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27.08.2008 um 19:17 Uhr
Pfeifen-Check II
Teil 2 des großen Pfeifen-Checks. Heute geht's um die Herren Gräfe, Kinhöfer, Seemann, Kircher und Sippel!

Gräfe (Berlin)
Der junge Referee hätte im Frühjahr 2004 sicher auch nicht gedacht, so schnell zu nationaler Prominenz zu kommen. Damals sah es so aus, als müsste der Zweitligaschiri noch ein wenig warten, um Erstliga-Luft schnuppern zu können. Doch der verletzungsbedingte Rückzug von Schiedsrichter Jürgen Aust ermöglichte es, dass neben Felix Brych noch ein weiterer Neuzugang die Bundesliga bereicherte. Und von einer Bereicherung kann man im Fall Manuel Gräfe zweifellos sprechen. Zwar war die Leistung in seiner Premierensaison bei der Partie des Clubs gegen den BVB mitunter das Unterirdischste, was so von Unparteiischen dargeboten werden kann. Seitdem sind die Leistungen des Sportwissenschaftlers durchweg erfreulich. Weniger erfreulich dürfte für Gräfe jedoch gewesen sein, dass sein Name oftmals im Zusammenhang mit dem sog. Hoyzer-Skandal fiel. Jedoch kann von einer Verstrickung Gräfes in die Affäre nach heutigem Kenntnisstand keine Rede sein. Im Gegenteil, er hat sogar zur Aufklärung beigetragen. Für das DSF scheint Gräfe sogar eine Art Bilderbuchschiri zu sein: Immerhin widmete man ihm eine dreißigminütige Reportage, in der man ihm vor, während und nach einem Bundesligaspiel beobachtete. Beachtlich!

Kinhöfer (Herne)
Einst schwenkte er noch elegant als Assistent von Helmut Krug die Fahne an der Seitenlinie. Jetzt kann er sich schon fast zu den Etablierten zählen. Mit beeindruckender Regelmäßigkeit darf der juvenile Schlacks mit der edlen Scheitelfrisur die Erstligaprofis mit seinen Pfiffen zur Räson bringen. Und diesen Job macht er gar nicht mal schlecht. Und immerhin vertrat er, nachdem Jürgen Jansen auf Eis gelegt wurde, lange Zeit als einziger die Zunft der nordrhein-westfälischen Schiedsrichter. Was früher Assenmacher, Eschweiler und Ahlenfelder gemeinsam erledigten, ruhte auf den Schultern von Kinhöfer. Kinne hat sich längst zu einem echten Top-Mann gemausert, wenngleich die Karten bei ihm recht lose sitzen. Wenn Kinne pfeift, wird's bunt! Ansonsten leitet er Bundesligaspiele so souverän, als sei es das Leichteste der Welt. Stets bewahrt er die Kontrolle über das Spiel. Kein Wunder, verdingt er sich im "wahren Leben" doch als Controller. Klingt toll. Könnte aber auch nur ein professionalität-vorgaukelnder Anglizismus für Schaffner sein. Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist aber, dass Kinhöfer schon jetzt zu den Großen der Liga zählt.

Seemann (Essen)
Wie Kollege Kempter ist auch Seemann seit 2006 an der Erstligapfeife. Bislang ist ihm der ganz große Durchbruch noch nicht gelungen. Denn der angehende Jurist aus Essen wird eher selten mit der Leitung von Ersligaspielen betraut, und wenn dann tendenziell nur solche aus der Gattung Bielefeld – Cottbus. Bislang noch ein Mann für Flopspiele, könnte aus Seemann, der durch eine unaufgeregte und sichere Spielleitung überzeugt, noch mehr werden. Warten wir es ab und drücken ihm die Daumen.

Kircher (Rottenburg)
Auch auf seinen Schultern lasten die Hoffnungen der deutschen Schiedsrichtergilde. Glaubt man nämlich fachkundigen Kreisen, zu denen sich Bulischianti-Freunde selbstverständlich zählen, so dürfte der dunkelhaarige Schwabe in ein paar Jahren auch international zu den Topleuten gehören. Momentan ist er noch nicht so weit; da fehlt noch ein Funken Erfahrung. Diese sammelt er aber von Woche zu Woche und das auch bei dem einen oder anderen Spitzenspiel. Nicht zu Unrecht: Kircher weiß sich mit seiner imposanten Gestalt Respekt zu schaffen, was nicht zuletzt auch an der Richtigkeit der von ihm getroffenen Entscheidungen liegt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wer den guten Knut bei der Platzbegehung vor dem Spiel beobachtet, wird feststellen, dass er nicht nur eine kräftige Statur besitzt, sondern mit seinem Fielmann-Kassengestell einen äußerst intellektuellen Eindruck macht. Seinen ersten bemerkenswerten Auftritt hatte Knut übrigens im Februar 2002, als er als Assistent des guten alten Helmut Fleischer beim Abseitswinken seine Fahne demontierte. Kircher spurtete flugs in die Kabine und besorgte Ersatz. Mit gleichem Höllentempo betrat er wieder den Platz und nahm seinen Dienst auf. Noch heute heißt es: Niemand kann mit einer Fahne derart schnell und gerade laufen wie er. Knut Kircher – ein Mann der Rekorde.

Sippel (München)
"Mit dem Sippel könnt ihr eine Flasche seh'n" – ein billiges Wortspiel auf Kosten des Münchener Fifa-Schiedsrichters, das man so nicht stehen lassen darf. Zwar ist Sippel – nicht nur was seine Figur betrifft – nicht unbedingt der Größten einer. Aber gar so schlimm ist es nicht. Sippel ist eine souveräne Pfeife. Allerdings wirkt er manchmal hektisch und unkontrolliert. Daran kann man jedoch noch arbeiten. Sein Karriere-Highlight erlebte er aber bislang weder bei einem Bundesliga-Match noch bei einer Champions-League-Partie. Nein, Peter Sippel fiel die ehrenhafte Aufgabe zu, im Sommer 2004 bei der von Gerd Rubenbauer moderierten Sendung "Deutschland Champions" im Europapark Rust als Unparteiischer zu fungieren. Eine ganz große Herausforderung…?! Da hat wohl jemand eine Wette beim Maßstämmen auf dem Oktoberfest verloren.


Manuel Gräfe


Thorsten Kinhöfer


Marc Seemann


Knut Kircher


Peter Sippel

Weiter zu Teil 3!
...und hier geht's zum 1. Teil des großen Pfeifen-Checks!
Aufrufe: 1561 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 2 | Erstellt:27.08.2008
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