albern.
1
23.11.2012 | 19:33 Uhr
0
1
COMMUNITY LOGIN
Statistik
ich fänd ihn noch besser, wenn er in der bvb-gruppe erschienen wäre