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12.05.2014 | 1909 Aufrufe | 2 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 1.0
Was nach 16 Monaten geblieben ist
Hoffnung für den Ost-Fußball?
Der neue Sir_Peter_Neururer Blog

Vor ca. 1 ½ Jahren habe ich unter dem Titel Ex oriente lux Hoffnung für den Ostfußball? eine Bestandsaufnahme des Fußball in den sogenannten neuen Bundesländern vorgelegt. Damals stand mit Energie Cottbus ein Klub auf dem vierten Tabellenplatz und somit nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz zur Bundesliga. 16 Monate später hat sich einiges getan und so ist es an der Zeit die damalige Bestandsaufnahme zu aktualisieren.

Die letzten Mohikaner

Fünf Jahre nachdem der letzte Ost-Verein aus der Bundesliga abgestiegen ist, geht ebenjener Verein, der FC Energie Cottbus den bitteren Gang in Liga 3. Womit vor der Saison ob Neuzugängen wie Charles Takyi, Robert Almer oder Erik Jendrisek keiner gerechnet hatte, ist nun traurige Wahrheit geworden. Die einstige Speerspitze des Ost-Fußballs in der Bundesliga enttäuschte auf zu vielen Ebenen, verschliss mit Rudi Bommer, Stephan Schmidt und zuletzt Jörg Böhme gleich drei Übungsleiter und stand bereits nach dem 32. Spieltag mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz als Absteiger fest. Bei der Abschiedsvorstellung gegen Ingolstadt saß mit René Rydlewicz interimsweise der vierte Trainer auf der Bank der Lausitzer.

Bereits in der ersten DFB-Pokal Hauptrunde wurde deutlich, dass bei den rot-weißen zwischen Erwartung und Wirklichkeit zu große Lücken klafften. Beim Europapokalsieger von 1974, dem 1. FC Magdeburg, gab es vor der Kulisse von 12.000 Zuschauern ein äußerst glückliches 1:0 für die Lausitzer, indem ein Klassenunterschied höchstens zu Ungunsten von Cottbus erkennbar war. Der zu diesem Zeitpunkt noch ambitionierte Zweitligist traf auf einen jener Vereine, die nach 1989 trotz vorheriger Erfolge nie wieder erstklassig spielen sollten. Dass dem Spiel dabei mehr Besucher beiwohnten, als es beim FC Energie im Ligaalltag der Fall ist, sollte nur eine Randnotiz bleiben.

Der doppelte Abstieg

Nur 122 km trennen Cottbus und Dresden, fußballerisch waren es in der Regel Welten. Erst in der Saison 1995/96 waren die beiden Vereine für zwei Jahre in der Regionalliga auf einem ähnlichen Niveau, bevor sich die zuvor über Jahrzehnte hinweg erstklassigen Dresdner auf diesem Level einpendelten, während Energie Cottbus sich in der zweiten Bundesliga etablierte und es zwischendurch auf sechs Bundesligaspielzeiten brachte. Dynamo hingegen konnte lediglich von 2004-2006 zweitklassig spielen, bevor es weitere fünf Jahre in Liga 3 ging. Der langersehnte Wiederaufstieg 2011 sollte der vorerst letzte sein, doch stattdessen begleiten die Sachsen den FC Energie Cottbus nun ebenfalls in Liga 3. Im alles entscheidenden Spiel gegen Arminia Bielefeld schaffte es Dresden, trotz zwischenzeitlicher Überzahl und einem Comeback nachdem sie 0:2 hinten lagen, nicht die Ostwestfahlen zu besiegen. Sportlich unrühmlich geht somit eine Seuchensaison für den Ostfußball zu Ende, die Bilder vom außer Kontrolle geratenen Dynamo Block, der mit Rauchbomben und Feuern das Endspiel zwischenzeitlich zum Abbruch brachte, werden dagegen in Erinnerung bleiben.

Im Osten nichts Neues

Die zweite Bundesliga wird im folgenden Jahr nur noch zwei Vereine aus dem Osten unseres Landes aufweisen, die Eisernen von Union, sowie Erzgebirge Aue, die sich als Tabellen 14. knapp vor dem Abstieg retten konnten. Dafür könnte es ein Novum geben. Sollte sich RB Leipzig gegen die DFL vor Gericht durchsetzen können, wäre erstmals ein österreichischer Verein der in Ostdeutschland seine Spiele austrägt, in Liga 2. Kein großer Trost für Freunde des Ostfußballs, wenngleich das Publikumsinteresse im seit 1989 nicht gerade fußballerisch verwöhnten Leipzig wohl groß wäre.

Die dritte Liga wird im kommenden Jahr mit mind. sechs ostdeutschen Klubs (je nachdem wie sich Neustrelitz in der Regionalliga Relegation schlägt, sieben) die größte Bandbreite an Vereinen aufweisen. Halle, Erfurt, Chemnitz und Rostock konnten in dieser Saison zwar nur vom Aufstieg träumen, jedoch ist es im Angesicht der Entwicklungen in der zweiten Bundesliga zumindest erfreulich, dass keiner der Vereine absteigen musste. Für Fans der Traditionsvereine aus Jena und Magdeburg heißt es dagegen mindestens ein weiteres Jahr Viertliga Fußball. Die von Thomas Brdaric trainierten Neustrelitzer stehen zwei Spieltage vor Saisonende mit 9 Punkten Vorsprung auf Magdeburg bereits als Meister fest, den Aufstieg bedeutet dies aber mitnichten. Zuvor müssen sie es in der Relegation mit einem der anderen Regionalligameister aufnehmen. Zur Verlosung stehen Fortuna Köln und Sonnenhof Großaspach, sowie voraussichtlich die Zweiten Mannschaften von Bayern, Wolfsburg und Freiburg. Es war schon leichter aufzusteigen. (Edit: Es wird ein Vetreter aus der Süd-West-Staffel sein)

Noch Hoffnung?

Zum Schluss gilt es noch einmal den Titel aufzugreifen, obschon Hoffnung für den Ostfußball angesichts der derzeitigen Situation wohl etwas unangebracht erscheint. Im Jahr der Jubiläen sei erwähnt, dass vor 40 Jahren eine Truppe aus sachsen-anhaltinischen Fußballern sich aufmachte um den AC Mailand zu schlagen und es tatsächlich schaffte. Eigentlich ohne Chance, dafür mit einer gehörigen Portion Hoffnung im Gepäck besiegte Magdeburg die favorisierten Italiener mit 2:0. Es war ein Fußballwunder. Hoffnung auf das Wunder Aufstieg werden mal wieder die Eisernen haben, auf die sich der geneigte Fußballfan in der kommenden Saison freuen darf. Nach einer enttäuschenden Rückrunde ist der Verein gewillt sich neu aufzustellen. Dafür musste sogar Kult-Coach Uwe Neuhaus seinen Hut nehmen. Wir können gespannt darauf sein, wohin der Weg von Union in der kommenden Saison führt, vielleicht ja in die erste Fußball-Bundesliga.

KOMMENTARE
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ausLE
MODERATOR
13.05.2014 | 17:52 Uhr
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ausLE : 
13.05.2014 | 17:52 Uhr
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ausLE : 
Diese Religationsspiele der Meister!!! der 4. Liga sind der Todestoss für die Vereine. Man kann nur hoffen, daß keiner aus der 3. Liga absteigt.

Ansonsten gute Zusammenfassung. Nur wen Du Leipzig als österreichischen Verein bezeichnest, dann bitte auch Jena als belgischen
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Mugel
16.05.2014 | 19:53 Uhr
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Mugel : 
16.05.2014 | 19:53 Uhr
-1
Mugel : 
"wäre erstmals ein österreichischer Verein der in Ostdeutschland seine Spiele austrägt, in Liga 2. Kein großer Trost für Freunde des Ostfußballs, wenngleich das Publikumsinteresse im seit 1989 nicht gerade fußballerisch verwöhnten Leipzig wohl groß wäre"

Sorry, aber was für ein populistischer Müll ist das denn? Ich kann ja verstehen wenn Leute was gegen dieses Projekt haben. Aber ohne irgendwelche jeglichen Argumente oder halbwegs Objektive Ansichten ist das echt nur Müll.
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