Wer hat's erfunden? Die Schweizer. Wer Genau? Die von Ricola. Nun kann man dem schweizer Bonbon-Hersteller nicht vorwerfen, er habe eine nun schon zwei Jahre andauernde Diskussion gestartet, ganz unschuldig an dieser Entwicklung sind die Schweizer aber nicht.

Es ist der 7. Februar 2007, als Mario Gomez sein vielversprechendes Debüt gegen die Schweizer Nationalmannschaft im DFB-Dress feiert. Damals noch für den VfB Stuttgart aktiv erzielt der "Gott" (O-ton Luis van Gaal) einen Doppelpack gegen die Eidgenossen.

Gomez ist auf dem besten Weg sich in den damaligen Zweiersturm neben den gesetzten Miroslaw Klose zu spielen. Sein stern ist stätig auf dem Weg Richtung höchster Punkt am firmament. Doch der eigentliche Moment des Durchbruchs soll sein Handicap werden.

Bei der Euro 2008 versemmelt er erst im Spiel gegen Polen eine Riesenchance, um diese dann im Spiel gegen Österreich komplett vergessen zu machen und die Murmel gefühlt aus dem Tor über eben dieses schießt.

Gomez ist von nun an gebrandtmarkt als Stolperer und Chancentodt. Während der Modellathlet aber beim VfB Stuttgart und später beim FC Bayern zu treffen vermag nach Lust und Laune, so tritt sein vermeintlicher Konkurrent um den Mittlerweile nur noch einfach zu besetztenden Platz im Sturm, Miroslas Klose auf der Stelle.

Der Volksmund lästert, Klose halte sich beim FCB nur für den DFB fit. Von Gomez kann man fast das Gegenteilige behaupten.

Ab 2009 spielen beide für den FCB. Klose soll zu Beginn unter van Gaal zum Zehner werden. Gomez hat ein schweres standing und van Gaal lässt ihn oft nur eine Halbzeit spielen. Begründung: Flipperysndrom.

Klose schafft es in zwei Jahren unter van Gaal nicht über den Platz als Ergänzungsspielers hinaus. Trotz technischer schwächen muss van Gaal Gomez bringen. Für ihn spricht die Statistik - seine Tore.

Bei der WM in Südafrika spielt trotzdem wieder Klose. Man könnte auch von Klose 2.0 sprechen,schließlich berichtet dieser noch vor der WM extra für diese abgenommen zu haben. Der Wut der Bayern-Fans schäumt über. Aber trotzdem. Mit vier Treffen und insgesamt nun vierzehn bei Weltmeisterschaften ist Klose Deutschlands erfolgreichster Torschütze bei FIFA-Turnieren.

Gomez bleibt nur der Platz auf der Bank. Ihm wird sogar der eingebürgerte Cacau als Einwechselspieler vorgezogen.

Doch plötzlich ändert sich das Bild der Stolperers und Chancentods. Gomez schießt 28 Tore und wird Torschützenkönig. Auch im DFB-Dress fängt er an kontinuierlich zu Treffen.

Was macht Klose. Er trifft für den FC Bayern nur einmal. Im DFB-Dress ist aber weiterhin verlass auf ihn. Kloses Konsequenz. Vereinswechsel zu Lazio Rom.

Die Frage ist nun? Wen spielen lassen? Mario Gomez - den Knipser, der aber bei weitem das fußballerische Vermögen eines Klose fehlt, oder eben Klose, der sich selbst und seinem Ruf mit den vergangenen zwei Jahren beim FC Bayern keinen gefallen tat, nun aber in Italien wieder aufzublühen scheint.

Tropfen, Doppelpass, Dribbling, tödlicher Pass, Kopfball vs. Riecher, Beidfüßigkeit, Schnelligkeit, Durchschlagskraft. Oder aber: Klose vs. Gomez.

Zwei komplett unterschiedliche Spielertypen. Aber wer soll das Rennen machen? Ich für meinen Teil mache es diesmal wie die Schweizer und bleibe neutral - aber meine Meinung geht in Richtung Tessin.