Nach dem traditionellen Saisonhighlight im Fürstentum waren die ersten vier in der Fahrerwertung innerhalb von 6 Punkten.
Der F1-Zirkus hüpfte nun in freudiger Erwartung auf das nächste Rennhighlight über den Atlantik. Bei schönem Juniwetter ging auf es auf dem Gelände der 67er Expo hoch her. Nicht nur, das Max Mosley im Vorfeld die Vertrauensfrage für sich entscheiden konnte. Nein, auf der Strecke sorgte auch ein Mann für klare Verhältnisse. Lewis Hamilton stellte seinen Silberpfeil überlegen auf die Pole! Dieses Ausrufezeichen verwandelte sich aber sehr schnell in ein dickes Fragezeichen, als er am Sonntagnachmittag im Tiefschlaf in Kimi Räikkönen hineinrauschte, der am Ende der Boxengasse bei Rotlicht wartete. Auch Nico Rosberg misachtete die einfachste aller Verkehrsregeln und beide wurden fürs nächste Rennen bestraft. Lachender Dritter war der Pole Robert Kubica, der - von Platz 2 gestartet - den Premierensieg für die Bayerischen Motorenwerke einfuhr. Nick Heidfeld komplettierte den Erfolg mit einer exzellenten Ein-Stop-Strategie und Platz zwei. Den letzten Podiumsplatz seiner Karriere erfuhr David Coulthard. Und weil Massa nicht über Platz 5 hinweg kam, hieß der neue Spitzenreiter: Kubica!
Eine Antwort par excellence gaben die Roten aus Maranello aber in der französischen Provinz von Magny Cours. Eine rote Startreihe 1 und die Silbernen weit hinten auf 10 (KOV) und 13 (HAM). Ein Räikkönen in Bestform dominierte das Rennen am Sonntag. Der Sieger hieß aber Felipe Massa. Nach einem Defekt an seinem Auspuff blieb Kimi nichts anderes über, als das Tempo zu drosseln und mit Platz 2 Schadensbegrenzung zu betreiben! Seinen dritten Rang widmete Jarno Trulli dem verstorbenen Ex-Toyotateamchef Ove Anderson. Durch die zwei schlechten Rennen in Kanada und Frankreich stand Lewis Hamilton gehörig unter Druck. Die Weltpresse zerbrach sich den Kopf über zu viel Ablenkung durch eine Pussykatzenpuppe und teilweise lächerliche Pr-Termine (Troya) und machte sich zu Recht sorgen um Lewis' Titelambitionen. Bei seinem Heimspiel im englischen Silverstone brachte Lewis aber alle Kritiker zum Schweigen und demonstrierte seine Extraklasse! Neben seinem Sieg ging die Vertragsverlängerung von Mark Webber bei Red Bull und der Vertragskündigung von Silverstone gänzlich unter. Ab 2010 nämlich wird in Donnington der Britische GP ausgefahren.
Startplatz 4 und Weltuntergangsregen brachten Lewis jedoch nicht davon ab seine Konkurrenz zu demütigen und schwindelig zu fahren. 70 Sekunden Vorsprung auf den Überholteufel Heidfeld - zwei Doppelüberholmanöver in Woodcote - gar 80 Sekunden auf den Überraschungsdritten Rubinho und mindestens eine Runde Vorsprung auf den Rest! Die Konkurrenz mit miserablen Fehlern. Massa mit 7 Drehern, Kubica mit nur einem dafür aber einem ins Kies und Kimi ebenfalls mit großen Problemen nur auf Endrang 4.
Durch dieses Ergebnis reisten 3 Spitzenreiter mit Kubica im Schlepptau nach Hockenheim. Dort hieß der Dominator erneut Lewis Hamilton. Poleposition am Samstag; Sieg am Sonntag; Spitzenreiter in der WM. Der Juli war ganz klar die Stärkste Phase des jungen Briten. Mit Platz 2 beschehrte Nelsinho dem Renault-F1 Team das beste Saisonergebnis. Durch eine riskante Ein-Stop-Strategie wurde der Weltmeistersohn zwischenzeitlich auf Platz 1 gespült, konnte sich aber gegen Rennende auf abbauenden Reifen der Attacke von Hamilton nicht mehr erwehren. Platz 3 ging an Massa, der sich zum Schluss noch gegen Nick Heidfeld wehren musste. Vettel erreichte mit Rang acht einen Punkt und mit seiner Unterschrift bei Dietrich Mateschitz einen Sitzplatz bei Red Bull für 2009. Negativhöhepunkt war der zweite heftige Abflug in dieser Saison von Glock. Nach einem Aufhängungsbruch schlug der Odenwälder auf der Start-Ziel-Geraden ordentlich in die Boxenmauer ein, hatte aber erneut den Schutzengel auf seiner Seite.
Der August läutete dann den Schlussspurt dieser bislang sehr abwechslungsreichen und unterhaltsamen Saison ein. In Ungarn begrüßte uns alle wunderbarer Sonnenschein, der silbern aus Startreihe eins reflektiert wurde. Lewis vor Heikki; Massa nur auf drei.
Der Brasilianer aber war es, der tags darauf mit einem der besten Manöver der Saison Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen noch vor der ersten Kurve überholte und von da an eines seiner besten Rennen überhaupt demonstrierte. Um so bitterer, dass sein Motor ihm drei Runden vor Rennende die Party verdarb. Heikki Kovalainen durfte dafür seinen ersten Sieg bejubeln und Timo Glock zwei Wochen nach seinem Crash seinen ersten Podestplatz. Die Reifenprobleme, die Lewis auf Platz 5 zurückwarfen sind ebenso erwähnenswert, wie der stetig beginnende Aufwärtstrend der Franzosen, den Alonso mit Platz 4 und Nelsinho mit Platz 6 belegete.
Aus der ungarischen Hauptstadt ging es direkt in die Trendstadt Europas: Valencia.
Bislang nur bekannt durch Fussball und den Americas Cup, gab es in diesem Jahr die Premiere für den Stadtkurs entlang dem Hafen. Fahrerisch anspruchsvoll, technisch fordernd aber leider noch sehr zuschauerunfreundlich präsentierten sich die Spanier mit dem zweiten GP in ihrem Land. Die Pole machten am Samstag Lewis und Felipe unter sich aus mit dem besseren Ende für den tragischen Ungarnverlierer. Massa gehörte fahrerisch der August! Seine stärkste Phase der Saison krönte er mit dem Sieg am Sonntag, obwohl das Rennen auch schon in der Box zu Ende hätte sein können, weil ihn die neue elektronische Ampel von Ferrari zu früh losschickte. Das Pech klebte in diesem Rennen aber an seinem Teamkollegen, der mit Motorschaden ausfiel. Und so verabschiedete sich Kimi Räikkönen so langsam aber sicher aus dem Titelrennen. Lewis Hamilton blieb mit Platz 2 in Führung, Kubica durch Platz 3 in Schlagdistanz. Mit 6 Punkten Vorsprung auf Massa (64) ging es für Hamilton (70) in das letzte Saisondrittel. Kubica (55) und Räikkönen (57) mit etwas Abstand dahinter.
Part 3 coming soon

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