So, am Freitag steht die Nominierung für die Europameisterschaft an und ganz Deutschland rätselt ob es wieder eine Überraschung a la David Odonkor geben wird. Die Nominierung Odonkors war die Sensation vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Doch der Schachzug von Löw und Klinsmann ging auf und Odonkor konnte entscheidene Impulse im Laufe des Turniers geben. Durch seine überragende Schnelligkeit stellt er gestandene Spieler wie Juan Pablo Sorin vor unerwartete Schwierigkeiten.
Und so werden jetzt in allen möglichen Fußballkneipen und Internetforen zwischen Ulm und Flensburg diskutiert, wer denn diesmal die große Überraschung sein könnte. Gibt es sie überhaupt?
Ich will hier mal ein paar diskutierte Namen ins Spiel bringen.

Marko Marin:
Der Gladbacher Youngster spielte eine überragende Rückrunde bei der Fohlenelf und war maßgeblich daran beteiligt, dass Mönchengladbach die Rückkehr in die Bundesliga gelang. Mit seinen Tempodribblings könnte er zum Beispiel die dichtgestaffelte Abwehr der Polen auseinander ziehen und Kreativität ins Spiel bringen, die Deutschland durch die Verletzung von Bernd Schneider fehlen wird.

Ashkan Dejagah:
Der Deutsch-Iraner spielte eine sehr starke Hinrunde in Wolfsburg, landete dann aber nach Magaths Systemumstellung vom 4-3-2-1 auf ein 4-3-1-2 auf der Bank. Konnte dann aber, durch die Sperre von Grafite, in ungewohnter Position als Stürmer wieder überzeugen und zeigt im Saisonendspurt konstante Leistungen. Zudem ist Dejagah eine feste Größe in der U21.

Aaron Hunt:
Der Bremer, der schon zweimal auf dem Sprung in die Nationalmannschaft war, überzeugte in der Rückrunde mit starken Spielen im linken Mittelfeld. Er ist sicher im Kombinationsspiel und verfügt über eine enorme Schnelligkeit. Seine Vielseitigkeit und seine schon recht große Erfahrung mit 21 könnten ihn noch in letzter Sekunde auf den EM-Zug aufspringen lassen.

Toni Kroos:
Das Münchner Jahrhunderttalent machte diese Saison erstmals in Belgrad auf sich aufmerksam, als er mit zwei Assists die Bayern zurück auf die Siegerstraße führte. Seine Standards sind brandgefährlich und das tägliche Training mit Größen wie Ribery oder Ze Roberto bringt ihn sicherlich voran, aber ob das schon für diese EM reicht?

Christian Gentner:
Der Stuttgarter, der an die Wölfe ausgeliehen ist, konnte in der Rückrunde auf der rechten Seite überzeugen. Egal ob defensiv oder offensiv zeigte der Magath-Schützling ansprechende Leistungen und könnte somit als Alternative zu Clemens Fritz ins Turnier gehen.

Oder hat Jogi Löw vielleicht jemand ganz anderen auf der Rechnung? Freitag wissen wir mehr...