So, nach den Offensiv-Talenten geht's jetzt weiter mit der Defense.

DT:
B.J. Raji (Green Bay Packers): Raji begann die Saison mehr auf der Bank als auf dem Spielfeld, hat aber im Laufe des Jahres mehr und mehr Spielzeit bekommen. Er ist allein von der Physis her der perfekte Nose Tackle in Green Bays 3-4 Defense – groß, schwer, kräftig. Wenn er am Ball bleibt, dauert es nicht mehr lange bis er ein Starter ist und dann immer zwei bis drei O-Line Spieler auf einmal beschäftigt.

DE:
Everette Brown (Carolina Panthers): Brown spielt im Moment nur die Backup-Rolle hinter Julius Peppers. Es ist allerdings zu erwarten, dass eben dieser Peppers nächste Saison seine Shoulderpads für ein anderes Team überschnallt. Brown ist für einen DE sehr schnell, was ihn zu einem extrem gefährlichen Pass-Rusher macht.

Antwan Odom (Cincinnati Bengals): Obwohl schon 28 Jahre alt, hat Odom erst diese Saison richtig auf sich aufmerksam gemacht. In den ersten sechs Saisonspielen gelangen ihm 8 Sacks. Danach beendete eine Verletzung seine Spielzeit. Wenn er wieder komplett fit wird, dann bekommt die ohnehin schon gute Bengals-Defense ein weiteres gefährliches Element.

Chris Long (St. Louis Rams): Kurz nachdem Steve Spagnuolo das Amt als Head Coach der Rams angetreten hatte, bemerkte in einem Interview, dass eines seiner Hauptaugenmerke darauf liege, Chris Long in einen guten NFL-DE zu verwandeln. Also verbannte er ihn aus der Starting Lineup. Klingt irgendwie unlogisch, aber es hat nicht geschadet. Long erreichte mehr Tackles und Sacks als in der letzten Saison als Starter und verdiente sich seinen Platz in der Front-Four wieder zurück. Geht seine Entwicklung so weiter ist sehr bald mit ihm zu rechnen.

ILB bzw. MLB:
Curtis Lofton (Atlanta Falcons): In seiner ersten Saison stand er noch im Schatten von Nebenmann Keith Brooking, im zweiten Jahr, ohne Brooking, ist er der Chef in der Defense – und damit überfordert. Obwohl er sein Team in der Kategorie Tackles anführt, so fehlen ihm doch die Organisationsfähigkeiten auf dem Feld. Aber "Leadership comes with experience". Soll heißen: Es war erst sein zweites Profi-Jahr. Gebt ihm Zeit, dann wird das schon.

Lawrence Timmons (Pittsburgh Steelers): 7 Sacks im ersten Jahr als Starter – stark für einen ILB. Dazu spielt er als LB bei den STEELERS. Die würden den doch nie aufstellen, wenn er kein Potential hätte.

David Hawthorne (Seattle Seahawks): Erstes Jahr Special-Teamer, zweites Jahr leading Tackler. Dazu mit Pete Carroll ein Head Coach, der am College reihenweise gute Linebacker hervorgebracht hat.

OLB:
Vor ein paar Wochen hätte ich hier noch Anthony Spencer (Dallas Cowboys) geschrieben, aber den kennt ja mittlerweile jeder, der nicht hinterm Mond wohnt. Deshalb
Geno Hayes (Tampa Bay Buccaneers): Im Rahmen des letztjährigen Verjüngungsprozesses bei den Bucs rückte Hayes in die Starting Lineup. Er erzielte die zweitmeisten Tackles seines Teams und ist auch ganz passabel in der Pass-Coverage.

Larry English (San Diego Chargers): Er hat noch mit der Umstellung vom College-DE zum 3-4-OLB zu kämpfen. Allerdings hat er mit Shawne Merriman und Shaun Phillips zwei erfahrene Mitspieler im Team, von denen er lernen kann. Gelingt ihm die Transformation zum OLB, so kann er mit seinen Pass-Rushing-Skills für ordentlich Ärger sorgen.

Vernon Gholston (New York Jets): Auch Gholston ist noch nicht ganz auf der OLB-Position angekommen. Aber das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn Defensiv-Genie Rex Ryan aus dem ehemaligen Top-Pick keinen ordentlichen Spieler nach seinen Vorstellungen formen könnte…

CB:
Zack Bowman (Chicago Bears): Kam diese Saison aus dem Nichts und schnappte sich 6 Interceptions. Vorher hatte Bowman gerade mal ein Spiel absolviert, in dem er auch gleich eine INT hatte. Er ist ein Ball-Hawk, der immer gegen den Ball verteidigt und auf die Chance aus ist lange Returns zu erzielen.

Mike Jenkins (Dallas Cowboys): Als die Saison anfing wusste man noch nicht so recht, ob Jenkins überhaupt Starter sein würde. Doch er setzte sich durch und macht mittlerweile sogar Terence Newman Konkurrenz um den Status als Nr. 1 im Team. Er ist ein schneller Cover-Corner, der eine besondere Stärke im Kampf um Jump-Balls besitzt.

Darius Butler (New England Patriots): Einer der Absolventen der Prime-U hat im Verlauf der Saison immer mehr Einsatzzeiten gesehen und dabei immer wieder überzeugt. Er ist schnell, beweglich und ein sicherer Tackler. Auch sein 91 Yards Interception-Return TD aus Woche 17 kann sich sehen lassen.

S:
Louis Delmas (Detroit Lions): Delmas hat wohl einen der undankbarsten Jobs in der NFL: Free Safety bei den Lions. Trotzdem wusste er mit 94 Tackles, 2 Interceptions (eine zum TD zurückgetragen) und einem Safety zu überzeugen. Sollten die Lions so langsam mal wieder besser werden, dann wird er sicherlich mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.

Kenny Phillips (New York Giants): Wie wichtig Phillips für die Giants ist hat man gesehen, als er nach dem zweiten Spiel (in dem er 2 INTs hatte) für den Rest der Saison mit einer Verletzung ausfiel. Danach war die Pass-Defense der G-Man keine Pass-Defense mehr.

Das war jetzt mal ein kleiner Überblick über ein paar junge Talente, die demnächst für Aufsehen sorgen könnten. Es gibt natürlich noch viele weitere, die ich ausgelassen habe, deshalb bitte nicht sauer sein, wenn ich gerade euren Liebling ausgelassen hab.