08.07.2010 um 01:03 Uhr
Kollektive Friedhofsstimmung
Mann, hat das gesessen. Nicht ganz unverhofft, aber trotzdem brutal.
"Deutschland im Tal der Tränen", "Seifenblase geplatzt", " Finale zum greifen nah" - Schlagzeilen, die das deutsche Fußballschicksal sicherlich widerspiegeln, doch für den treuen Anhänger sind diese Floskeln wohl eher zweitrangig.
Mehrere 100.000 Menschen in ganz Deutschland verteilt weinen und liegen sich in Schockstarre in den Armen. Die aufgemalten Fahnen sind verwischt und von nun an ist es nicht mehr ganz so alltäglich mit Deutschland Trikot durch die Stadt zu flanieren. Es war wieder mal bewundernswert, was für eine Macht der Fußball in der Gesellschaft hat. Selbst Politiker können wohl nur davon träumen, auch nur 10% Deutschlands mit ihren Entscheidungen so zu beeinflussen wie es die N11 kann.
An Bastian Schweinsteiger lags nun wirklich nicht
Große Leere, innerliche Verwüstungsspuren und hängende Köpfe. Kenn ich das nicht irgendwo her? Freundin Schluss gemacht!? ...Näää...
Da war doch was vor 4 Jahren, das mir nie so recht aus dem Hirn wollte. Tolle Chance zum Führungstreffer und trotz begeisternder DFB-Kicker das späte, etwas unnötige, 0:1 und somit der Knockout. Damals Schneider, heute Kroos. Damals Italien, heute Spanien.
2006 reloaded. Schade.
Man hatte sich doch gerade so schön an dieses Leben gewöhnt. Langeweile existierte nicht, denn die Fußballberichterstattung kannte keine Grenzen. Und nun ?! Die Tour de France als Mittel zum Zweck!? Irgendwie ist es nicht das Gleiche.
Was fängt man denn nun an, mit so einem Spiel um Platz 3 ?! Da muss ich mich ausnahmsweise Günther Netzer anschließen und sagen, dass man versuchen sollte dieses Spiel nochmal ernst zu nehmen, um einen insgesamt positiven Eindruck mit nachhause zu nehmen. Denn auch wenn es für den ganz großen Coup nicht gereicht hat, darf sich der ein oder andere Nationalkicker mit einem Hauch von Stolz selbst auf die Schulter klopfen.
Die Fragen des Spiels
Mit welcher Motivation entscheidet sich eigentlich die deutsche Elf bei so einem Spielstand für eine Raumdeckung bei Eckbällen? Ich freue mich auf Taktikanalysen.
In keinem Medium finde ich einen Aufschrei zur 45. Minute. Dort wird Özil in die Hacken getreten, wenn auch außerhalb des Strafraums. Bartels, Netzer und Delling schien das nicht weiter zu interessieren. Das ist mir etwas schleierhaft.
Die Erkenntnisse des Spiels
Ehrlichkeit tut oft weh, doch Spanien ist einfach den Tick besser, den man benötigt, um Weltmeister zu werden. Vielleicht war die Abwesenheit von Müllers Instinktfußball gerade in diesem Spiel besonders schwerwiegend, doch auch mit ihm hätten die Spanier wohl kaum ihre unglaubliche Passsicherheit verloren.
Nachdem der DFB bereits 2006 im Halbfinale gestanden hatte, war die Euphorie natürlich noch größer bezüglich eines WM-Triumphs 2010. Doch die Truppe von damals hat mit der von heute nicht mehr unbedingt viel zu tun und so waren die Erwartungshaltungen eventuell etwas zu übertrieben. Das viel zitierte Duell auf Augenhöhe mit Spanien war wohl die Kirchturmspitze der deutschen Fußballeuphorie. Auch in 4 Jahren kann es sein, dass wieder im Halbfinale Endstation ist, doch bei dem Entwicklungspotenzial der deutschen Mannschaft können wir una sicher auf einen baldigen WM-Titel hoffen.
Ich denke es ist schon im Sinne des Sports, wenn sich die Besten im Finale gegenüber stehen.
Und das sind, auch wenn es weh tut, im Moment noch die Spanier. Ob das auch für Holland gilt, sei dahingestellt.
"Deutschland im Tal der Tränen", "Seifenblase geplatzt", " Finale zum greifen nah" - Schlagzeilen, die das deutsche Fußballschicksal sicherlich widerspiegeln, doch für den treuen Anhänger sind diese Floskeln wohl eher zweitrangig.
Mehrere 100.000 Menschen in ganz Deutschland verteilt weinen und liegen sich in Schockstarre in den Armen. Die aufgemalten Fahnen sind verwischt und von nun an ist es nicht mehr ganz so alltäglich mit Deutschland Trikot durch die Stadt zu flanieren. Es war wieder mal bewundernswert, was für eine Macht der Fußball in der Gesellschaft hat. Selbst Politiker können wohl nur davon träumen, auch nur 10% Deutschlands mit ihren Entscheidungen so zu beeinflussen wie es die N11 kann.
An Bastian Schweinsteiger lags nun wirklich nicht
Große Leere, innerliche Verwüstungsspuren und hängende Köpfe. Kenn ich das nicht irgendwo her? Freundin Schluss gemacht!? ...Näää...
Da war doch was vor 4 Jahren, das mir nie so recht aus dem Hirn wollte. Tolle Chance zum Führungstreffer und trotz begeisternder DFB-Kicker das späte, etwas unnötige, 0:1 und somit der Knockout. Damals Schneider, heute Kroos. Damals Italien, heute Spanien.
2006 reloaded. Schade.
Man hatte sich doch gerade so schön an dieses Leben gewöhnt. Langeweile existierte nicht, denn die Fußballberichterstattung kannte keine Grenzen. Und nun ?! Die Tour de France als Mittel zum Zweck!? Irgendwie ist es nicht das Gleiche.
Was fängt man denn nun an, mit so einem Spiel um Platz 3 ?! Da muss ich mich ausnahmsweise Günther Netzer anschließen und sagen, dass man versuchen sollte dieses Spiel nochmal ernst zu nehmen, um einen insgesamt positiven Eindruck mit nachhause zu nehmen. Denn auch wenn es für den ganz großen Coup nicht gereicht hat, darf sich der ein oder andere Nationalkicker mit einem Hauch von Stolz selbst auf die Schulter klopfen.
Die Fragen des Spiels
Mit welcher Motivation entscheidet sich eigentlich die deutsche Elf bei so einem Spielstand für eine Raumdeckung bei Eckbällen? Ich freue mich auf Taktikanalysen.
In keinem Medium finde ich einen Aufschrei zur 45. Minute. Dort wird Özil in die Hacken getreten, wenn auch außerhalb des Strafraums. Bartels, Netzer und Delling schien das nicht weiter zu interessieren. Das ist mir etwas schleierhaft.
Die Erkenntnisse des Spiels
Ehrlichkeit tut oft weh, doch Spanien ist einfach den Tick besser, den man benötigt, um Weltmeister zu werden. Vielleicht war die Abwesenheit von Müllers Instinktfußball gerade in diesem Spiel besonders schwerwiegend, doch auch mit ihm hätten die Spanier wohl kaum ihre unglaubliche Passsicherheit verloren.
Nachdem der DFB bereits 2006 im Halbfinale gestanden hatte, war die Euphorie natürlich noch größer bezüglich eines WM-Triumphs 2010. Doch die Truppe von damals hat mit der von heute nicht mehr unbedingt viel zu tun und so waren die Erwartungshaltungen eventuell etwas zu übertrieben. Das viel zitierte Duell auf Augenhöhe mit Spanien war wohl die Kirchturmspitze der deutschen Fußballeuphorie. Auch in 4 Jahren kann es sein, dass wieder im Halbfinale Endstation ist, doch bei dem Entwicklungspotenzial der deutschen Mannschaft können wir una sicher auf einen baldigen WM-Titel hoffen.
Ich denke es ist schon im Sinne des Sports, wenn sich die Besten im Finale gegenüber stehen.
Und das sind, auch wenn es weh tut, im Moment noch die Spanier. Ob das auch für Holland gilt, sei dahingestellt.
Aufrufe: 1878 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 3 | Erstellt:08.07.2010
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08.07.2010 | 14:06 Uhr
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Hauser29 :
also...so leid es mir tut für die jungs....aber gestern hatten die hosen voll. zuviel respekt, vielleicht zuviel angst (nicht unbedingt vor den spaniern sondern eher davor, das jetzt zu vergeigen). wenn ich erst ca. 30 meter vor meinem tor anfange, richtig zu verteidigen, dann ist das klar das das irgendwann in die hose geht. wenn ich dagegen die spanier sehe, die mit 5-6 leuten schon in unserer hälfte gestört haben, dann ist das schon ein riesen unterschied. wie gegen serbien und ghana haben wir immer dann probleme, wenn wir sehr früh attackiert werden...und die spanier haben gestern ein enormes pressing gespielt.
was mich etwas verärgert hat ist, dass wir uns nicht mal eine gelbe karte abgeholt haben. wenn du die ganze zeit nur hinterherläufst, dann muss man halt mal dazwischen hauen...den anderen zeigen das man sowas nichtz mit sich machen lässt. aber wir sind lieber von links nach rechts und wieder zurück gelaufen (wobei ich grade bei poldi und özil laufarbeit überhaupt nicht gesehen habe).
das argument mit der erfahrung...und das uns die niederlage stärker macht..ist meiner meinung nach fürn arsch. 2006 halbfinale raus...2008 acht finale sang und klanglos raus...2010 cl finale sang und klanglos verloren...wieviel negative erfahrungen sollen spieler wie lahm, schweinsteiger, klose, poldi etc. denn noch machen?? wir hatten gestern ein kopf problem...wie oft in den wirklich entscheidenden spielen auf internationalem parkett (sei es nun wm, em, cl oder el). daran müssen die spieler und trainer arbeiten...nur dann gibt es wirkliche fortschritte. die mannschaft hat potenzial, sie hat auch klasse..aber schafft sie es auch, dies umzusetzen wenn es wirklich drauf ankommt???? das wird die frage in den nächsten 2 jahren...und wenn wir in el oder cl nix holen in der zeit...dann werden wir auch kein em oder wm
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Keine Ausfälle, etwas Schuß- und Abwehrglück und vielleicht auch einmal in der richtigen Situation ein Pfiff (wie bei dem Özil-Ding in der ersten Halbzeit oder dem Schweinsteiger-Puyol-Teil in Halbzeit 2, wo man durchaus gefährliche Freistöße geben kann).
Das Löw System ist in der Form durchaus fragil und wenn ein Mosaikteil nicht richtig ersetzt wird, dann verliert die Truppe extrem an Qualität. Heute war es der Ausfall von Müller, der bei diesem Turnier der entscheidende Mann in der Offensive war, da er Klose in der Spitze völlig anders unterstütze als Özil oder Podolski. Trochowski konnte das nicht auffangen.
Ich halte nach wie vor Trochowski für vollkommen nutzlos in der Nationalmannschaft aber würde die Niederlage natürlich nicht von seinem Spiel abhängig gemacht haben. Er hat im Rahmen der Mannschaftsleistung gespielt, das war aber eben heute zu wenig.