Er ist einer der aktuell wohl besten Fußballer unseres Planeten. Er ist Kopf des deutschen Rekordmeisters und der franz. Nationalmannschaft. Er selbst sieht sich auf dem Weg, irgendwann einmal "Europas Fußballer des Jahres" zu sein.
Die Rede ist von Franck Ribery, diesem Wirbelwind vom FC Bayern München.
Vor zwei Jahren für 25 Mio Euro von Olympique Marseille gekommen (in der Zwischenzeit sind nochmal vier Mio draufgekommen), als neuer Zidane gepriesen, schlug der Mann, der seit seinem Autounfall im Alter von zwei Jahren schwer gezeichnet ist, in der Bundesliga ein wie eine Bombe.
In diesem Jahr gelang ihm dann sogar der Durchbruch in der Champions League, in der er bis zum Viertelfinal-Aus seines Teams der beste Vorlagengeber war.
Natürlich wecken solche Leistungen das Interesse der ganz großen Clubs.
FC Barcelona, Real Madrid, FC Chelsea, Inter Mailand und Manchester United... All diese großen Clubs haben ihr Interesse am Zauberzwerg kundgetan. Aber wer wird am Ende den Zuschlag bekommen? Wird überhaupt jemand den Mann verpflichten können?
Manager Uli Hoeness sagte noch letzte Woche, dass er bei Angeboten bis 50 Mio Euro nicht einmal den Hörer abnehmen würde. Jene 50 Mio würden sowieso nur ein Bein des Spielers bezahlen.
Bekanntlich hat jeder Fußballer zwei Beine, folglich ruft Uli die utopische Summe von 100 Millionen Euro auf.
Dass diese Summe nicht wirklich gefordert wird, ist klar. Dennoch positioniert sich Uli Hoeness mit diesem Statement ganz klar: Ribery ist einer der besten Spieler der Welt, also bezahlt auch den dementsprechenden Preis.
Vor Monaten war Ribery sich schon mit dem FC Barcelona einig, man würde 22 Mio + Hleb für den Spieler bezahlen. Dieses Angebot gab es wahrscheinlich nie.
Vor Wochen geisterte dieses ominöse 70-Mio-Angebot von ManUtd in den Meiden rum. Natürlich war dieses Angebot Quatsch.
Letzte Woche wurde dann widerum in England der Transfer zu Chelsea als perfekt gemeldet, für 50 Millionen. Auch diese Meldung ist nicht wahr.
Nun aber beginnt der Poker erst wirklich.
Mit der Ernennung von Florentino Perez zum Präsidenten von Real Madrid ergibt sich eine neue Situation bei der Option "Ribery Verkauf".

Dieser Florentino Perez ist der Gründer der "Galaktischen" Anfang dieses Jahrtausends. Er holte in vier aufeinander folgenden Jahren Luis Figo, Zinedine Zidane, Ronaldo und David Beckham. All diese Spieler haben den wohl glanzvollsten Club wieder verlassen, teilweise die Karriere beendet.
Nun kehrt Herr Perez zurück ins Amt mit dem Willen, die neuen Galaktischen zu gebähren.
Der Transfer von Kaka zu Real ist wohl schon sicher, man wartet lediglich auf die Europawahl am Sonntag.
Cristiano Ronaldo ist wohl doch ein Deut zu teuer für Perez, die kolportierten 100 Millionen ist kein Spieler dieser Welt wert.
Bedenkt man, dass Lionel Messi, der wohl beste Spieler dieser Welt seinen FC Barcelona nicht verlassen wird, kommt der nächste Topstar zum Zuge. Hinter Kaka, Ronaldo und Messi ist sicherlich ein Franck Ribery einzuordnen. Also schickt Herr Perez schöne Grüße in den Süden Deutschlands mit der Ankündigung, in den kommenden Tagen mit den Herren Hoeness und Rummenigge zu verhandeln.
Im Wortlaut sagt er: "Ich werde Kontakt mit meinen Freunden Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß aufnehmen und sie fragen, was sie mit Ribéry vorhaben. Ich werde ihnen sagen, dass wir Ribery verpflichten wollen. Ich möchte mit ihnen darüber diskutieren, wie ein Wechsel zu Real möglich ist."

Achtet man genau auf den Wortlaut, kann man feststellen, dass der Präsident gewillt ist, Spieler seines Teams in den Transfer einzuwickeln, man könnte sagen, er nutze das Ribery Angebot zur Kaderreinigung.
Uli Hoeness antwortet darauf, dass man sich wohl mit ihm zusammensetzen würde.
Nun ist die Frage: Welchen Plan verfolgen die Bosse und Trainer Louis van Gaal?
Variante A: Man lässt Herrn Perez antanzen und schickt ihn direkt wieder nach Hause. Ganz Bayern-like im Stile eines überlegenen Clubs.
Variante B: Man verhandelt wirklich mit dem milliardenschweren Mann über einen Wechsel.

Die zweite Variante wird immer wahrscheinlicher. Eines ist aber klar: Man wird Franck Ribery nie gehen lassen, wenn man keinen adäquaten Ersatz in Form von zwei, drei Topspielern an der Seite hat.
Hier kommen die Kandidaten aus dem Real-Kader zum Zuge. Man hat in München in van Gaal einen holländischen Trainer. Natürlich ist es klischeehaft, wenn man behauptet, es liege nahe, dass dieser Trainer auch gerne Holländer verpflichten will, aber in diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass man bei einem Ribery Abgang gewillt ist, sofort Ersatz aus Madrid zu bekommen.
Kandidaten sind hier vor allem die drei Holländer aus dem Mittelfeld:

Wesley Sneijder:
Beraten vom ehemaligen Bayern-Coach und Hoeness-Freund Sören Lerby vermehren sich die Gerüchte, dass Wesley Sneijder die erste Alternative zu Ribery darstellen soll. Im Interview bei Blickpunkt Sport vor 2 1/2 Wochen bezeichnete Uli diesen Spieler als "interessant", man werde ihn aber nicht bei einem Ribery-Verbleib finanzieren können. Ich möchte nicht ausschließen, dass es nur Taktik ist und man Wesley Sneijder zu Franck Ribery ins Mittelfeld stellen will, aber wahrscheinlicher ist es, dass man Sneijder in den Ribery-Transfer einbindet. Zudem soll jener Sneijder der Wunschspieler von van Gaal sein. Reine Spekulation...

Rafael van der Vaart:
Der ehemalige Hamburger konnte sich nicht so recht in Madrid durchsetzen. Nach starkem Beginn ließen seine Leistungen stark zu wünschen übrig. Er soll auf einer Abschussliste ganz weit oben stehen. Aber man erinnere sich an die Kommentare von Uli H. und Rafael van der Vaart in der Vergangenheit. Ein Engagement in München ist relativ unwahrscheinlich, zumal man Sneijder und vdV nicht zusammen in ein System pressen kann.

Arjen Robben:
Schon vor zwei Jahren war man angeblich gewillt, den Flügelflitzer aus Holland zu verpflichten. Damals erhielt Real den Zuschlag. Man ist trotz seiner recht guten Leistungen aber dennoch unzufrieden. Bei einem Kauf von Kaka, (Ronaldo) und Ribery ist für Robben außerdem kein Platz mehr. Er könnte also auch verrechnet werden...

So klingt es verlockend, bei einem etwaigen Ribery Verkauf einen dieser drei Spieler mit einzubinden, vielleicht gelingt es Herrn Hoeness sogar, zwei dieser Spieler rüberzulotsen.
Ein Transfer von Robben und Sneijder für Ribery ist aber unrealistisch.
Gelingt es Uli H., Ribery für eine relativ hohe Ablösesumme + Wesley Sneijder zu verkaufen, beginnt erst die richtige Transferoffensive des FC Bayern.

Die Schmerzgrenze des Franck R., sie liegt also bei weit unter 100 Mio. Die Schmerzgrenze ist erreicht, wenn man in München überzeugt ist, dass man ohne Ribery stärker ist, als mit ihm. Und das geschieht nur, wenn Herr Perez anstatt Barem zwei seiner Spieler in den Transfer einbindet.

Aber all diese Überlegungen sind reine Spekulation! Mein Wunsch ist und bleibt: Ribery geht nicht, Sneijder kommt! Insofern ist die Reise Perez´ nach München so oder so interessant!