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05.12.2008 um 04:23 Uhr
Internationale Presseschau
Ich habe mich dazu entschlossen ein paar jüngst erschienene und meiner Ansicht nach lesenswerte Artikel, die sich mit der Bundesliga beschäftigen in einer kleinen Presseschau zusammenzufassen. Dabei werde ich mich vorerst auf englischsprachige Medien konzentrieren. Wer der englischen Sprache einigermaßen mächtig ist, kann sich so ein Bild darüber machen, wie das Ausland die Bundesliga wahrnimmt.

Mir ist aufgefallen, dass seit Beginn dieser Saison Hoffenheim im Mittelpunkt der ausländischen Presse steht. Zumindest in den letzten Monaten - ich will keineswegs behaupten, dass dieser Trend anhält - hat Hoffenheim in diesem Bereich sogar dem FC Bayern den Rang abgelaufen.

Ich werde nun einmal ein paar Artikel zum Thema Hoffenheim, inkl. Textauszüge und Links anführen.

Wer will kann sich ja mal ein paar davon durchlesen. Es ist bemerkenswert, wie viel die New York Times dem Thema Hoffenheim Aufmerksamkeit schenkt.


Großbritannien


"Hoffenheim's style revolution spices up the Bundesliga", The Independent, 12.11.08

The least glamorous of Europe's 'big four' leagues is producing this season's most remarkable plot

The Independent

"Up Close and Personal: English Clubs Could Learn a Thing or Two From the Bundesliga About Fan Worship " , Guardian, 27.11.08

I joined other journalists and locals who were free to wander in and observe Rangnick orchestrate his very young team - virtually all the current first choice side are no older than 23, he told me - throughout the training session. The players smiled, shook hands and were happy to be approached. It is the same throughout the Bundesliga.

Guardian


USA


"From Bosnia to U.S. to Top of the Bundesliga", New York Times, 28.11.08

Ibisevic, and his family, who are Muslim, have taken a meandering route from the devastation of the war in the former Yugoslavia, leaving their native Bosnia and Herzegovina in 2000, landing in Switzerland for 10 months. They settled in St. Louis, along with thousands of other Bosnian refugees, as part of a United Nations program.

New York Times

"Upstart Meets Star Studded in Germany", New York Times, 1.12.08

The biggest game of the first half of the Bundesliga season will be played Friday night at the imposing Allianz Arena in Munich, a match between the titan of German soccer, Bayern Munich, and the evolving minnow, Hoffenheim.

New York Times

"Q & A: Hoffenheim Striker Vedad Ibisevic", New York Times blog, 2.12.08

Q: A lot of good players somehow fall through the cracks with the U.S. national team. Could you have played for the U.S. and did you ever hear from the national team?
A: if someone would have approached me I probably would have played for the U.S. national team. It is difficult now to talk about because it already past. It would have been possible of course, after all that I got by moving to America, it was very nice, I would of course considered giving something back.


New York Times Blog

"Billionaire turns ... club into German power", Union Tribune

It's a fairy tale that even the Brothers Grimm, themselves from a quaint German hamlet, might not be able to concoct, and one that the American sports system simply wouldn't allow.

Union Tribune


Neuseeland"


"Have you ever heard of Hoffenheim?"(/st), TV NZ 5.12.08

The fairytale could have another huge chapter written this weekend as Hoffenheim travel to the Allianz Arena to do battle with Klinsmann's Bayern. It will be a momentous occasion for the village team, and perhaps for the Bundesliga.

TV NZ

Mein Fazit: Das Interesse an Hoffenheim ist groß. Wenn die DFL einen Hauch von gesundem Menschenverstand hat, dann sollten sie versuchen diesen Umstand zu nutzen. Gerade in den Vereinigten Staaten kommt die Geschichte vom Milliardär, der seinen Jugendklub von der Kreisliga in die Bundesliga führt, sehr gut an. Zudem steht mit Ibisevic ein Mann im Mittelpunkt, der einen amerikanischen Bezugspunkt hat und dessen Familie noch immer in den USA lebt. Demba Ba, Vorsah und Obasi decken die senegalesischen, ghanaischen und nigerianischen Märkte ab.

Wie gesagt, die DFL sollte sich die Popularität Hoffenheims zunutze machen, um im Ausland Leute dazu bewegen, sich die Bundesliga anzuschauen. Wenn die Bundesliga im Ausland an Popularität gewinnt, könnten neue Einnahmequellen erschlossen werden, die eine Verbesserung der Qualität der Bundesliga nach sich ziehen könnte. Allerdings muss man dazu auch was tun, und darf solche Gelegenheiten, wie sie sich jetzt etwa mit Hoffenheim ergeben, nicht verschlafen.
Aufrufe: 3402 | Kommentare: 28 | Bewertungen: 10 | Erstellt:05.12.2008
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KOMMENTARE
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carnivalium
05.12.2008 | 04:37 Uhr
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05.12.2008 | 04:37 Uhr
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in der gazzetta dello sport (italien) war auch vor ein zwei tagen ein artikel über ihn
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Zarathustra
05.12.2008 | 05:21 Uhr
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05.12.2008 | 05:21 Uhr
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@carnivalium:

Danke für den Hinweis! Interessanter Artikel in der gds, wobei der Autor zum Schluss auch noch Subotic in die Reihe der Spieler bosnischer Herkunft hätte einreihen können, die gerade in der Bundesliga Furore machen.

Die Geschichte von Neven Subotic ist der von Ibisevic sehr ähnlich, auch wenn natürlich ein Torjäger mehr Schlagzeilen schafft als ein Innenverteidiger. Und über Subotic sind in den amerikanischen Zeitungen in den letzten Monaten unzählige Artikel erschienen - weil er eben einen amerikanischen Pass hat.

Es war auch interessant die Kommentare unter dem Artikel in der gds zu lesen. Dabei ist mir natürlich das aufgefallen, was du bereits einmal erwähnt hast: dass nach der EM eine große Skepsis gegenüber Bundesligatorjägern vorherrscht. Ich will ja nicht leugnen, dass es in der Serie A schwieriger ist, Tore zu schießen, aber wenn man Bundesligaspieler nur bei einer EM verfolgt, dann kommt man schnell zu in meinen Augen falschen Schlüssen.
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LU_Town
05.12.2008 | 08:06 Uhr
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LU_Town : 
05.12.2008 | 08:06 Uhr
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LU_Town : 
Allgemein könnte sich die Bundesliga besser "Vermarkten" im Ausland!!!

Und eine Story vom Tellerwäscher zum Millionär mögen ja die Amis...da passt Hoffenheim ganz gut rein und das sollte genutzt werden! Das mit Afrika, naja, die bleiben wohl primär interessiert an Frankreich und England (weil dort ja am meisten Afrikaner spielen!!). Ob ein Obasi oder Demba Ba dies ändern können wage ich zu bezweifeln..

Übrigens, man findet immer wieder solche Artikel im Ausland, vor einigen Wochen war auch Hertha Thema im Guardian! Und Ibisevic lebte 6Monate in der Schweiz als Flüchtling...sogar hier gabs dazu einige Storys (sein Schweizer Trainer, sein Onkel der noch hier wohnt, warum er ausgewiesen wurde etc..). Und der junge Fardi von Hertha war sogar schon in der Teheran Times:))

Das gleich kann man auch aus der Schweizer Sicht sagen, die Mehrheit der Fussballfans in der Schweiz ist PL-Fan!!! Und das obwohl in der Bundesliga am meisten Schweizer aktiv sind...
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schniposeibipo
05.12.2008 | 11:06 Uhr
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schniposeibipo : afrika?
05.12.2008 | 11:06 Uhr
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schniposeibipo : afrika?
oh ja der senegalesische markt hat ja eines der größten absatzpotentiale überhaupt
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Josh9
05.12.2008 | 11:32 Uhr
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Josh9 : ein englischer Comment
05.12.2008 | 11:32 Uhr
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Josh9 : ein englischer Comment
"The Germans have pretty much got it sorted in every aspect of football spectatorship. The tickets are cheap, they have safe standing areas and the atmosphere is something that the Premier League's so-called 'best fans in the world' could only dream of. Shame they haven't quite got the quality of the Premier League as they bloody well deserve it."

Die Entwicklung in England ist schon sehr bedenklich.
Wenn die Clubs und Spieler so von der Aussenwelt abgeschottet werden, dann gibt es doch gar keine Identifikation mehr.
Kein Wunder geht das nur noch in richtung Event.

Ist schon sehr bemerkenswert wie positiv auch die Engländer von der BL reden (in den Comments).
Dass die BL zwar in der CL nichts reisst, aber national gesehen,
anscheinend ein echtes Vorbild ist.

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Zarathustra
05.12.2008 | 12:44 Uhr
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05.12.2008 | 12:44 Uhr
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@Lutown:

Danke für deinen informativen Kommentar. Ich habe die Kolumne im Guardian von Raphael Honigstein nicht erwähnt. Dennoch halte ich sie für die beste englischsprachige Informationsquelle zur Bundesliga. äußerst humorvoll - ich wünschte der kicker würde einen solchen Schreibstil pflegen...

Es stimmt schon, dass Frankreich und England bessere Vermarktungschancen in Afrika haben. Allerdings war zu Zeiten Okochas und Yeboahs die Bundesliga die angesagteste Liga in Ghana und Nigeria. Es kommt halt auch auf die individuellen Spieler an. Und zumindest bei Obasi sehe ich sehr gute Vermarktungsmöglichkeiten. Der ist in Nigeria ein richtiger Topstar nachdem er sein Land bei der Olympiade ins Finale geführt hat. Auch Hamburgs Chrisantus könnte einer werden.

Es kommt natürlich immer auf die einzelnen Märkte an. Mag sein, dass die PL in der Schweiz die Nr.1 ist. Aber in anderen Märkten sehe ich durchaus eine sehr gute Ausgangslage für die Bundesliga. In China hat die Bundesliga die PL überholt, was die Popularität angeht. Osteuropa scheint auch ein sehr guter Markt zu sein.
Und ich denke, dass ausländische Zuschauer die ein Fußballspiel anschauen generell (es mag jetzt Ausnahmen geben, wie zB die Schweiz) bevorzugt Spiele anschauen, bei denen ein Landsmann auf dem Platz steht. Und da sehe ich die Bundesliga mit dem zweithöchsten Ausländeranteil nach der PL in einer sehr guten Ausgangslange. Als ich vor ein paar Jahren in einer Prager Sportbar war, lief auf allen Kanälen Borussia Dortmund, drei Jahre später dann Arsenal - und ich sehe da schon einen Zusammenhang mit Rosicky.

Das Problem ist in meinen Augen, dass die Bundesliga in Sachen Auslandsvermarktung jahrelang nichts getan hat. Die PL hingegen hat damit begonnen, als sie selbst noch qualitativ schlechter war als die Bundesliga (also ab 1992) und hat das dann erfolgreich durchgezogen.
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Zarathustra
05.12.2008 | 12:51 Uhr
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Zarathustra : @Schniposeibipo
05.12.2008 | 12:51 Uhr
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Zarathustra : @Schniposeibipo
"afrika?
oh ja der senegalesische markt hat ja eines der größten absatzpotentiale überhaupt "

Generell sind die afrikanischen Märkte nicht besondern lukrativ, aber die Leute dort sind fußballverrückt. Manchester United hat vor der Saison ein Freundschaftsspiel in Nigeria abgehalten und dafür 2,5 Mio Euro kassiert. Dabei haben die Eintrittspreise bis zu 200 Euro betragen - das Stadion war dann auch halb leer und vor dem Stadion kam es zu Unruhen. Ich finde das schon etwas pervers, aber dennoch halte ich eine höhere Popularität der Bundesliga in Afrika für positiv.
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Zarathustra
05.12.2008 | 12:55 Uhr
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05.12.2008 | 12:55 Uhr
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@Josh:

Stimmt. Und ich muss sagen, dass es mich immer wieder aufregt, wenn die Leute die Aspekte der Bundesliga, die auch im Ausland Respekt genießen, hierzulande kleinreden / bzw. beseitigen wollen.
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EdHardy22
05.12.2008 | 13:01 Uhr
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EdHardy22 : 
05.12.2008 | 13:01 Uhr
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EdHardy22 : 
Finde es erstens eine geile Idee, aber mein Anliegen gerade ist ein anderes...:
Vor einer Wocher oder mehr gabe es hier einen Artikel aus England über die Bundesliga, der war grandios. Kann mir den einer nochmal auskramen?? Wäre super, danke. Der Link per Mail würde mir schon reichen.

Nochmal, super Idee, toll wenn du das öfters machen würdest.
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Zarathustra
05.12.2008 | 13:07 Uhr
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Zarathustra : @EdHardy
05.12.2008 | 13:07 Uhr
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Zarathustra : @EdHardy
Den meinst du, oder?

http://www.telegraph.co.uk/sport/football/european/3473963/Bundesliga-shows-Premier-League-blueprint-for-fans.html

Ich beabsichtige das öfters zu machen, und nicht nur auf englischsprachige Medien beschränkt.
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