Edition: Suche...
26.01.2011 um 14:29 Uhr
Halt! Hier kommt Heller...
Der etwas "andere" Blick auf die Welt des Sports



Seit gut vier Monaten arbeite ich jetzt bei SPOX. Und eines ist mir dabei schnell klar geworden: Die Themen drehen sich hauptsächlich um die Frage, was will Mann lesen. Aber hey: Was ist mit uns Frauen? Was ist mit Klatsch und Tratsch, Mode, Lifestyle und kleinen Lästereien am Rande? Den Dingen, die das weibliche Geschlecht nun einmal liebt? (Seid ehrlich, Jungs: So ganz uninteressant findet ihr das doch auch nicht!) Der Sport bietet so viel mehr Lesens- und Unterhaltenswertes als das, was bisher auf SPOX und mySPOX stattgefunden hat. Das habe ich unserem Chefredakteur gesagt. Seine Antwort: "Marie, da hast du vollkommen Recht. Wie wäre es, wenn du dein eigenes Blog startest, wo du genau über diese Themen schreibst?" Gesagt, getan! Mein eigenes Blog! Im zweiwöchigen Rhythmus präsentiere ich euch den etwas "anderen" Blick auf die Welt des Sports. Bin selbst gespannt, wie die Männer-Domäne hier darauf reagieren wird.



Aus aktuellem Anlass starte ich mit meinen Ansichten zum RTL-Dschungelcamp. Da ich für ein Sportportal schreibe, ist diese Thematik eigentlich nicht auf meiner Tagesagenda. Eigentlich. Denn mit Thomas Rupprath, ist der nun mittlerweile fünfte Ex-Sport-Star in den Dschungel gezogen. Da schmerzt das Sportler-Herz.

Sportstars im Dschungelcamp – wie unsportlich!

Mir ist es relativ egal, ob dort ehemalige Z-Promis aus billigen Castingshows oder der Kommune 1 die Haushaltskasse füllen oder aus ihrer Nicht-Beachtung entschwinden wollen. Viele dieser verkappten Dschungel-Menschen kenne ich noch nicht mal. Aber wenn ich sehe, dass eine Schwimm-Koryphäe wie Thomas Rupprath unter den Kandidaten zu finden ist, kann ich einfach nicht ruhig sein. Vor über 12 Jahren nahm Ruppi in Perth an seiner ersten Schwimm-WM teil. Nun ist er als Kandidat bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" nach Down Under zurückgekehrt.
Doch Rupprath ist nicht der erste Wahnsinnige, der sich für den Einzug ins Dschungelcamp entscheidet.

In der 1. Staffel befand sich bereits die Hochsprunglegende Carlo Thränhardt im Camp. Der Blonde zeigte sich nur wenig verhaltensauffällig, versank förmlich in der Belanglosigkeit und wurde als Erster von den Zuschauern raus gewählt. Es gab keinen Stinkfrucht-Cocktail oder Kängeru-Hoden an Maden-Soufflé für ihn – jegliche Mutproben blieben ihm erspart. Ein Segen für ihn, so machte er sich nicht komplett lächerlich.

Dies gelang in der nächsten Staffel Jimmy Hartwig nicht so ganz. Der Ex-Nationalspieler, der mit dem HSV drei Mal Meister wurde, führte uns in die Tiefen und Abgründe seiner Psyche. Bei seiner Dschungel-Prüfung in einem Schlangenteich drehte er durch. Nach Abbruch der Prüfung begab sich Hartwig sofort in psychologische Hilfe. "Durch die Dschungel-Prüfung im Schlangenteich ist mir klar geworden, dass ich ein Trauma aus meiner Vergangenheit mit mir herumschleppe. Schlimme Sachen, die in meiner Kindheit und in meinen drei Ehen passiert sind." Hartwig war am Ende und setzte seinem zweifelhaften Image die Krone auf.

Eike Immel, Ex-Fußball-Nationaltorwart mit 534 Bundesligaspielen, zog in der 3. Staffel ins Dschungelcamp ein. Hallo? Wir reden hier von Eike Immel! Einem damaligen Idol, einer Fußball-Koryphäe. Falsche Freunde, eine gescheiterte Ehe und Pokerspiele hatten den inzwischen arbeitslosen Torwarttrainer jedoch in die Abstiegszone seines Lebens getrieben. Immel brauchte dringend Geld, um die OP seiner kaputten Hüfte zu bezahlen. 90.000 Euro Antrittsgeld waren da kein verkehrtes Sümmchen. Dafür legte sich Immel auch mal für sechs Minuten in einen Sarg. Naja und einen Ex-Porno-Star gab’s ja auch noch: Michaela Schaffrath. Der kleine Flirt am Rande mit der großbusigen Blondine wirkte sich positiv auf die Quote aus. Super, zumindest das! Auf die Frage, ob er im Dschungel neuen Lebensmut gefasst hätte, antwortete er: "Ja. Nur ein kleines Beispiel: Wenn in der Wohnung eine volle Mülltüte stand, habe ich sie bisher eine Woche stehen lassen. Jetzt nehme ich sie immer gleich mit runter zum Mülleimer." Welch tiefgründigen Erkenntnisse man doch im Dschungel gewinnen kann – Wahnsinn!

Norbert Schramm machte sich in der 4. Staffel vor einem Millionen-Publikum zum Affen. Der ehemalige Eiskunstläufer versagte kläglich und wurde in Windeseile aus dem Camp gevoted. Und nun? Zurzeit müssen wir mit ansehen, wie Thomas Rupprath bei einer Dschungel-Prüfung genüsslich an einem Kroko-Penis-Lolli lutscht. "So eine Chance bekomme ich im Leben nie wieder", sagte Rupprath vor seinem Einzug.

Was ist nur los mit meinem einstigen Schwimm-Idol? Ich kann mich noch gut erinnern, als ich die Olympischen Spiele in Athen verfolgte und Ruppi mit der Lagen-Staffel über 4x100m Silber holte. Gespannt saß ich damals vor dem Fernseher, als er bei der WM in Barcelona einen neuen Weltrekord über 50 m Rücken aufstellte und seinen ersten WM-Titel feierte. Heute isst der 33-Jährige Kakerlaken, Mehlwürmer und Krokodilpenis am Stiel. Mein Vater teilte 1983 seine Tränen mit Jimmy Hartwig, als dieser nach seiner grandiosen Leistung im Halbfinale gegen San Sebastian seine zweite Gelbe kassierte und nicht im Landesmeister-Endspiel gegen Juve dabei sein durfte. Was ist passiert? Es schmerzt mein Sportlerherz, wenn ich sehe, dass Top-Athleten wie Rupprath oder Fußball-Koryphäen wie Immel sich auf ein so würdeloses TV-Medium wie das Dschungelcamp einlassen.

Sportler unterscheiden sich deutlich von Z-Promis aus gecasteten Boybands, abgelutschten Model-Shows oder ehemaligen One-Hit-Wonder: Sie haben wirklich etwas geleistet. Ihre Erfolge, Titel und ruhmreichen Siege bleiben für die Ewigkeit und sind uns immer in Erinnerung. Es ist egal, ob Sportler irgendwann in der Versenkung verschwinden oder weniger Aufmerksamkeit bekommen. Der Respekt, die Hochachtung und die Würdigung ihrer sportlichen Leistungen bleiben immer in unseren Gedanken und Herzen. Durch den Einzug in das Dschungelcamp sorgen Rupprath & Co. jedoch dafür, dass man den Respekt vor ihnen verliert. Sie betreiben ihre eigene Rufschädigung und zerstören ihre sportliche Vorbildsfunktion, ihren Idol-Charakter.

Als ich bei meiner Recherche dann noch herausgefunden habe, dass Martina Navratilova, die erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten, in der englischen Version "I'm a Celebrity...Get Me Out of Here!" mitmachte, war ich sprachlos und desillusioniert. Die Matches von Navratilova gegen Steffi Graf haben mich bereits in früher Kindheit geprägt. Sie waren ein Grund, dass ich heute Tennis spiele und der Meilenstein meiner Begeisterung für diese Sportart.
Muss ich jetzt Angst haben, dass sich Steffi Graf auch nicht mehr mit der Barilla-Werbung zufrieden gibt und nach Down Under auswandert?
Das Sinnbild eines Sportlers gerät durch diese dämliche Sendung stark ins Wanken.

Wie ich bereits sagte: Das ist wirklich unsportlich!
Aufrufe: 28344 | Kommentare: 145 | Bewertungen: 51 | Erstellt:26.01.2011
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KOMMENTARE
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La_Pulga
26.01.2011 | 14:46 Uhr
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La_Pulga : 
26.01.2011 | 14:46 Uhr
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La_Pulga : 
"Sie betreiben ihre eigene Rufschädigung und zerstören ihre sportliche Vorbildsfunktion, ihren Idol-Charakter."

Lieber wieder ein bisschen Kohle auf dem Konto als eine vermeidliche Vobildsfunktion... Money makes the world go round!

Ich kann deine Empörung nicht so ganz verstehen, wenn ich ehrlich bin. Wenn die Leute pleite sind, dann wollen sie sich halt was dazu verdienen und da ist dieser Schwachsinn auf RTL halt genau das richtige!

Klar waren diese Leute vielleicht mal Vorbilder für irgendwen, aber keiner von ihnen ist mehr Vorbild, wenn er in einer 2-Zimmer Wohnung sitzt und Harzt IV kassiert...

Solange Sportler nicht bei dem Zeug mitmachen, obwohl sie Geld haben, ist in meinen Augen alles okay...
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La_Pulga
26.01.2011 | 14:48 Uhr
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La_Pulga : 
26.01.2011 | 14:48 Uhr
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La_Pulga : 
Und wo in diesem Blog ist jetzt eigentlich das Gerede über Klatsch, Tratsch, Mode und Lifestyle?!

Ich hatte mich schon so gefreut, nach der Einleitung, aber dann wurde es doch ganz Ernst
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UliFan
MODERATOR
26.01.2011 | 14:55 Uhr
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UliFan : 
26.01.2011 | 14:55 Uhr
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UliFan : 
Heute isst der 33-Jährige Kakerlaken, Mehlwürmer und Krokodilpenis am Stiel

So ein Mist, die Folge ist mir glatt entgangen

Lustiger Blog aber wieso Sportler sich im Camp von anderen "Promis" unterscheiden kann ich nicht nachvollziehen.Pleite ist pleite oder?

Freu mich auf mehr!
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Bailey
MODERATOR
26.01.2011 | 15:15 Uhr
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Bailey : 
26.01.2011 | 15:15 Uhr
-1
Bailey : 
Oha, ein Frauenblog auf SPOX!

Nette Idee, ich werd das hier gespannt verfolgen. Denn eigentlich sind wir doch alle ein bisschen Brigitte, oder?

Zum Thema Rupprath, ich war ziemlich überrascht als rauskam, dass er sich für unser alles Lieblingsformat hergibt (und das ist es, leugnen zwecklos!). Für mich passen Sportler allgemein nicht so wirklich zu dem Getier, das da sonst so ums Lagerfeuer rumsitzt. Die Sportler wie Immel, Hartwig, Rupprath (Tränhardt kannte ich nicht und Eiskunstlauf ist kein Sport) haben doch eigentlich den Namen, um sonst woher Geld zu bekommen. Und sei es als Experte bei irgendeinem Radiosender.
Im Gegensatz dazu sind die restlichen Teilnehmer ziemlich mäßig bekannt oder "talentiert", obwohl sie in der Regel selbst nicht wissen, was sie können. Außer ehrlich, echt und total sie selbst sein.
Aber trotzdem finde ich irgendwie, dass Kollege Ruppi sich in der Staffel nicht wirklich blamiert hat. Der sitzt einfach seine Zeit ab und gut ist.
Im Gegensatz zu Hartwig oder ein wenig Immel. Denen hat das Ganze alles andere als gut getan.
Dazu bringt er schon nicht die geeignete Vorgeschichte von Pleiten, Pech und Pannen mit.
Zum Glück!

Aber jetzt zum Tratschteil: Wem glaubt ihr, Jay oder Sarah? Und wann funkt es endlich zwischen Jay und Ruppi? Und warum nimmt Inira eigentlich nicht ab?


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La_Pulga
26.01.2011 | 15:22 Uhr
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La_Pulga : 
26.01.2011 | 15:22 Uhr
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La_Pulga : 
Ist Jay schwul?!

Ich muss mal wieder TV Total gucken, hab einiges nachzuholen anscheinend
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UliFan
MODERATOR
26.01.2011 | 15:24 Uhr
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UliFan : @ Bailey
26.01.2011 | 15:24 Uhr
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UliFan : @ Bailey
Also für 50.000,-- oder was die auch immer bei RTL bekommen, musst du bei ner Schwimm-WM wahrscheinlich lange den Experten geben.
Die Sportart ist ja jetzt nicht so wahnsinnig popular, als das man damit so wahnsinnig viel nach der Karriere verdienen kann.
Außerdem ist das eh alles Ansichtssache wer da reinpasst, ein 14jähriges Mädel das Fan von Jay ist (wie hiess die Band von dem nochmal??) ist viell. genauso schockiert oder die 50jährige die mal für Carriere geschwärmt hat

Und ich glaube Jay, damit das auch geklärt wäre.Sarah ist dooooof

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Bailey
MODERATOR
26.01.2011 | 15:28 Uhr
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Bailey : 
26.01.2011 | 15:28 Uhr
-1
Bailey : 
Ich glaub dem Jay kein Wort!

Auch wenn die Dingens einen an der Waffel hat, so wie der Kollege darauf reagiert hat hat die da schon was getroffen!

@Becks
Du hast vergessen, dass man mit der Liebe nicht Spiele spielen tut!
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Rheodred
26.01.2011 | 15:34 Uhr
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Rheodred : 
26.01.2011 | 15:34 Uhr
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Rheodred : 
Schöner Erstling, wenngleich ich die Einstellung zum Thema Sportler im Camp vielleicht ein wenig hart finde.

Was das Andere angeht: ich bin geneigt, Jay zu glauben. Sarah hat einfach zu viel gelogen, man nehme nur die "Vegetarier-Sache".

Ist schon interessant, sie herumheulen zu sehen und dann einen knapp 1 Jahr alten Mitschnitt zu sehen, wo sie beim "Perfekten promi Dinner" genüsslich Lammkeule und Hühnerfrkasse spachtelt.
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UliFan
MODERATOR
26.01.2011 | 15:36 Uhr
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UliFan : 
26.01.2011 | 15:36 Uhr
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UliFan : 
Boah ich bin bei Becks jetzt auf Ignore

Daran ist doch nur wieder Sarah schuld

@ rheo

So schauts aus. Von wegen Vegetarierin
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xxlhonk
26.01.2011 | 15:36 Uhr
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xxlhonk : 
26.01.2011 | 15:36 Uhr
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xxlhonk : 
Hello Kitty.
Upps Marie.

Schöne Idee.
Sport und Frauen ist ja nicht unbedingt etwas, was sich ausschliesst.
Im Gegenteil.
Deswegen finde ich das die Nummer eine gute Idee ist.

Aber das die Sportler, die Du alle aufzählst, nicht gerade im Geld schwimmen, wie Du es selber bestätigst, ist doch Grund genug.
Und was nutzt einem der ganze sportliche Ruhm, wenn man damit keinen Cent verdient und dazu kaum Chancen im Berufsleben hat, weil man seine Jugend dem Sport geopfert hat?
Und von daher verstehe ich die Jungs.
Durchaus.
Das Martin Navratillova sich als ganzer Kerl beweisen wollte, ist wohl eher dem zweiten Aspekt, das Ausbleiben des Kameralichtes und des öffentlichen Interesses als der Geldnot geschuldet.
Sollte man zumindest annehmen...

Und jetzt noch was zu #ibes (Dem Twitterdings)
Ja.
Jay hat gelogen.
Seine Körpersprache war endeutig.
Eineindeutig.
Und ja, er ist GAY.
Hat er doch gestern fast zugegeben,
Und die beiden werden das wahre schungelpaar.
Der Schwimmer und der Sänger.
Stark!
Auf alle Fälle besser als sich Schalke anzugucken, wenn Poschmann und/oder TuT kommentieren.
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