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13.02.2011 um 00:50 Uhr
Legends of Sport (4)
Mit 18 Jahren gelten selbst die grössten Talente noch als Rookies. Die in den vergangenen 3 Blogs beschriebenen Legenden jedenfalls begannen ihre Karriere gerade erst in diesem Alter. Aber es gibt auch solche, die mit 18 schon das Maß aller Dinge sind, die Rekorde aufgestellt haben welche bis heute nicht gebrochen sind.

So auch Steffanie Maria Graf. Geboren 1969 in Mannheim, spielte sie bereits 1982 (13 Jahre alt!) ihr erstes Profi Turnier. Das dies möglich war, lag vor allem am Traing durch ihren Vater Peter. Dieser hatte ihr schon mit 3 Jahren eingetrichtert, wie man einen Holzschläger schwingt. Ob das nun gut oder schlecht war? Ich weiss es nicht. Aber, es hat funktioniert. Ihre Gegnerin in der 1. Runde damals, eine gewisse Tracy Austin. 2 fache US Open gewinnerin und ehemalige Nr. 1 der Weltrangliste. Steffi nahm ihr im ersten Satz gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab und ging 2:0 in Führung. Das sie das Match am Ende mit 4:6, 0:6 verlor, war zu erwarten. Aber sie setzte ein Ausrufezeichen.



Bild: Chris Eason


Auf Platz 124 in der Weltrangliste eingestiegen, kletterte sie binnen 3 Jahren in die Top10. Aber dort war erstmal schluss. Die beiden grossen Damen des Tennis, Chris Evert & Martina Navratilova, schlugen sie bei allen Turnieren und teilten die Loorbeeren unter sich auf. Bis zum 13. April 1986. Zum ersten mal konnte Steffi eine der beiden Übermächtigen Frauen schlagen und gewann das WTA Turnier in Hilton Head, South Carolina.

Immer öfter gewann sie nun in kleinen Turnieren und ging als Nr.4 gesetzte Spielerin in die French Open 1987 und gewann ihren ersten Grand Slam Titel. Chris Everts im Viertelfinale, Gabriela Sabatini im Halbfinale und Navratilova in Finale. Als 17 jährige! Ich bin wirklich kein Fan des Kürzels OMG, aber hier passt es wie die Faust auf's Auge. Die logische Folge war die Nr.1 der Weltrangliste am 17. August 1987. Einen Platz den sie insgesamt 377 Wochen in ihrer Karriere hiel. Bis heute unerreicht.

Im Jahr danach kam dann das Meisterstück, für welches noch Worte erfunden werden müssen um die Superlative zu formulieren.

Die Australien Open gewann sie ohne einen einzigen Satz abzugeben.
Bei den French Open besiehte sie im Finale Natasha Zvereva mit 6:0, 6:0 in 32 Minuten. Zvereva gewann nur 13 Punkte!
Als drittes Turnier stand Wimbeldon an: Navratilova hatte hier in den letzten 6 Jahren den Standart gesetzt und alle Titel (Singles, Doubles & Mixed) geholt.
Im Finale lag Navratilova im 2. Satz mit 2:0 vorn und hatte bereits den ersten gewonnen. Man weiss bis heute nicht, was Graf getan hat, aber aus dem Break kam sie wie ausgewechselt und gab nur noch ein Spiel ab und gewann die Sätze 2 und 3 mit 6:2 & 6:1

Als nächstes standen die US Open an. Ein eher unauffälliger Sieg gegen Sabatini im Finale bescherte ihr den "Grand Slam" Titel, den bis dahin nur 2 Frauen und 2 Männer, seither aber niemand wieder gewonne hatte.

Nur 11 Tage später starteten die Olympischen Spieler in Seoul und Graf war mit am Start. Ob es nun goldenes Tennis war oder nicht, am 1. Oktober 1988 stand dann Fest: Der einzige jemals gewonnene "Golden Slam" geht an die Frau, die von sich selbst sagte: "Es gibt nichts, was den Moment des verwandelten Matchballes, das Bewusstsein, sich durchgesetzt zu haben, übertrifft."

In den nächsten 10 Jahren spielte sie oft grosses Tennis und hatte grandiose Matches gegen Arantxa Sánchez Vicario, Jana Novotna, Mary Pierce, Monica Seles und Martina Hingis. Und im laufe der Jahre verflog auch die Verbissenheit, die ihr Vater ihr eingehämmert hatte und das kleine, schüchterne Mädchen blühte als junge Frau auf. Auch ihr Humor kam immer öfter zum Vorschein. Ein Klassiker ist der Heiratsantrag eines Fans:



Mit dem Aufkommen der Dominanz der Williams Schwester und zunehmendem Alter, beendete sie im August 1999 ihre Karriere.

Auch wenn sie noch einigemale an Wohltätigkeits Matches oder z. B. Zur Eröffnung des neuen Wimbeldon Stadion auftrat (Meist an der Seite ihres Mannes Andre Aggasi), blieb sie strikt bei ihrer Entscheidung.

22 Grand Slam Titel (Zum Vergleich: Der beste Mann [Roger Federer] hat bisher "nur" 16), sind bis heute ebenfalls unerreicht.

2004 Wurde sie in die Tennis Hall of Fame aufgenommen und die Rede am Tag hielt natürlich: Andre Agassi.




Eine wahre Legende ihres Sportes




Übersicht Legends of Sport
Aufrufe: 6924 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 5 | Erstellt:13.02.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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Dr_D
14.02.2011 | 14:47 Uhr
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Dr_D : 
14.02.2011 | 14:47 Uhr
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Dr_D : 
Starker Blog über eine starke Frau.

Ein Idol des Sports. Für mich jedenfalls
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Oberhenne
15.02.2011 | 15:35 Uhr
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Oberhenne : Netter Blog...
15.02.2011 | 15:35 Uhr
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Oberhenne : Netter Blog...
Aber Du solltest das nächste Mal einfach nochmal lesen, was Du geschrieben hast, oder am besten direkt erst auf einem Textbearbeitungsprogramm schreiben.
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Boggler
15.02.2011 | 15:58 Uhr
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Boggler : 
15.02.2011 | 15:58 Uhr
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Boggler : 
Das waren duie zeiten in denen man als kleines Kind mitten in der Nacht in das Wohnzimmer stolperte und die Eltern beim Fernsehen überraschte. Die Antwort war meistens eben so kurz wie einprägsam: "Steffi spielt..."

Für mich die größte deutsche Sportlerin aller Zeiten und auch im internationalen Vergleich ganz weit vorne - als Sportart übergreifend.

Was sie außerdem für mich so besonders macht ist die Tatsache das sie es nach der Karriere geschafft hat ein "normales" Leben aufzuziehen. Das schaffen nicht viele in dieser Kategorie Sportler.

Zwei Worte: Die Beste!!!
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Rodnox
15.02.2011 | 16:46 Uhr
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Rodnox : @Oberhenne
15.02.2011 | 16:46 Uhr
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Rodnox : @Oberhenne
Sorry, aber deutsch ist nicht meine 1. Muttersprache, ich bin Ire. Habe zwar deutsche Eltern, aber Deutschunterreicht gabs in der Schule nicht. Ich denke dafür ist es ganz okay. Grad bei Gross und Kleinschreibung, sowie Zusammenschreibung hapert es oft, das weiss ich.

Ich bin aber jederzeit offen für gravierende Korrekturen.
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nicowin
15.02.2011 | 17:09 Uhr
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nicowin : 
15.02.2011 | 17:09 Uhr
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nicowin : 
Ich finde es schön das du Steffi mal wieder aufgegriffen hast . Allerdings finde ich den Text mit zuvielen Fakten überladen, es wirkt fast wie ein Wikipedia Artikel.

Gerade die Emotionalität die durch das Attentat auf Monica Seles aufgetreten hast du garnicht aufgegriffen. Jenes hat Steffi bis heute nicht verarbeitet.
Du nanntest die Williams, diese spielten in Bezug auf das Karriereende Steffi's keine Rolle.
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Rodnox
16.02.2011 | 10:06 Uhr
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Rodnox : @nicowin
16.02.2011 | 10:06 Uhr
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Rodnox : @nicowin
Nun, ich hatte überlegt ob das Attentat mit rein soll. Habe mich aber dann dafür entschieden, es draussen zu lassen weil es sich ja primär nichts mit Steffi Graf zu tun hatte. Das der Attentäter Graf-Fan war, dafür kann die Steffi nichts.

Ausserdem habe ich mir vor der Legends of Sport Serie vorgenommen, die unschönen Dinge nicht zu verleugnen, sie aber auch nicht unbedingt auszuschlachten. Ich hätte ja auch bei Michael Jordan seine Spielsucht aufzählen können, oder Bei Musashimaru die Verdachtsfölle auf Matchmanipulation. Aus diesem Grund habe ich mich auch gegen ein Portrait von Miguel Indurain entschieden, da komme ich ja um Doping-Sachen garnicht drum herum.

Ich denke, wenn man mit einigem Abstand nach Karriereende nochmal einen Blick nach hinten wirft, sollte man sich auf das positive konzentrieren. Sonst hätte ich ja auch die Steueraffäre ihres Vaters mit einbringen müssen.

Von daher ... es wäre unfair in einem Portratit über Steffi, diesem Messer-Idioten nochmal Aufmerksamkeit zu schenken.

Und was die "zu viele Fakten" angehen .... naja, so beeindruckend wie die Karriere der guten Steffi war, genaugenommen war sie ein langweiliger Mensch. Ich meine ihre Barilla Werbungen waren alles andere als witzig, abseits des Platzes .... keine ausschweifenden Partys, keine schmutzigen Zickenkriege, nichts ....
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