05.07.2011 um 22:33 Uhr
Frauen oder U-17?
Eines Vorab - dieser Artikel soll nicht den Respekt vor den Fußballfrauen mildern und in keinster Weise den gezeigten Fußball in ein schlechtes Licht rücken.
Doch ich finde es einfach schade, dass die Leistung unserer U-17-Nationalmannschaft in diesem ganzen aufgebauschten "Großereignis" so untergeht.
Die großen Sportartikelhersteller wittern einen neuen Markt. Hier sind noch Millionen zu machen - so scheint mir zumindest, ist die Hoffnung von Adidas und Co.
Es wird uns versucht, ein zweites Sommermärchen zu verkaufen - viele fressen ja sowieso alles, was ihnen vorgeworfen wird.
Niko Rosberg hat es etwas sehr unglücklich ausgedrückt - jedoch ist auch mir diese Unverhältnismäßigkeit zwischen dem sportlichen Niveau und der Berichterstattung wie bei Olympischen Spielen oder der Herren WM zu wider.
Im Sommer 2003 fand ein Freundschaftsspiel zwischen der B-Jugend des VfB Stuttgart und der Deutschen Frauennationalmannschaft statt.
Nach 40 Minuten wurde beim Stand von 3:0 für die 16jährigen Schwaben abgebrochen.
Derzeit spielt unsere Nationalmannschaft der 16jährigen in Mexiko eine Weltmeisterschaft. Mit grandiosen Leistungen.
Gestern kam ich erst um 24 Uhr von der Arbeit und machte Videotext an.
Ich brauchte 10 Minuten und 8 Sender bis ich das Endergebnis des Viertelfinals fand.
Für die Zweikampfstatistiken von Neuseeland im Verlauf der Frauen-WM hätte ich 20 Sekunden gebraucht.
Ich arbeite in Frankfurt und bekomme täglich Karten von Sponsoren angeboten. Man will schließlich keine leeren Stadien sehen...
Schon seit über einem Jahr laufen in der Mainmetropole die Medientrommeln auf Hochtouren.
Man züchtet einen neuen Markt für "Fußballfans" - oder solche die es für ein paar Wochen mal sein wollen.
Ich sehe mir auch die Spiele der deutschen Frauen an - und freue mich in dieser Sekunde über das 4:2 von Celia Okoyino da Mbabi.
Doch es spielen nun mal in Deutschland ein Bruchteil von Frauen Fußball im Vergleich zu den Herren - und es geht in der medialen Berichterstattung bei diesen zwei Weltmeisterschaften nicht um gezeigte Leistungen, sondern darum, eine neue Marke vermarkten zu wollen.
Wir waren noch nie U-17-Weltmeister - bald könnte sich das ändern.
Doch keiner wird es merken.
Denn vielleicht spielen am gleichen Abend australische gegen französische Frauen..
Doch ich finde es einfach schade, dass die Leistung unserer U-17-Nationalmannschaft in diesem ganzen aufgebauschten "Großereignis" so untergeht.
Die großen Sportartikelhersteller wittern einen neuen Markt. Hier sind noch Millionen zu machen - so scheint mir zumindest, ist die Hoffnung von Adidas und Co.
Es wird uns versucht, ein zweites Sommermärchen zu verkaufen - viele fressen ja sowieso alles, was ihnen vorgeworfen wird.
Niko Rosberg hat es etwas sehr unglücklich ausgedrückt - jedoch ist auch mir diese Unverhältnismäßigkeit zwischen dem sportlichen Niveau und der Berichterstattung wie bei Olympischen Spielen oder der Herren WM zu wider.
Im Sommer 2003 fand ein Freundschaftsspiel zwischen der B-Jugend des VfB Stuttgart und der Deutschen Frauennationalmannschaft statt.
Nach 40 Minuten wurde beim Stand von 3:0 für die 16jährigen Schwaben abgebrochen.
Derzeit spielt unsere Nationalmannschaft der 16jährigen in Mexiko eine Weltmeisterschaft. Mit grandiosen Leistungen.
Gestern kam ich erst um 24 Uhr von der Arbeit und machte Videotext an.
Ich brauchte 10 Minuten und 8 Sender bis ich das Endergebnis des Viertelfinals fand.
Für die Zweikampfstatistiken von Neuseeland im Verlauf der Frauen-WM hätte ich 20 Sekunden gebraucht.
Ich arbeite in Frankfurt und bekomme täglich Karten von Sponsoren angeboten. Man will schließlich keine leeren Stadien sehen...
Schon seit über einem Jahr laufen in der Mainmetropole die Medientrommeln auf Hochtouren.
Man züchtet einen neuen Markt für "Fußballfans" - oder solche die es für ein paar Wochen mal sein wollen.
Ich sehe mir auch die Spiele der deutschen Frauen an - und freue mich in dieser Sekunde über das 4:2 von Celia Okoyino da Mbabi.
Doch es spielen nun mal in Deutschland ein Bruchteil von Frauen Fußball im Vergleich zu den Herren - und es geht in der medialen Berichterstattung bei diesen zwei Weltmeisterschaften nicht um gezeigte Leistungen, sondern darum, eine neue Marke vermarkten zu wollen.
Wir waren noch nie U-17-Weltmeister - bald könnte sich das ändern.
Doch keiner wird es merken.
Denn vielleicht spielen am gleichen Abend australische gegen französische Frauen..
Aufrufe: 1999 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 7 | Erstellt:05.07.2011
ø 6.1
KOMMENTARE
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05.07.2011 | 23:15 Uhr
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NUR - hier wird über ein frauensportereignis ungefähr 50 mal so viel berichtet wie über eine gleichzeitig stattfindende männer-wm - die erwiesener maßen höheres niveau bietet.
und was ich anprangere ist dieses geplante, gehypte - und an allen ecken gekünstelte.
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05.07.2011 | 23:23 Uhr
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naja ich denke darüber kann man ewig diskutieren, jeder soll das machen wonach er lust hat. (ich ignoriere seit jahren die (meiner meinung nach) totlangweilig formel 1, obwohl es da dauernd artikel und übertragungen zu gibt).
mich haben die frauen soweit heute gut unterhalten und werde auch die nächsten spiele schauen, sei ihnen doch 1 Monat der aufmerksamkeit gegönnt.
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05.07.2011 | 23:27 Uhr
-1
Doch keiner wird es merken.
Denn vielleicht spielen am gleichen Abend australische gegen französische Frauen..''
Hmm? Daraus werd ich nicht richtig schlau, sorry.
Die meisten Leute die sich wirklich für Fussball interessieren werden ja wohl wissen wann die U17 spielt und die die es nicht wissen interessieren sich eh nicht dafür, also versteh ich es nicht ganz.
Natürlich hätte die U17 höhere Einschaltquoten wenns auf ARD oder ZDF käme, aber das sind dann sowieso nur ''Eventfans'' und keine dies wirklich interessiert.
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06.07.2011 | 00:10 Uhr
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Rarehero :
Bei allem Verständnis, Turniererfolge der Junioren haben eine weitaus geringere Bedeutung als Erfolge einer A-Mannschaft, auch wenn es nur die Mannschaft der Frauen ist. Neben vielen anderen Gründen gibt es dafür einen einfach sportlichen Grund: Es sind Junioren, und bei den Junioren sind die Fluktuationen gewaltig. Im Mai noch gegen die Niederlande im Finale der WM verloren, im Juli vielleicht Weltmeister, im August möglicherweise eine haushohe Niederlage gegen Island, weil einige Schlüsselspieler bereits in der nächsten Altersgruppe spielen und die nachrückenden Spieler erst noch in die Mannschaft hinein wachsen müssen.
Turniererfolge der Junioren sind eine nette Bestätigung guter Jugendarbeit, mehr aber auch nicht, und mehr können sie auch nicht sein. Im Gegenzug bedeutet ein Misserfolg nicht, dass die Jugendarbeit für die Tonne ist. Es bedeutet nur, dass man gerade in den entscheidenden Wochen aus Gründen, die aus der Jugendarbeit selbst erwachsen (siehe oben) nicht die bestmögliche Mannschaft am Start hatte. Entscheidend ist, dass man dauerhaft talentierte Spieler produziert, die sich auf der Altersklasse entsprechend hohem Niveau mit den Talenten anderer Nationen misst. Mal gewinnt man, mal verliert man, aber entscheidend ist, dass wir Spieler wie Yesil&Co. haben und das wir diese erfolgreich auf A-Niveau bringen.
In diesem Sinne werde ich mich am Donnerstag freuen, wenn wir gewinnen. Sollten wir aber verlieren, wäre ich auch nicht betrübt, weil es in diesem Alter nur darum geht, Talente zu produzieren und zu entwickeln.
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06.07.2011 | 18:33 Uhr
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ich kann deine Meinung durch aus verstehen, allerdings.wenn man es so sieht wie du darf man gar keinen frauensport ansehen. Hatte heute die selbe diskussion mit einem arbeitskollegen und haben mal etwas recherschiert:
mal ein Besipiel aus der leichtathletik:
Beim 100m sprint (frauen) liegen die gewinnerzeiten in den letzten Jahren/Jahrzenten meist im Bereich 10,80 bis 11 Sekunden (2000 in Sydney war die Goldmedalie sogar bei 11,12 !!!!). Im Vergleich der A-Jugend Rekord in Deutschland liegt bei 10,14. Bei der B-Jugend habe ich nur einen Verbandsrekord der Westpfalz gefunden und der liegt bei 10,86, weltweit gibts da sicher noch bessere.
Die besten B-Jugendlichen würden den Frauen somit definitiv die Medallien bei Olympia streitig machen wenn nicht sogar locker wegnehmen.
Wenn man diese Zahlen sieht verwundert es eigentlich nicht, dass die Frauen gegen B oder A-Jugendliche verlieren, schließlich sind schnelligkeit, ausdauer und körperliche robustheit wichtige schlüssel-komponenten des heutigen fussballs, und da zieht man als Frau bereits gegebnüber A/B-Jugendlichen den kürzeren.
Ich denke bei fussball fällt es halt mehr auf da es leichter visuell zu vergleichen ist. Beim Tennis, leichtathletik, etc springt es halt einem nicht so extrem ins auge das es langsamer/weniger kraftvoll etc ist.