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20.07.2012 um 15:53 Uhr
Eine Sache der Umstände (2)
Teil 1

Dieser Weg blieb lange versperrt, ein Traum. Ein Ausnahmespieler wie Kevin Durant schaffte es nicht, sein Team zu führen und zu verbessern. Mit der Unterstützung von Russell Westbrook verbuchte man drei Siege mehr als in der vorherigen Saison. Auch wenn Oklahoma City etwas Verletzungspech hatte, waren die Ergebnisse für ein Team mit diesem Potential erschreckend schlecht. Hier muss bedacht werden, dass Oklahoma City in der Western Conference spielt und somit regelmäßig Teams wie den Lakers, Mavericks oder Spurs gegenübersteht, doch erklärt dies nicht derart schlechte Resultate. In einer so starken Conference war keine Topplatzierung zu erwarten, eine der schlechtesten Bilanzen der kompletten Liga jedoch auch nicht. Erst nach dem Draft von James Harden und der Verpflichtung von Scott Brooks ging es aufwärts. Der dritte Star im Team brachte die Wende. Drei Stars? Das kennt man aus Miami. Nur dort wurden die Spieler für die Vereinigung von James, Wade und Bosh gehasst. Nicht nur aufgrund der Inszenierung, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass sich Bosh und besonders James anhören mussten, sie könnten ihre Teams nicht alleine zum Titel führen.

Kein Team für den King

Doch genau das ist nicht der Fall. Mit LeBron James verdoppelte Cleveland im ersten Jahr die Anzahl der gewonnen Spiele, erhöhte diese Zahl im zweiten Jahr und stand daraufhin fünf Mal in Folge mindestens in den Halbfinalserien der eigenen Conference. Als logische Konsequenz blieben dementsprechend die guten Draftpicks aus. James war also auf sich alleine gestellt, denn auch die Co-Stars, die man ihm zur Seite stellte, brachen grandios ein. Das berühmteste Beispiel ist wohl Shaquille O'Neal, der in Cleveland seine schwächste Spielzeit ablieferte. LeBron hatte somit nie das, was für einen Ring nötig war: Ein richtiges Team. Ironischerweise war es teilweise er selbst, der dies bewirkte, denn seine Leistungen brachten die Cavaliers in eine weniger gute Position im Draft, welchen das Management aus Cleveland zudem unglücklich bestritt. Zudem hatte auch Mike Brown, damals der Coach der Cavaliers, nicht das nötige Talent und sah aus taktischer Sicht nicht immer glücklich aus – Cleveland-Fans denken noch heute mit Schrecken an die Halbfinalserie gegen die Celtics zurück!

2005 hatte Cleveland keine Picks und bereits ein Jahr zuvor verwendete man den zehnten Pick für Luke Jackson – noch vor Al Jefferson und Josh Smith. Deutlich besser machten es die Oklahoma City Thunder. Neben den drei Picks Durant, Westbrook und Harden wurde 2008 an 24. Stelle Serge Ibaka nach Oklahoma geholt. 2007 ergatterte man bei einem Trade im Draft Jeff Green. Das Management in Oklahoma City machte also, verglichen zu den Oberen in Cleveland, einen guten Job und ermöglichte ihren Spielern das Zusammenspiel mit weiteren guten Optionen in Angriff und Verteidigung. Bereits in den Jahren zuvor stellte man den drei jungen Talenten gute Spieler zur Seite. So gehörten unter anderem Namen wie Nenad Krstic, Jeff Green, Nick Collison und Earl Watson, der in Durants erster Saison seine beste Spielzeit ablieferte, zum Team. Gereicht hat es jedoch nicht. Hinzu kam ein weiterer glücklicher Umstand: Da Durant, Westbrook und Harden innerhalb von drei Jahren gedraftet wurden, spielten sie mit Rookie-Verträgen. Diese ermöglichten OKC die Verpflichtung weiterer Spieler, ohne dabei das Salary Cap so extrem zu sprengen, wie es viele andere Teams tun mussten, um ihre Schlüsselspieler zu halten.

Logische Konsequenz

Muss man LeBron James also für den Wechsel hassen? Hat er sich für den Erfolg verkauft und „sein" Team im Stich gelassen? Nein. LeBron James bestritt sieben Jahre mit Cleveland, führte das Team in viele Schlachten und machte das Franchise wieder groß. Nach sieben Jahren ohne Playoffs war es James, der die Cavaliers wieder hoffen ließ, doch ein gutes Team hatte er nie. Ist es also verwerflich, dass ein Sportler Erfolg haben möchte? Nochmal nein. Jedoch ist Basketball noch immer ein Teamsport und für das Team rund um James war das Management verantwortlich. Sieben Jahre schaffte man es nicht, ein erfolgreiches Team zu bauen. Sieben Jahre schafften es Paul Silas und Mike Brown nicht, in den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Alle Hoffnungen ruhten auf James. Bis Pat Riley kam. Dieser stellte ihm ein Team vor, welches „Erfolg" quasi auf dem Jersey stehen hatte und James nach sieben Jahren in der NBA endlich das bot, was er vorher nie hatte: Aussicht auf den großen Erfolg.

In Oklahoma City hatte man hingegen das nötige Glück. Ein gutes Management, ein Star, der zwar gut war, jedoch keine Ein-Mann-Armee, ein zweiter Star, aber keine gute Zwei-Mann-Armee, einen erfolglosen Coach und, sofern man das Glück bezeichnen kann, diverse Verletzungen. Nur so war es für OKC möglich, ein Team dieser Art auf die Beine zu stellen und so wird es in den nächsten Jahren wohl kein anderes schaffen.

Es waren also die (un)glücklichen Umstände, die aus den Thunder ein sympathisches, junges Team werden ließen – und LeBron James zu einem Verräter.
Aufrufe: 5891 | Kommentare: 18 | Bewertungen: 26 | Erstellt:20.07.2012
ø 4.6
KOMMENTARE
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Ariel
25.07.2012 | 19:01 Uhr
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Ariel : 
25.07.2012 | 19:01 Uhr
-2
Ariel : 
Fand deinen Strahlemann in der Zeit als das Gerücht mit Delonte und LeBrons Mum die Herzen der NBA-Fans eroberte gegen die Kelten aber wirklich schlecht. Das seinem Coach vorzuwerfen, nun ja!
Er der immer alles allein machte in Cleveland (hat vermutlich bei den Alley Oops für die die Cavs damals berühmt waren sowohl den Paß als auch den Dunk gemacht ) hat dann also doch die Franchise-Player der Raps und Heat als Verstärkung gebraucht um nach seinem ersten Ring zu greifen. Und das soll man mehr bewundern als einen Nowitzki etwa der das allein mit seiner Oldie-Truppe gegen sein Team geschafft hat und noch dazu seinem HomeTeam immer die Treue hielt?
Daß James den Fans nicht sehr symphatisch ist liegt also nur an den Fans?
Böse böse Welt!
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Messerjocke
25.07.2012 | 21:48 Uhr
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Messerjocke : @KevinLove
25.07.2012 | 21:48 Uhr
-3
Messerjocke : @KevinLove
"The Decision" hat Le Queen endgültig zum hassobjekt gemacht, egal wie sehr man als Heat fan das nun schön reden will"
An der Aussage ist sicherlich was wahres dran, wobei jeder Mensch der Hass für jemanden empfindet, den er nicht kennt, einen anner Waffel hat.
Aber ausgerechnet als User mit einem Kevin Love ava über einen anderen Spieler herzuziehen ist dann doch sehr mutig, wo Kevin Love doch als so großer und fairer Sportsmann gilt^^

2. Warum haben bitte die SPIELER von okc eine ganze stadt verraten, erklär mir das mal bitte;)
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Peter911
25.07.2012 | 21:56 Uhr
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Peter911 : 
25.07.2012 | 21:56 Uhr
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Peter911 : 
"Es waren also die (un)glücklichen Umstände, die aus den Thunder ein sympathisches, junges Team werden ließen – und LeBron James zu einem Verräter"

Ist das sein Ernst ? Das waren alles unglückliche Umstände ? Was verlangst du denn von den NBA Fans? Das jeder Lebron sofort zu Füßen liegt . Natürlich ist er selbst Schuld das er so gehasst wird. Da gibt es keine Entschuldigungen für. Manche Anfeindungen finde ich natürlich auch zu hart. Wie z.B, das er 2011 als Amerikas Staatsfeind Nr.1 bezeichnet wurde. Den es ist letztlich auch nur Sport. Aber im Moment gilt für alle Lebron Fans nur Zeit heilt alle Wunden. Und ich hoffe als Fan von ihm dass wir den arroganten und sich selbst feiernden Lebron nicht mehr sehen werden. Mit eueren Blogs und Lobeshymnen bezweckt ihr oft nur das Gegenteil. Es ist immer noch ein Teamsport und man hat oft das Gefühl die NBA dreht sich nur noch um Lebron .
8
KevinLove
25.07.2012 | 23:04 Uhr
1
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KevinLove : @Messerjocke
25.07.2012 | 23:04 Uhr
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KevinLove : @Messerjocke
es gibt keinen menschen auf dieser welt den ich von herzen hasse, auch niemanden den ich kenne aber dir ist sicher die hyperbel als rhetorische mittel bekannt. und um es mit Berti Vogts zu sagen: „Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben."

und natürlich weiß ich das mir sowas als Love fanboy auch gar nicht zusteht weil eben jener ja der unfairste spieler der nba ist, gegenspielern den ellenbogen ins gesicht schlägt, fans verprügelt und kleinen kindern das eis klaut (obacht hier versteckt sich wieder ein rhetorische mittel )

ich weiß selbst das Love nicht der beliebteste hier ist aber ihn grundsätzlich als unfairen sportsmann darzustellen kann ich nicht nachvollziehen.

achja und zu OKC...
wann hab ich bitte von deren spielern geredet? ich hab von der franchise ergo owner, front office und dem einen spieler der Heat geredet in dem satz auf den du vermutlich anspielst
1
AndiBrehme
25.07.2012 | 23:28 Uhr
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AndiBrehme : 
25.07.2012 | 23:28 Uhr
-10
AndiBrehme : 
Sehr gut geschriebener Blog.

Du triffst hintergründige und fundierte Aussagen und ziehst gewisse Parallelen zwischen Durant/James und Heat/Thunder.

James' Erfolg macht ihn zu einem solchen Hassobjekt. Brauchst den Großteil meiner von Neid und Hass zerfressenen Vorschreibern nicht ernst zu nehmen.

@Ariel: "Er, der immer alles allein machte in Cleveland, hat dann also doch die Franchise-Player der Raps und Heat als Verstärkung gebraucht um nach seinem ersten Ring zu greifen."

Ohne ihn wäre die Franchise CLE tot. Er hat für Cleveland und die Region ALLES gegeben.
Der Unterschied ist jetzt, dass James der Franchise-Player der Heat ist und die anderen beiden zu Rollenspielern wurden.
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Bumms
25.07.2012 | 23:35 Uhr
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Bumms : 
25.07.2012 | 23:35 Uhr
-2
Bumms : 
Armer LeBron...


"James' Erfolg macht ihn zu einem solchen Hassobjekt. Brauchst den Großteil meiner von Neid und Hass zerfressenen Vorschreibern nicht ernst zu nehmen."
Jo bin total neidisch...
Immer wenn man jemanden nicht mag ist man neidisch...
Totschlagargument

"Er hat für Cleveland und die Region ALLES gegeben."
Nö, einfach nö.
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Messerjocke
26.07.2012 | 00:32 Uhr
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Messerjocke : @ kevin love
26.07.2012 | 00:32 Uhr
-2
Messerjocke : @ kevin love
haha sorry hab mich verlesen. Dachte da steht dass die spieler eine ganze franchise verraten haben. In dem Fall dachte ich, dass das du damit die spieler von okc( damals supersonics) meintest. Aber da stand ja DER spieler, von daher sorry mein fehler;)

Ja war vlt etwas überspitzt formurkliert, sehe ihn auch nicht unbedingt als unfairen Sportsmann. Jeder macht Fehler. Verstehe nur leute nicht, die bei manchen sportlern über diese fehler hinwegsehen und bei manchen nicht;)
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reds93
01.08.2012 | 01:20 Uhr
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reds93 : 
01.08.2012 | 01:20 Uhr
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reds93 : 
james ist der größte verräter den es im sport gibt. andererseits waren die cavs mitschuld, ihnen wurde bosh zum trade angeboten vor the desicion. sie hätten nur hickson abgeben müssen. das wollte man nicht, weil man ihn für den einzigen talentierten spieler im team gehalten hat. und danach wurde er gegen casspi getradet.

wenn die cavs den trade gemacht hätten, wäre auch wade wohl gekommen und keiner hätte sich beschweren können. james hätte in the desicion cleveland die treue geschworden, bei bosh war es eh klar, dass er gehen würde, und die raptors hätten wenigstens gegenwert bekommen, und wade hatte ja schon für sein team eine meisterschaft geholt.

trotzdem ist der blog kompletter schwachsinn...
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