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16.05.2011 um 14:17 Uhr
Die andere Elf der Saison
Die andere Elf der Saison

Mit Abpfiff des letzten Bundesligaspieltages beginnt in den Sport-Redaktionen der Nation eigentlich immer das gleiche: Es wird die Top-Elf der Saison zusammengestellt. Mal beruft man sich auf (meist selbst vergebene) Noten, mal auf den subjektiven Eindruck – und meist führt beides zu einem mehr oder weniger gleichen Ergebnis. Da werden die Neuers, Hummels, Sahins und Gomezs dieser Welt aufgereiht, und häufig werden sich die interessierten Rezipienten denken: Ach, sag bloß. Ich möchte hier – sozusagen präventiv – eine alternative Elf der Saison anbieten, die hoch subjektiv zusammengestellt ist und hoffentlich dennoch ihre Daseinsberechtigung hat.

Tor: Oka Nikolov
Ach war das Leben in Frankfurt noch schön, als der ewige Oka von Anfang an zwischen den Pfosten stand. 20 Spiele absolvierte er, und in diesen Spielen holte die Eintracht 24 (im Schnitt 1,2) Punkte. Das ergäbe 40 Punkte in der Abschlusstabelle und Platz 14-15 (je nach Torverhältnis). Damit ist der ewige Oka ganz klar der Keeper der Saison! Blöd nur, dass alle Trainer inklusive „Pulver im Kaffee"-Chrissi diese statistisch nicht wegzudiskutierende Tatsache ignorierten. Zar heißt es eigentlich „Wer nicht hören kann muss fühlen", doch die Wahrheit ist: Wer nicht zählen kann muss gehen.

Abwehr: Halil Altintop, Felipe Santana, Per Mertesacker, Dede
Auf den ersten Blick ist vielleicht keiner der vier die erste Wahl für die Verteidigung des Jahres, aber jeder einzelne der vier hat sich auf eine ganz persönliche Weise den Titel verdient. Da wäre als erstes Halil Altintop. Der kam einst als Stürmer nach Frankfurt, spielte dann meist im offensiven Mittelfeld und brachte des Kunststück fertig, in 34 Spielen 0 Tore zu erzielen. Anders formuliert: War Altintop in der Nähe, dann war die Torgefahr gebannt – und wenn das mal nicht ein Grund für eine Berufung in die Abwehr des Jahres ist, was dann?
Anders ist die Sache bei Santana. Der spielte nur 13 mal, dann aber gleich 8 mal zu Null und nur 1 mal ging der BVB als Verlierer vom Platz. Somit war er der eigentliche Garant für die Meisterschaft und ganz klar ein weiterer Verteidiger des Jahres.
Bei Per Mertesacker sprechen die Statistiken eigentlich nicht für eine Nominierung. 61 Gegentore sind kein Ruhmesblatt für einen Verteidiger. Wenn man jedoch bedenkt, dass Mertesacker über weite Teile der Saison der einzige Verteidiger der Bremer Viererkette war, da alles andere um ihn herum selbst mit gutem Willen nicht als Verteidiger bezeichnet werden konnte, dann ist seine Leistung formidabel. Deshalb die Nominierung für Deutschlands einzige Ein-Mann-Viererkette.
Und Dede? Naja, wer wie er den Beweis antritt, dass man als Abwehrspieler nicht immer ein harter Hund, sondern auch eine hochemotionale Heulsuse sein kann, und dazu noch genauso gut Elfmeter schießt wie der neue Star von Real Madrid Nuri Sahin, der muss einfach in die Top-Elf!

Mittelfeld: Hanno Balitsch, Almog Cohen, Alexandru Iionita
Als Anfang der Saison in Leverkusen die Neuzugänge vorgestellt wurden, da sprachen alle von Michael Ballack. Der Capitano, der „torgefährlichste Mittelfeldspieler", der „beste Kopfballspieler", er war wieder da. Einem anderen Rückkehrer schenkte man jedoch keine Beachtung: Hanno Balitsch. Und jetzt? Ballack spielte 17 mal, traf 0 mal das Tor und kam bei den Kollegen des Kicker auf einen Notenschnitt von 3,54. Balitsch spielte 24 mal, traf 3 mal und kam auf eine 3,5. Quintessenz: Balitsch muss fast schon zwangsläufig Nachfolger als Nationalmanschaftskapitän werden. Und als Kapitän der DFB-Elf gehört man nun mal in die Elf der Saison.
Almog Cohen hingegen hat sich die Nominierung aufgrund eines fast schon unüberwindlichen Handicaps verdient. Er kam auf Empfehlung von LoddaMadeus. Wer es trotzdem schafft, ein guter Spieler zu sein, der gehört in die Top 11.
Ein interessantes Interview zu Beginn der Saison sicherte dem Kollegen Ionita die Nominierung für die Elf des Jahres. Den er tat in einem Interview kund: „In Köln sind die Frauen ein bisschen hässlich!" Dass er sich in Köln eher mit den Jungs als den Mädels beschäftigen muss hat ihm sein Berater vor dem Wechsel wohl verschwiegen. Trotzdem eine beachtliche Leistung und eine klare Bewerbung um den ersten Platz beim Wettbewerb „Wie mache ich mich von Anfang an unbeliebt" ganz in der Tradition von Wayne Rooneys Trainingsantritt im Everton Trikot beim Probetraining der FC Liverpool-Jugend. Und damit auch eine erfolgreiche Bewerbung für die Topf-Elf.

Sturm: Julian Schieber, Klaas-Jan Huntelaar, Lukas Podolski
Am 22. Spieltag gastierte der Glubb in Stuttgart. Und nach dem Spiel war klar: Der beste Stuttgarter Stürmer, besser als die Nationalspieler Cacau und Progrebnyak und besser als der teuerste Transfer der Vereingeschichte Marica, ist Julian Schieber. Das Problem an der Sache war nur, dass besagter Schieber im Trikot der Nürnberger auflief, 1 Tor selbst schoß, 1 weiteres auflegte und den VfB in einer tiefe Depression stürzte. Damit ist Schieber ganz klar ein Kandidat für die Top-Elf.
Klaas-Jan Huntelaar hingegen qualifizierte sich für die Top-Elf erst am 33. Spieltag. Nach langer Verletzung wurde er zur Halbzeit eingewechselt und versenkte gefühlte 20 Sekunden nach seiner Hereinnahme einen Eckball mit der Arschbacke. Einen größeren Beweis für Torjägerqualitäten gibt es nicht, und somit sitzt Huntelaar seine Zeit in der Top-Elf auch völlig zu Recht auf einer Arschbacke ab.
Der letzte im Bunde ist Lukas Podolski. Der brachte nämlich etwas Erstaunliches zustande. Denn seit er nicht mehr als Stürmer spielt, ist er ein deutlich besserer Stürmer als er es war, solange er Stürmer spielte. Klingt komisch, ist aber so. Und weil man zu Recht ein Top-Elf-Stürmer ist, wenn man ein Top-Stürmer ist, der gar kein Stürmer mehr ist, steht ihm diese Nominierung auch voll und ganz zu.

Trainer des Jahres: Thomas Doll
Diese Saison bedeutete einen ziemlichen Absturz für viele hoch gehandelte Verein. Doch egal ob Wolfsburg, Hamburg, Bremen, Schalke (zumindest in der Liga) oder Stuttgart, keinen dieser Vereine hatte Thomas Doll in die Versenkung trainiert. Eine für ihn beachtliche Leistung und deshalb ist er mein Trainer des Jahres.
Aufrufe: 985 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 4 | Erstellt:16.05.2011
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