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16.05.2012 um 14:02 Uhr
Gewalt oder Emotionen
Fußball ist ein sehr Emotionaler Sport, er lebt von diesen Emotionen. Hier dürfen große Bärtige Männer weinen ohne als kleines Mädchen abgestempelt zu werden, hier dürfen kleine schmächtige Frauen Bier trinken und ihre Mitmenschen beschimpfen ohne als Kampflesbe abgestempelt zu werden.

Ich bin ein leidenschaftlicher Fußballfan, einer der die Atmosphäre vor spielen liebt, der Emotionen auf und neben dem Platz sehen will. Kämpfen für den Sieg, sowohl die Spieler als auch die Fans.
Die Grenze zwischen Ausschreitungen und Unterstützung liegen hier sehr nah beieinander, sie überschneiden sich fast. Besonders hitzig ist die Unterstützung in Endspielen. In den Pokalspielen, Religationsspielen, den letzten Chancen in der Liga.

Genau hier wird die Grenze aber öfters überschritten. Der Trend geht dahin sie immer zu überschreiten. Eine Entwicklung die mir als junger Fan sorgen macht und die für den Fußball nicht zielführend ist. Dieser Trend Gipfelte zuletzt in den beiden Religationsspielen Karlsruher-Ingolstadt und Hertha-Düsseldorf. Dabei stand das Religationsspiele um die erste Liga deutlich stärker im Fokus, griffen beide Fanlager doch eindeutig in den Spielverlauf ein. Die Hertha Fans und Hertha verantwortlichen wollen nun Einspruch gegen die Entscheidung von Wolfgang Stark einlegen, die Düsseldorfer Fans hätten den Spielverlauf beeinflusst, das Spiel hätte abgebrochen werden müssen. Aus Berliner Sicht eine logische Forderung, allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg. Stark hätte die Partie nach den Ausschreitungen der Hertha Fans nach dem 2:2 oder beim stand von 1:2 abbrechen können, tat es aber nicht. Ein Spielabbruch nach dem (gewaltfreiem) eingreifen der Düsseldorfer Fans wäre in diesem Zusammenhang nicht fair gewesen, die Reaktion der Fans war nicht abzusehen, wäre aber wahrscheinlich schlimmer gewesen.

Deeskalation in dem Stark das Spiel weiterlaufen ließ, es trifft die neue Strategie der DFL und des DFB. Seit 2011 gibt es in Heidelberg ein Studiengang für "Sicherheitsmanagement im Fußball" er besteht aus einem 10 Punkte Plan der sich hauptsächlich mit Präventivmaßnahmen und Deeskalationsstrategien beschäftigt. Auch mit Fanbeauftragten innerhalb der Klubs wird gearbeitet. Die Zahl der Gewaltgeneigten und gewaltsuchenden Fans nimmt im den letzten Jahren zu. Es ist ein Versuch der Entwicklung entgegenzuwirken.
Im Fall des gestrigen Religationsspiels war Wolfgang Stark erfolgreich. Zwar demolierten nach neusten Meldungen mehrere Berliner einen Zug auf ihrem Rückweg, im und um das Stadion kam es allerdings nicht zu gewalttätigen Übergriffen. Der DFB zeigte sich zufrieden mit der Reaktion Starks und unterstützte seine Entscheidung.

Meistens zeigen die Deeskalations Versuche leider keine Wirkung. Wie auch beim Religationsspiel des KSC gegen Ingolstadt. Hier kam es zu Gewaltausbrüchen gegen Sicherheitsbeamte, sowohl im als auch außerhalb des Stadions. Speziell die Übergriffe außerhalb des Stadions zeigen wie wenig die Gewalt mit dem Fußball selber zu tun hat. Nach Angaben der DFL und des DFB hat die Deeskalationsstrategie in den Hooliganszene für Erfolg gesorgt, die Ausschreitungen selber kommen anscheinend nicht von Fans der Vereine, sondern von Gewaltbereiten Anhängern, den der Sport selber nicht das wichtigste ist.

Es zeigt warum Präventivmaßnahmen selber nicht mehr greifen. Wenn man auf Gewaltbereite und Gewaltsuchende Menschen trifft und sie versucht mit Blick auf das wesentliche ( den Sport ) zu beruhigen kann das nicht funktionieren, da für diese Leute das wesentliche die Gewalt selber ist.

An dieser Stelle fehlen die Konsequenzen für die Gewaltsuchenden. Die DFL und der DFB ist hier gefragt härtere Konsequenzen für die Auslöser festzulegen, es ist eine Form von Respektlosigkeit gegenüber Mitmenschen und dem Fußball der man mit klaren Konsequenzen entgegenwirken sollte. Eine Geldstrafe für den Verein, Stadionverbot und Geisterspiele? All das trifft einen Randalierer nicht, da weder die Geldstrafe für den Verein noch die Geisterspiele eine Auswirkung auf ihn haben. Einem Stadionverbot kann man sich sehr einfach entziehen, bei solchen Massenevents wie Fußball.

Der DFB will sich vor Saisonbeginn mit Vereinen der ersten bis dritten Liga zusammensetzen um einen Verhaltenskodex zu erarbeiten, es ist eine sehr Lobenswerte Einstellung, die mich freut. Auch wurde eine Task Force gegründet, welche mit Vertretern aus Vereinen, Verbänden, Justiz, Polizei und Fanstrukturen ein Katalog erarbeitet, an welchen Stellen in den Bereichen Prävention und Sanktion angesetzt werden kann.
Wie ich schon angesprochen hoffe ich hier auf stärkere Sanktionsmöglichkeiten, um den reinen Randalieren die Luft zu nehmen.

Abschließend möchte ich ansprechen das ich mich sehr freue das der DFB, die DFL und die Vereine selber bereit sind an diesem Problem zu arbeiten. Die Art der Arbeit und das ansetzen an zwei Punkten ( Prävention und Sanktion ) macht Hoffnung darauf das die Ausschreitungen in den Griff zu bekommen sind.

Ich will wieder Emotionen sehen ohne Angst vor Ausschreitungen zu haben, denn Emotionen gehören zum Fußball, Gewalt hat keinen Platz im Stadion!

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Aufrufe: 1484 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 3 | Erstellt:16.05.2012
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