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27.09.2016 | 497 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Große MotoGP Analyse
Die Notizen aus Aragon
Alles, was am letzten MotoGP Wochenende in Aragon wichtig war.

Langsam aber sicher biegt die MotoGP auf die Zielgerade der Saison 2016 ein. Und wieder sind es die gleichen Namen wie 2015, die im Kampf um die Weltmeisterschaft die entscheidenden Protagonisten sind: Marc Marquez, Valentino Rossi und Jorge Lorenzo. Einzig und alleine mit dem Unterschied, dass in diesem Jahr die Rollen doch ganz anders verteilt sind. Das war in diesem Rennen in Aragon mehr als deutlich zu spüren und zu sehen. Was uns beim vorletzten Europarennen des Jahres 2016 so aufgefallen ist, das jetzt in der Analyse in den Notizen aus Aragon.

Ich muss zugeben: Mein Vertrauen in die Fähigkeiten von Valentino Rossi sind groß. Sehr groß. Wenn der Rekordchamp an der Spitze liegt oder auf dem Weg dahin ist, bin ich immer kurz davor den Fernseher auszuschalten. Denn dann ist das Rennen für mich eigentlich gelaufen. Für mich ist in diesem Moment klar: Das Rennen geht zu seinen Gunsten aus. Aber irgendwie hält es mich dann doch meist am Übertragungsgerät und in letzter Zeit werde ich immer wieder überrascht. In Aragon lief es für mich sehr ähnlich. Rossi mit starkem Start und wieder auf dem Weg an die Spitze. Er ist vorne, die Konkurrenz scheint schon geschlagen, doch aus für mich nicht erkennbaren Gründen wird der Abstand nicht größer, sondern sogar kleiner. Anders gesagt: Aus einem Vorsprung wurde ein Rückstand. Wie kann das sein?

Zwei Faktoren sollten für Rossi an diesem Sonntag den Ausschlag zu seinen Ungunsten geben. Erstens: Die Reifen. In der Entscheidenden Etappe des Rennens haben die die Räder starkes Spinning gehabt, aber ich denke, mit diesem Problem waren viele unterwegs, sagte Rossi nach dem Rennen. Jetzt muss ich allerdings sagen: Die Beschwerden über die Reifen hielten sich erstaunlicherweise in Grenzen. Außer bei Dani Pedrosa, dessen Reifen nach dem Rennen aussah wie einmal durch einen Mixer gequirlt, waren wenige bis keine Klagen zu hören. Dabei war Rossi doch in vielen Rennen zuvor ein regelrechter Reifenflüsterer, kam im Gegensatz zu vielen anderen gut mit den Michelin zurecht. Doch Aragon liegt dem Doctor grundsätzlich nicht besonders, vielleicht hatte er auch mit seinem Reifensatz diesmal einfach nur Pech. Schaut man auf die Rundenzeiten sieht man, dass Rossi die schnellsten Runden zu Beginn des Rennens fahren konnte. Hinten raus fehlten die entscheidenden Körner zum Sieg.

Zweitens: Ein kleiner Fehler. Zwei Runden vor dem Ende passierte Rossi etwas, was ebenfalls sehr ungewöhnlich für ihn ist. Gerade zum Ende eines Rennens hin ist er oft besonders stark und zieht hier so manches Ass aus dem Ärmel. Doch in Aragon verbremste sich der Yamaha Pilot, musste dadurch eine weite Linie wählen und verlor damit die entscheidenden Meter auf die Konkurrenz. Marc Marquez war mittlerweile schon enteilt und der direkt hinter ihm fahrende Jorge Lorenzo konnte durchschlüpfen. Für Rossi blieb statt Gold an diesem Tag nur Bronze übrig. Ein gutes oder schlechtes Ergebnis für ihn? Ich bin da ehrlich gesagt unschlüssig. Zu Beginn des Rennens wirkte er wie schon eingangs erwähnt bärenstark. Ich hätte ziemlich viel Geld auf einen Sieg von ihm gewettet. In Anbetracht dieser Umstände, fühlt sich dieser dritte Platz eher wie eine Niederlage an.

Und noch ein weiterer Aspekt macht dieses Ergebnis zu keinem besonders guten. Der Verlust von Punkten auf die WM Spitze. Durch den Sieg von Marc Marquez hat Rossi ordentlich Federn lassen müssen. Statt den vorherigen Rückstand von 43 Punkten zu verringern, ist er mit jetzt 52 Punkten Rückstand vielmehr deutlich angewachsen. Aber schauen wir die Sache auch mal aus anderer Sicht an. Aufgrund der Probleme mit den Reifen und dem Bremsfehler zum Ende ist der dritte Platz sogar ziemlich ordentlich. Rossi mag Aragon dazu nicht besonders, daher geht dieser Platz dann doch unter dem Strich ganz in Ordnung. Trotzdem fühlt es sich für mich eher wie eine Niederlage an, auch wenn der Italiener das natürlich nicht zugeben wird, sondern aufgrund der Situation das Ergebnis als für sich gut einordnet. Ich tue mich schwer, ihm da zu folgen.

Bei wem es mir auch immer schwerer fällt aus dem Staunen nicht mehr herauszukommen ist Marc Marquez. Schon oft ist er als Alien bezeichnet worden, ein Fahrer, der nicht von diesem Stern ist. Was das heißt, konnte man in der dritten Runde des Rennens wieder erleben. Kurve sieben und Marquez verliert in dieser schnellen Kurve urplötzlich das Vorderrad. Für jeden anderen Fahrer hätte das, dass Aus bedeutet. Nicht so für Marquez. Mit dem Ellbogen fängt er diesen Sturz ab, richtet die Maschine wieder auf und kann tatsächlich weiterfahren. Von Platz eins fällt er zwar auf Platz fünf zurück, dass ließ sich zu diesem Zeitpunkt des Rennens aber noch verschmerzen, da ja noch 20 Runden vor ihm lagen. Der Spanier schüttelte sich kurz, gab sich eine Runde Zeit, um die Reifen wieder auf Temperatur zu bringen und legte dann los.

Nach dem Qualifying hatten viele auf einen Durchmarsch des Honda Piloten getippt, zu souverän war er da Kreise um die Konkurrenz gefahren. Die Souveränität bekamen nach diesem beinahe Crash die Fahrer vor ihm zu spüren. Pro Runde knabberte er der Spitze zwischen einem und vier Zehnteln weg. Erst ließ er Andrea Dovizioso hinter sich, zwei Runden später Jorge Lorenzo. Wiederum nur drei Runden später schnappte sich Marquez Maverick Vinales und nochmal zwei Runden danach Valentino Rossi. In sieben Runden vier Fahrer hinter sich gelassen, da darf man nach dieser Schrecksekunde schon mal den Hut ziehen. In jeder Faser von Marquez war sein unbedingter Siegwille zu spüren. Das konnte man sogar noch nach dem Rennen in seinem Statement merken. Dieser Sieg macht mich glücklich. Dieses Rennen war bei mir rot im Kalender markiert, ein Rennen, was ich unbedingt gewinnen wollte. Valentino (Rossi) konnte jetzt in vielen der letzten Rennen Punkte auf uns gutmachen. Diesen Trend musste ich stoppen um nicht seinem Selbstvertrauen weiteren Schub zu geben. Denn umgekehrt hätte es bei uns anfangen können, Zweifel zu bekommen.

Marquez also bärenstark und mit dem ersten Sieg seit dem Rennen am Sachsenring. Neben der Stärke des Spaniers fällt auch die Stärke der Honda auf. Zu Beginn der Saison war die Yamaha wohl das dominierende Bike. Zwischendurch insbesondere nach dem Österreich Grand Prix war auch die Ducati ganz vorne mit dabei, doch mittlerweile habe ich den Eindruck, dass die Yamaha etwas Boden gegenüber der Honda verloren hat. Als die dominierende Maschine kann man sie nicht mehr bezeichnen. Seit Barcelona (also seit sieben Rennen) stand Yamaha nicht mehr auf Platz eins. In der Siegerstatistik ist Honda an Yamaha mit mittlerweile sieben zu fünf Siegen im Vorsprung. Das Momentum spricht rein von den Siegen derzeit komplett für Honda, zumal einzig und alleine Valentino Rossi die Maschine weiterentwickelt, da Jorge Lorenzo dafür (durch seinen Wechsel 2017 zu Ducati) nicht mehr vorgesehen ist. Dreht sich damit gerade ein Trend? Könnte so sein, die Zahlen sprechen jedenfalls dafür.

Den kompletten Beitrag mit vielen tollen Bildern gibt es hier.

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