Es gibt ja Menschen die glauben der Begriff "Derby" käme aus dem Pferderennsport, in dem 3 jährige Stuten im Kreis laufen und versuchen das Ziel als Schnellster zu erreichen.
Andere assoziieren mit dem Begriff eine Stadt in den East Midlands aus England, dabei gibt es "Derbys" in den USA wie Sand am Meer.
Wieder andere denken an ein klassisches Schuhmodell mit einer sogenannten „offenen Schnürung".
Es gibt sogar Sportler die mit dem Begriff „Derby" etwas anfangen können. Nämlich dann wenn in einer Mannschaftssportart zwei rivalisierende Vereine aus einer Region aufeinander treffen.

Demnach ist im Fußball das Spiel Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04 ein Derby.
Typisch für Derbys ist die „hitzige" Stimmung auf den Rängen, die sich nicht selten auf den grünen Rasen überträgt. Beleg hierfür ist das letzte" Pottderby" in Dortmund, in dem einige Schalker trotz einer 3:o Führung es schafften noch unentschieden zu spielen und einige Spieler ihren kopf verloren, einschl. des Referees.
Fangruppierungen beider Mannschaften halten dieses Spiel für das wichtigste Spiel im deutschen Fußball und für „die Mutter aller Derbys". Realistisch betrachtet fand diese Mutter in den 70ern bis in die 80er Jahre hinein gar nicht statt, da die fußballerischen Fähig- und Fertigkeiten beider Mannschaften dazu führten, dass meist eines der beiden Teams nicht in der 1. Liga war.
Ganz anders sieht es bei der Begegnung aus , welches ich als „Mutter aller Derbys" bezeichne. Schon allein aufgrund der Tatsache, das es sich um zwei Rivalen handelt , die historisch, infrastrukturell und einwohnerzahlmäßig ziemlich weit auseinander liegen. Entfernungstechnisch allerdings nur 30km.
Böse Zungen behaupten vom Marktplatz des kleinen Örtchens am Niederrhein könne man die große, mächtige Kathedrale des Rivalen sehen … aber das ist ein anderes Thema.
Das letzte Spiel beider Mannschaften fand im April diesen Jahres statt. Das Brisante war nicht der Tatsache geschuldet, dass beide zu diesem Zeitpunkt um die deutsche Meisterschaft kämpften, was sie seit gefühlten 100 Jahren nicht mehr tun, sondern viel eher einem Lausbubenstreich der wilden Horde , die unverschämter Weise einen Fetzen Stoff der gegnerischen Ultras entwendete. Dieses Thema schlug in der Presse solche Wellen, dass die Unzulänglichkeiten beider Mannschaften nicht in den Fokus gerückt wurden. Das Spiel endete bekanntlich 1:1 und wäre ein Banner nicht gewesen, der die Stimmung im Stadion zum kochen brachte, hätte man auch getrost 90 Minuten schlafen können bei Not gegen Elend.
Das Derby und für mich größte Spiel in dieser Saison Borussia Mönchengladbach gegen den 1.FC Köln findet nun am Samstag eine Neuauflage. Die ganze Region wartet auf dieses Match. Hier geht es nicht nur um Fußball, es geht um Religion, Emotion, Blut, Schweiß und Ehre. Man kann in Bielefeld, Mainz und Cottbus verlieren aber nicht gegen die *ölner oder Lachbacher.
Seit 40 Jahren gibt es dieses Derby , es gab kaum Fanausschreitungen, doch seit geraumer Zeit werden die Aggressionen beider Fangruppierungen immer deutlicher. Man provoziert und wird unsachlich. Ein Blick in die Foren beider Vereine belegt, das Rütli nicht nur in Berlin Kreise zieht. Ist das denn schon ein Hinweis auf steigende Gewaltbereitschaft? Ich denke nicht. Im Internet fühlt man sich sicher und man ist anonym, ein Grund mehr wirres Zeug zu schreiben.
Der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach fordern die Fangruppierungen beider Vereine auf, sich im Umgang miteinander dem absoluten Verzicht auf Gewalt zu verschreiben.
Was bezwecken beide Vereine damit? Wissen sie was sie tun? Schürt es nicht viel eher eine „jetzt erst recht"-Haltung.
Michael Meier, der Manager des 1.FC Köln, möchte nun am Samstag mit den Fans auf Schmusekurs gehen und die Reise im Regional-Express , samt Fans, gen Niederrhein antreten. Das ist aller Ehren wert, was er damit bezwecken will bleibt mir verborgen.
Ich für meinen Teil werde das Spiel genüsslich in Premiere verfolgen. Und ihr werdet sehen
„Hunde die bellen beißen nicht".