Da momentan Urlaub angesagt ist, freue Ich mich, euch gleich den dritten Teil meiner Serie vorstellen zu dürfen. Schnell war klar, um wen es im dritten Teil meiner Reihe gehen soll. Er kommt aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus Island.

Ásgeir Sigurvinsson




Die Stuttgarter Anhänger werden sich bestimmt noch an Ihn erinnern können. Aber auch die Bayern-Fans ? Der am 8.Mai.1955 geborene Isländer war einer der ersten Legionäre seines Landes. Im Verlauf seiner Karriere erhielt er, aufgrund seiner herausragenden Leistungen, den Spitznamen " Eismeer-Zico" verpasst.

Belgien : Die erste Station

Nach nur einer gespielten Saison bei seinem Heimatverein, dem ÍB Vestmannaeyja, folgte er dem Ruf der weiten Fußballwelt und ging zur Saison 73/74 nach Lüttich. Volle 8 Jahre und 250 Spiele für Standard Lüttich konnte der Isländer verbuchen. In diesen erzielte der Mittelfeldspieler 57 Tore, eine ausgezeichnete Quote. Was wiederum natürlich andere europäische Teams auf den Plan rief. Und kein geringerer als der FC Bayern München war es, der den auch gern genannten Island-Beckenbauer, bezüglich seinem Auge und wegen den guten Pässen, verpflichtete.

Schwarzes Loch München

Der Wechsel im Jahr 1981 an die Isar stand unter keinem guten Stern. Sigurvinsson sollte es wie dem ein oder anderen Spieler bei den Roten aus München ergehen. In 17 Ligapartien, in denen er nur 1 Tor erzielen konnte, sollte es das auch schon gewesen sein, mit dem Abenteuer München.

Er wurde auch im DFB-Pokal und im Cup der Landesmeister eingesetzt, jedoch nach nur einer Saison für rund eine Million DM ins Schwabenländle weitertransferiert. Böse Zungen behaupten bis heute noch steif und fest, das Paul Breitner den Abgang des Isländers beschleunigte. Er stelle eine Gefahr für den Paule da, dem er seine Chefrolle streitig machen wolle. Auch war das Verhältnis zu Bayern-Coach Pal Csernai, sprichwörtlich eisig. Der Trainer ließ kein gutes Haar an dem schlaksigen Spielmacher, Sigurvinsson war in der bayerischen Landeshauptstadt, quasi isoliert. Tja Ihr lieben Bayern, auch Ihr verkennt das ein oder andere Talent.

Schöne Zeiten im Schwabenland

Nach dieser enttäuschenden Saison in München war der Wechsel zum VfB Stuttgart folgerichtig. Der Höhepunkt seiner Stuttgarter Laufbahn, die von 1982 – 1990 andauerte, war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahre 1984. Mit der von Spielerpersönlickeiten gespickten Elf des VFB, setzte sich unerwartet eine Mannschaft an die Spitze der Tabelle. Niemand hatte die Schwaben auf dem Zettel, eher die favorisierten Fohlen vom Bökelberg oder die Großkopferten aus München waren die Titelfavoriten.

Aber das Team um die Förster-Brüder, Karl Allgöwer, Guido Buchwald und Asgeir Sigurvinsson machte schließlich das Rennen. Der damalige Geschäftsführende Ulrich Schäfer umsprach es so " Es war ein Risiko mit Asgeir Sigurvinsson, aber ein Lohnendes. " Auch Karl-Heinz Rummenigge Satz zollte dem Nordländer Respekt " Diesen Titel verdankt der VfB Sigurvinsson". Nicht genug des Lobes, denn die Bundesliga-Profis wählten Ihn zum Spieler des Jahres. Eine Genugtuung für die geschundene Seele dieses ausgezeichneten Fußballers.

Zwar konnte er im weiteren Verlauf seiner Karriere keinen Titel mehr erringen, dennoch war er eine Bereicherung für die Bundesliga und des VfB Stuttgart. 1990 beendete dann, der als "der Fußballer Islands" geltende Sigurvinsson seine Laufbahn als aktiver Fußballer.

Seine weiteren Stationen

Von 1990 – 1993 war er als Spielerbeobachter für den VfB tätig. Eine kuriose Randnotiz. Als Asgeir aus der Schweiz zurückkam, in der Hand die Mappe eines Spielers, auf der Stand " Großartiger Spieler, sofort verpflichten" entgegnete Ihm der damalige VfB-Trainer Daum, was er mit diesem Spieler solle. Es handelte sich um Stephane Chapuisat. Tja, nicht nur die Bayern sind manchmal blind, auch der Herr Daum.

Nach einem kurzem Intermezzo als Trainer von Fram Reykjavik, dieses dauerte nur eine Sommer lang, wechselte er als sportlicher Leiter für 6 Jahre zum isländischen Verband.
Umso überraschender dann die Ernennung zum Nationalcoach Islands im Mai 2003. Dieses Amt begleitete er bis Oktober 2005 ehe er nach den schwachen Leistungen seines Teams den Hut nehmen musste.

Was macht er heute

Ein Getränkemarkt in Denkendorf, der auch nach Ihm benannt ist, befindet sich in seinem Besitz. Jedoch aus Zeitgründen wird dieser verpachtet. Da er als experementierfreudig gilt, übte er sich im Handel mit Versicherungen und dem Import von Schiffsteilen. Wer aber denkt, das wäre alles, der irrt. Sigurvinsson sitzt auch im Aufsichtsrat des englischen Clubs Stoke City, an denen er auch Anteile hält. Wie viele? Antwort von Sigurvinsson auf diese Frage:" Nur a bissle".

Erfolge

- Belgischer Pokalsieger 1981 mit Standard Lüttich
- DFB-Pokalsieger 1982 mit Bayern München
- Deutscher Meister 1984 mit dem VfB Stuttgart




Ich hoffe, dieser Blog hat euch gefallen und Ich freu mich über eure Kommentare

Euer Mauli

P.S.: Über konstruktives Feedback würde Ich mich freuen, aber auch über Anregungen von