03.08.2011 um 17:15 Uhr
Einrückender Sechser
Ich habe mich mit dem Deffensivsystem des "einrückendem Sechsers" beschäftigt und wollte dieses System einmal vorstellen.
Ich hoffe das System richtig dargestellt zu haben, bzw. Ich bin lernwillig und lasse es mir gerne neu erklären .
Am einfachsten spielbar im 4-3-3, da die Mittelfeldspieler nicht viel rochieren müssen, was speziell beim umschalten vorteilhaft ist, allgemein auch einfacher für die Spieler und somit weniger anfällig für individuelle Fehler.
Das System des einrückenden Sechseres ist relativ simpel. Der Abraeumer lässt sich tiefer als gewöhnlich fallen und spielt somit zwischen den beiden Innenverteidigern. Die beiden zentralen achter lassen sich somit auch tiefer fallen um eine Art Doppelsechs vor der Abwehrreihe zu bilden. Die Aussenverteidiger schieben ein stück nach vorne um etwa auf höhe der beiden zentralen Mittelfeldspieler zu stehen.
Auf dem Zeichenbrett sieht das dann so aus:
LV------ZM--------ZM-------RV
--------- IV----DM-----IV--------
Die beiden hoch stehenden Aussenverteidiger sind in diesem System sehr wichtig, da sie den offensiven aussen konsequent bei der Ballannahme auf den Füssen stehen sollten. Auf diese Art und Weise können diese keine fahrt aufnehmen um zur Grundlinie zu gehen und Flanken zu schlagen. Flanken aus dem Halbfeld sollten von den drei Verteidigern leicht zu klären sein. Der "Eingeschlossene Sechser" soll allerdings nicht stur mit den beiden Innenverteidigern auf einer Linie stehen.
Vielmehr muss er stark in der Raumdeutung sein und in den Strafraum ziehende Gegner frühzeitig annehmen indem er aus der Dreierkette rausrückt. Auf diese Weise schliesst er entstehende Räume zwischen der Doppelsechs und der Abwehrreihe. Durch das schnelle rausrücken kann er Gegenspielern die diese räume speziell nutzen ( Bsp. Thomas Mueller, Messi, Robben oder Roney ) frühzeitig annehmen und ihnen ihre stärke nehmen.
Durch die sich zurückfallen lassenden Achter wird der Raum vor dem Strafraum sowieso sehr eng, was es dem Gegner sehr schwer macht tödliche Pässe in den Raum zwischen 16ner und Mittelfeld zu spielen ( der bei gutem Einsatz des eingerücktem Sechsers sowieso nicht mehr existiert ) oder direkt in den Strafraum. Das Flügelspiel sollte bei hochstehenden aggressiven AVs auch schwer fallen.
Sollte ein Aussenverteidiger trotzdem überspielt werden hat man bei möglichen Flanken von aussen drei durch den eingerückten Sechser drei ( normalerweise ) gut stehende Spieler. Sollte der Flügelspieler nicht Flanken sondern in den Strafraum gehen kann ein IV nach aussen rücken und hat noch zwei Leute hinter sich die in dieser Situation wie zwei IV agieren können.
Freuen würde ich mich wenn Ihr ein Statement zum System abgeben könntet ( von völlig schwachsinnig bis zu absolut genial könnt ihr jeder Meinung sein, solange ihr es begründen könnt ).
Ich hoffe das System richtig dargestellt zu haben, bzw. Ich bin lernwillig und lasse es mir gerne neu erklären .
Am einfachsten spielbar im 4-3-3, da die Mittelfeldspieler nicht viel rochieren müssen, was speziell beim umschalten vorteilhaft ist, allgemein auch einfacher für die Spieler und somit weniger anfällig für individuelle Fehler.
Das System des einrückenden Sechseres ist relativ simpel. Der Abraeumer lässt sich tiefer als gewöhnlich fallen und spielt somit zwischen den beiden Innenverteidigern. Die beiden zentralen achter lassen sich somit auch tiefer fallen um eine Art Doppelsechs vor der Abwehrreihe zu bilden. Die Aussenverteidiger schieben ein stück nach vorne um etwa auf höhe der beiden zentralen Mittelfeldspieler zu stehen.
Auf dem Zeichenbrett sieht das dann so aus:
LV------ZM--------ZM-------RV
--------- IV----DM-----IV--------
Die beiden hoch stehenden Aussenverteidiger sind in diesem System sehr wichtig, da sie den offensiven aussen konsequent bei der Ballannahme auf den Füssen stehen sollten. Auf diese Art und Weise können diese keine fahrt aufnehmen um zur Grundlinie zu gehen und Flanken zu schlagen. Flanken aus dem Halbfeld sollten von den drei Verteidigern leicht zu klären sein. Der "Eingeschlossene Sechser" soll allerdings nicht stur mit den beiden Innenverteidigern auf einer Linie stehen.
Vielmehr muss er stark in der Raumdeutung sein und in den Strafraum ziehende Gegner frühzeitig annehmen indem er aus der Dreierkette rausrückt. Auf diese Weise schliesst er entstehende Räume zwischen der Doppelsechs und der Abwehrreihe. Durch das schnelle rausrücken kann er Gegenspielern die diese räume speziell nutzen ( Bsp. Thomas Mueller, Messi, Robben oder Roney ) frühzeitig annehmen und ihnen ihre stärke nehmen.
Durch die sich zurückfallen lassenden Achter wird der Raum vor dem Strafraum sowieso sehr eng, was es dem Gegner sehr schwer macht tödliche Pässe in den Raum zwischen 16ner und Mittelfeld zu spielen ( der bei gutem Einsatz des eingerücktem Sechsers sowieso nicht mehr existiert ) oder direkt in den Strafraum. Das Flügelspiel sollte bei hochstehenden aggressiven AVs auch schwer fallen.
Sollte ein Aussenverteidiger trotzdem überspielt werden hat man bei möglichen Flanken von aussen drei durch den eingerückten Sechser drei ( normalerweise ) gut stehende Spieler. Sollte der Flügelspieler nicht Flanken sondern in den Strafraum gehen kann ein IV nach aussen rücken und hat noch zwei Leute hinter sich die in dieser Situation wie zwei IV agieren können.
Freuen würde ich mich wenn Ihr ein Statement zum System abgeben könntet ( von völlig schwachsinnig bis zu absolut genial könnt ihr jeder Meinung sein, solange ihr es begründen könnt ).
Aufrufe: 3607 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 0 | Erstellt:03.08.2011
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KOMMENTARE
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09.08.2011 | 07:58 Uhr
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Ich habe immer mal am Rande gehört das Barca dieses System spielt, da ich wenig Spanischen Fußball sehe und im CL Finale den Blick nicht von Xavi lassen konnte habe ich das bei Barca nie wirklich beobachten können.
Erstmals richtig beobachtet habe ich das diese Saison beim AUDI-CUP ( Spox hat ja ein wenig geworben )
AC Mailand spielt ja in ihrem 4-3-1-2 im Moment ziemlich erfolgreich, und da habe ich das gesehen, van Bommel hat sich zurückfallen lassen und die AVs haben nach vorne verschoben.
Da AC noch am anfang der Vorbereitung stand hat das nicht immer gut geklappt, weshalb es teilweise extrem Deffensiv war.
Ich habe mich damit nochmal beschäftigt ( und ca. 10 Seiten mit Zeichnungen vollgeschrieben ) und denke dass das System für starkes Pressing genutzt werden kann und deffensiv relativ gut steht.
Ich hatte überlegt das System noch einmal im ganzen ( es ist ja nur bei gegnerischem Ballbesitz erklärt und dann auch vereinfacht ) darzustellen wenn es hier bei Spox Taktikfans geben würde. Da die Nachfrage leider nicht sehr groß ist spar ich mir erstmal die Mühe, das wären ein paar Seiten + Zeichnungen.
Ich achte am nächsten Spieltag mal bei Dortmund dadrauf, bin ich ja mal gespannt schon allein weil Kagawa sich ja schon ein gutes Stück fallen lassen muss wenn der BvB das System spielt und die Kontrolle über die Zentrale behält.
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09.08.2011 | 11:02 Uhr
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dabidu :
bei dortmund bin ich auch sehr gespannt drauf, wie die das durchziehen. es war auch keine durchgehende formation während dem spiel, bender war öfters auch vorne zu sehen, gündogan ließ sich stattdessen aber verständlicherweise nicht so tief fallen. aber das ist eine variante, die dortmund noch unberechenbarer, dominanter und gefährlicher machen wird (hochinteressant, aber leider bin ich bayernfan).beim ac hab ich das tatsächlich nicht bemerkt, war teilweise recht konfus was die gespielt haben (wie gesagt, noch mitten in der vorbereitung) und dann hab ich auch nicht mehr so drauf geachtet. mir is nur einmal eine phase von 10 minuten aufgefallen, in der milan mit 8 mann ein rechteck von ca. 10x5 m² an ihrer strafraumkante gebildet haben: typisch mailänder fußball, hab ich mir da nur gedacht ;)
ich würde mich freuen über einen ausführlicheren artikel, aber stimmt schon, die nachfrage nach taktik-analysen lässt in deutschland noch arg zu wünschen übrig. setzt sich aber langsam durch (siehe spielverlagerung.de) gottseidank.
vielleicht musst du das thema irgendwann einfach unter der überschrift "klopp, der taktikfuchs" laufen lassen, dann kommen die fanboys sicher in scharen ;)
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09.08.2011 | 11:09 Uhr
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Ich hoffe mal das sich das Taktikinteresse in Deutschland noch einmal steigert.
Vielleicht stelle ich ja doch noch die Ausführliche Analyse ins Netz .
Ich warte noch bis Bayern wieder erfolgreich spielt, dann leide ich nicht so bei den ganzen Dortmunder Jungs die in jedem Artikel über Bayern herfallen müssen .
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Statistik
in barcelona macht dies busquets häufig und sven bender hat dies erstmals im saisonauftakt gegen den hsv getan.
was die offensiven vorteile sind, ist klar: die innenverteidiger rücken nach außen und die beiden außenverteidiger können gleichzeitig weit nach vorne schieben, ohne die abwehr preiszugeben.
bei gegnerischem ballbesitz habe ich sowas bislang nur bei "mauernden" mannschaften gesehen, die gegen stark überlegene mannschaften spielen. da erscheint mir das doch eher eine zu vernachlässigende taktikvariante zu sein. bei offensiv ausgerichteten mannschaften dagegen, die einen sowieso schon unterlegenen gegner noch weiter hinten rein drängen wollen, ist das sehr angebracht, wenn die abstimmung passt.
vielleicht ist es mir bislang auch nur entgangen, aber bei welchen mannschaften hast du den einrückenden 6er denn in der defensivausrichtung beobachtet?