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03.03.2012 um 23:28 Uhr
Missverständnis Heynckes II
Siegeswille und Kampfgeist

Gegen Schalke und Leverkusen zeigt sich das Team ein wenig verändert. Der Einsatz und der Wille, beides soll angeblich fehlen sind da. Die Spieler wollen und nehmen den Kampf an. Sie scheinen die Situation verstanden zu haben. Gegen Schalke werden sie belohnt. Die individuelle Klasse bringt den Sieg.
Doch ist man in Leverkusen früh glücklos vor dem Tor, wird immer schlechter. Der Geist ist willig, sogar das Fleisch ist stark, doch die Idee fehlt. Wie kommen wir zum Torerfolg? Wo wird mein Mitspieler hin laufen? Wo kann ich den Ball hin spielen? Wer unterstützt mich? Die Beantwortung dieser Fragen sollte in Automatismen liegen die man sich im Training aneignet. Sie sind Teil eines Masterplans. Die Spieler müssen einander verstehen. Müller muss wissen wo Robben bei Angriff von rechts hin läuft, Ribery muss wissen wo er Gomez bei einem Konter anspielen kann. Wenn dies nicht der Fall ist entscheidet alleine die individuelle Klasse und der Zufall über Torerfolg oder nicht.


Des Nachbars grüner Rasen

Bei Gladbach und Dortmund ist das anders. Hanke weiß wo Reus stehen wird, Götze weiß wann Kagawa in den freien Raum stößt. Das liegt daran, dass sie diese Dinge vom Trainer vermittelt kriegen. Ein Gladbacher Spieler äußerte vor einiger Zeit Favre habe ständig das Training unterbrochen um auf scheinbar unwichtige Kleinigkeiten hinzuweisen. Als Konsequenz wisse er im Spiel immer was er tun sollte. Bei uns weiß das niemand.
Heynckes hat Ruhe in den Verein gebracht, kurzzeitig und die Mannschaft harmonisiert. Das war wichtig und notwendig. Doch scheitert Heynckes an der Vermittlung einer Spielidee, an der Taktik. Er kennt einen anderen Fußball, hat den Bezug zur Moderne verloren. Unsere Mannschaft entwickelt sich zurück. Dieser negativen Entwicklung gilt es ein Ende zu setzen. Der Amtszeit Heynckes gilt es ein Ende zu setzen. Ein moderner Trainer mit Gespür für Taktik muss her. Sonst laufen wir Gefahr von den Bienen überholt zu werden. Ich denke das will niemand.

Ich habe übrigens gar nichts gegen Heynckes, finde ihn sogar sympathisch. Nur ist er der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Ort und macht auf mich einen angeschlagenen Eindruck. Ich glaube er hat die Aufgabe hier unterschätzt und sich übernommen. Man sollte daher einsehen, dass man einen Fehler begangen hat und ein neues, schöneres Kapitel schreiben. Heynckes wünsche ich für die Zukunft alles Gute. Egal ob bei einem anderen Verein oder im Ruhestand. Nur sollte er nicht mehr den FCB trainieren, es passt nicht.

Danke fürs Lesen.
Aufrufe: 49909 | Kommentare: 78 | Bewertungen: 106 | Erstellt:03.03.2012
ø 9.6
FCB  |Bayern  |Heynckes  |Krise  |
KOMMENTARE
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Joyside
06.03.2012 | 12:12 Uhr
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Joyside : 
06.03.2012 | 12:12 Uhr
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Joyside : 
Punk:
Ich denke das "Mia san mia" eher als Ansporn nach innen, die äußere Anerkennung ist mir relativ egal. Der Verein hat für mich persönlich mit seiner Historie und seinen Legenden wie Beckenbauer, Gerd Müller, Oli Kahn, etc. genug Substanz. Dortmund holt sich seine Substanz halt aus der Historie des Malocherclubs und dazu passt der Teamgeist und der laufintensive Stil, den sie im Moment vorleben, ja auch super. Ich kann mich halt eher mit einem Verein identifizieren, bei dem es brennt, wenn es nicht läuft, als mit einem Verein, bei dem relativiert wird, wenn es international Blamagen gibt. Die Bayern hätten auch relativieren können mit "Schwein verletzt, Robben außer Form, blabla...", aber bei denen knallt es dann halt. Was Klopp gemacht hat, sind für mich Ausreden. "Internationale Erfahrung, Rhabarber, Rhabarber...", als ob Piräus stärker wäre als Bremen oder Schalke.

Nicht falsch verstehen, bitte. Ich finde es auf der andern Seite auch dämlich, wenn Bayern ins andere Extrem abdriftet und der Uli nach einem guten Spiel gegen Schalke auf dicke Hose macht.

Ahab:
Wenn der Groß doch Erfolg hätte, warum sollte man dann nach 2 Jahren den Jogi holen? Bei Jogi weiß man nie, er hat nicht ausgeschlossen, beim DFB zu verlängern, solange der Shampoo-Mann mit ihm weitermacht. Außerdem werden bei Jogi noch andere Vereine anklopfen. Wenn ich recht überlege hat der Jogi ja auch ein ziemliches Ego.

Der Uli kommt mit starken Persönlichkeiten nicht klar, da wäre Groß wohl echt ein super Geheimtip, gerade weil er fachlich top ist und nicht so der Gegenpol zu Uli wäre.

Auch Hitzfeld war ja einer, der immer wenn es drauf ankam, den Diener vor Uli gemacht hat und Magath musste mit Titeln am laufenden Meter gehen.

Sehe das ähnlich wie Du, Groß wäre eigentlich mein Favorit.
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mrpunk
06.03.2012 | 14:01 Uhr
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mrpunk : @Joyside
06.03.2012 | 14:01 Uhr
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mrpunk : @Joyside
Ich denke nicht, dass der BVB seine Identität nur aus dem Malocher-Image zieht. Und vor allem nicht die Spielidee! Klopp hat diese Taktik nicht gewählt, weil früher die meisten Fans unter Tage geschuftet haben, sondern weil es die passende Taktik für die Mannschaft ist (die dann auch für die Taktik zusammengestellt wurde). Mit diesem System hat man Erfolg, spielt ganz schönen Fußball und kann sich entwickeln.
Mit "Wir wollen Meister werden" habe ich keine Aussage getroffen, die die Art des Fußballs beschreibt. Anstatt Ziele auszurufen muss man auch sagen wie man den Weg beschreiten will. Der BVB macht das, und ist dann beim eigentlichen Ziel auch etwas flexibel.
In der CL waren das auch selten Blamagen (nur bei ein paar Spielen) und was ist an der Begründung "Erfahrung" falsch? von den BVB Spielern hatten nur wenige berhaupt je in Europa gespielt, und als Mannschaft waren die null auf Europa eingestellt. Da muss man taktisch etwas anders agieren und das kann dann mal in die Hose gehen wenn zu viel riskiert wird.

Das Bayern nichts "relativiert" ist vielleicht nur eine weitere Fehleinschätzung? Dabei geht es nicht alleine um Verletzungen, sondern einfach um die gebotene Leistung (sie haben die Meisterschaft ja abgeschrieben, also sehen sie es doch ein).

Klar kannst du Fan wegen Beckenbauer und Co sein. Aber das kannst du beim BVB auch wegen Titeln der Vergangenheit (das Jahrzehnt ist oft eine Frage des Alters). Und Fans von Vereinen, die nichts gewinnen erinnern sich auch an die großen ihres Clubs.

Die Dortmunder haben ihren Misserfolg nicht kleingeredet, sondern realistisch beurteilt. Vielleicht scheitert die Öffentlichkeit einfach an der Tatsache, dass nicht jeder Club alles wie Bayern München machen muss.
Klopp hat doch recht, 11 Punkte auf Platz 4 (oder 5?) sind wichtig, weil es da ums Geld geht. An den Titel denkt man dann 4 Spieltage vor Saisonende.
Bei Bayern wird dagegen viel Hitze produziert. Wenn es den Bayern hilft, bitte.
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Joyside
06.03.2012 | 15:32 Uhr
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Joyside : Punk
06.03.2012 | 15:32 Uhr
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Joyside : Punk
Das stimmt. Diese Mentalität hat Bayern schon oft geholfen, war aber teilweise auch lähmend. Um immer die Nummer 1 zu sein, wurden z.B. manchmal auch wahllos Schlüsselspieler von Gegnern verpflichtet, obwohl sie null zu den Bayern gepasst haben.

Genauso wird aber Dortmunds Mentalität auch die Kehrseite haben. Klopp hat im Moment recht, er ist ja auch Erster. Dortmund hat mit Sicherheit nicht so ein Operettenpublikum, wie bei uns in der Arroganz-Arena. Die Ansprüche der Fans werden jedoch wachsen und ob die so realistisch bleiben, ist die andere Frage. Da kann sich das Klima auch schnell gegen Klopp wenden.

Klopps Stärke (und auch die von Watzke und Zorc) ist es sicherlich, es eben nicht, wie in den 90ern, genauso zu machen zu wollen wie die in München. Was in München funktioniert (oder auch nicht), muss nicht in Dortmund funktionieren, das haben sie erkannt. Da stimme ich voll mit dir überein.

Generell scheint die Stärke des BVB gegenüber den Bayern im Moment vor allem in der Vereinsführung und im ruhigeren Umfeld zu liegen. Es tut mir als Bewunderer von Uli weh, das zu schreiben, aber im Großen und Ganzen haben Watzke/Zorc in den letzten Jahren einfach einen deutlich besseren Job gemacht, als Hoeneß/Nerlinger.
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mrpunk
06.03.2012 | 16:11 Uhr
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mrpunk : 
06.03.2012 | 16:11 Uhr
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mrpunk : 
"Klopp hat im Moment recht, er ist ja auch Erster."

Bei Bayern hat man recht, wenn man Erster ist. Beim BVB kann man eben auch racht haben ohne Erster sein zu müssen.
Es geht nicht alleine um die Tabelle.
Erwartunghaltung ist Spekulation. Ich denke die Fans werden sich sehr gut an die Zeit erinnern als der Verein kaputt war und Klopp daher nicht so unter Druck setzten wie das von dir vermutet wird. Sicher wird es auch wieder Enttäuschungen geben, aber eben auch gute Zeiten. Nur weil man über ein Ergebniss enttäuscht ist muss man ja nicht alles in Frage stellen und Köpfe fordern.
Der BVB hat hoffentlich gelernt, dass man besser langsam wächst und nicht versucht den nächsten Schritt zu erzwingen, der kommt bei guter Arbeit irgendwann von alleine.
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drwolf
06.03.2012 | 16:28 Uhr
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drwolf : Endlich auf den Punkt
06.03.2012 | 16:28 Uhr
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drwolf : Endlich auf den Punkt
Endlich mal einer der den Finger in die Wunde legt.
Hätte Van Gaal diese Spiele abgeliefert, hätte ich gerne Hoeneß und Rummenigge gehört. Aber an der Säbener Straße geht es nicht nach
Kompetenz sondern nur danach wer mit Hoeneß am besten klarkommt.
(Siehe Nerlinger). Ansonsten hätten wir einen Sportdirektor eines Kalibers
Effenberg oder Kahn aber die sind halt nicht ganz so bequem.

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mrpunk
06.03.2012 | 17:20 Uhr
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mrpunk : 
06.03.2012 | 17:20 Uhr
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mrpunk : 
Der Effenberg, der bei Gladbach mit der feindlichen Übernahme scheiterte? Wo die Borussia mit dem wohl heute wäre?
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mrpunk
06.03.2012 | 18:19 Uhr
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mrpunk : 
06.03.2012 | 18:19 Uhr
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mrpunk : 
Für mich wird hier genau das gemacht was den Bossen bei Bayern oft vorgeworfen wird. Kurzsichtig gehandelt. van Bommel, Effenberg oder Kahn als Sportdirektor, auf welcher Grundlage? Nur weil man Kapitän war muss man kein guter Manager sein.
die meisten Bayernfans waren doch froh, dass Heynckes übernahm weil er das Team versteht im gegensatz zu van Gaal (so die Argumente). Jetzt läuft es nicht und alles ist falsch, schnell den Trainer feuern und Nerlinger gleich dazu. Aber das ist doch kurzsichtig. Nach bestimmten Personen rufen ohne Konzepte, Ideen oder Referenzen zu fordern. Stellt mal Jobprofile auf, für die sportliche Leitung und den Kader.

Gladbach hat keinen Lautsprecher als Sportdirektor (oder ist der Manager?), Zorc pöbelt nicht in der Gegend rum. Natürlich haben sie auch kaum einen Grund dafür, aber als sie verpflichtret wurden war eine große Klappe auch kein Einstellungskriterium.
"Da muss jetzt einer auf den Tisch hauen", " Es muss gehandelt werden" Das ist alles BlaBla. Man muss auch das Richtige tun und dafür muss man nicht unbedint rumbrüllen.
Van Gall war bei Hoeneß und ein paar Spieler unten durch. Heynckes scheint bei anderen Spielern auch ncith so beliebt zu sein. Ein Trainer muss auch nicht von jedem Spieler gemocht werden, aber irgendwie stimmt die Chemie im Team nicht, dass ist mein Eindruck.
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mrpunk
07.03.2012 | 19:21 Uhr
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mrpunk : 
07.03.2012 | 19:21 Uhr
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mrpunk : 
@CaptainAhab1965

Tja, glauben ist nicht wissen.
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