Edition: Suche...
Gruppen
Videos
Fotos
Favoriten
13.03.2009 um 09:15 Uhr
Die Liga boomt
Die Liga boomt – Deutscher Profi-Fußball mit Rekordergebnissen

Ungeachtet der weltweiten Finanzkrise boomt der deutsche Profifußball und schreibt weitere Rekordzahlen. Gestern präsentierte die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihren Bundesliga-Reports 2009. Einleitend verwies man dabei auf zahlreiche positive Entwicklungen sowie die weiterhin steigende Beliebtheit der Marke Bundesliga. „Wenn es uns weiter gelingt, die Menschen so zu begeistern, dann bin ich überzeugt, dass wir die Krise gut meistern werden. Die Bundesliga bleibt in Deutschland die Nummer eins und hat ihren Abstand zu den anderen Sportarten sogar noch vergrößert. Ich denke, wir sind für die Zukunft gut gerüstet", sagte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, anlässlich der Veröffentlichung der wirtschaftlichen Bilanz für die letzte Bundesliga-Saison 2007/2008.

Gesamtumsatz von fast zwei Milliarden Euro
Kurz darauf setzte er den ersten Paukenschlag: Der Gesamtertrag der 36 Profivereine der Bundesliga und 2. Liga erreichte in der vergangenen Saison mit insgesamt knapp zwei Milliarden Euro eine neue Höchstmarke. Im Vergleich zur Spielzeit 2006/2007 (1,75 Milliarden Euro) stieg der Umsatz somit um mehr als zehn Prozent auf 1,934 Milliarden Euro – im Unterhaus sogar um 26,3 Prozent auf 368 Millionen Euro. Die Erlöse teilen sich zu 81 Prozent auf Bundesliga und 19 Prozent auf Liga 2 auf. Insgesamt erwirtschaftete die Liga den vierten Rekord-Erlös in Serie. Die 36 Klubs hatten erstmals mehr als 500 Millionen Euro Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote der 18 Bundesligisten lag bei 34,2 Prozent, die der Zweitligisten bei knapp 25 Prozent.

„Nach den Ereignissen von Winnenden fällt es schwer, einen Report zu präsentieren mit dem Motto: Menschen begeistern. Aber wir können die wirtschaftliche Krise, die vor einem Jahr noch weit weg war, nur meistern, wenn es gelingt, Menschen zu begeistern”, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Er rechne spätestens in der nächsten Saison mit einer Trendwende. „In dieser Spielzeit werden wir noch nichts merken. Aber wenn es eine Weltwirtschaftskrise gibt, wird sie nicht spurlos am Fußball vorbeigehen. Wir werden die Effekte spüren und Kratzer bekommen. Es wird allerdings keine Nagelprobe für das Geschäftsmodell, dafür ist es zu stabil", erklärte Seifert.

Das gilt auch für den Arbeitsmarkt. Doch hier sieht es vorerst gut, da der Arbeitsmarkt Bundesliga einen weiteren, beachtlichen Zuwachs von 8,2 Prozent verzeichnete. Dieser umfasst die Anzahl der Beschäftigten in der Bundesliga und 2. Liga. Derzeit sind 37.684 (Vorsaison 34.805) Menschen in Voll-, Teilzeit oder Aushilfsstellen für den Profifußball tätig.

Höhere Gehälter im Ausland
Zur Freude der DFL haben die Klubs ihren soliden Wirtschaftskurs fortgesetzt, auch wenn nur noch 15 Bundesligisten ein positives Ergebnis nach Steuern erwirtschafteten. Im Vorjahr hatten noch alle 18 Erstligisten schwarze Zahlen geschrieben. In der 2. Bundesliga gelang dies nur noch neun anstatt zuvor zwölf Vereinen. „Die Zahlen sind nicht mehr so gut wie 2006/07, aber immer noch sehr ordentlich", sagte Christian Müller, seines Zeichens Finanz-Geschäftsführer der DFL.

Aufgrund der gestiegenen Einnahmen investierten die Bundesligavereine mehr Geld in die Verpflichtung neuer Spieler. Die Transferkosten stiegen von 164,5 auf 192,3 Millionen Euro. Damit verbunden war zugleich ein Anstieg der Personalkosten von 530 auf 627 Millionen Euro, was 40 Prozent der Ausgaben entspricht. In den anderen Top-Ligen Europas werden deutlich höhere Gehälter gezahlt. Bei den Vereinen der englischen Premier League beträgt der Anteil der Personalkosten 63 Prozent, in Frankreich sind es sogar 64 Prozent.

Bundesliga zuschauerträchtigste Liga in Europa
Den mittlerweile sechsten Rekord in Folge gab es bei den Zuschauerzahlen zu vermelden. In der vergangenen Spielzeit besuchten 17.432.953 Menschen die Bundesliga-Stadien. In der Saison 2006/2007 strömten im Schnitt noch 2000 Zuschauer weniger pro Spiel in die Stadien.

„Wir sind die zuschauerträchtigste Liga in Europa, vielleicht sogar weltweit. Und in diesem Segment erwarten wir für die laufende Saison sogar den siebten Rekord in Folge", berauschte er sich an seiner bedeutenden Rolle in einer „stabilen Wachstumsbranche, von denen es in Deutschland nur wenige gibt". Dies erscheint realistisch, schaut man die stets vor großer Kulisse spielenden Aufsteiger 1899 Hoffenheim, Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln oder die Stadionerweiterung von Leverkusen, die derzeit in der größeren Düsseldorfer LTU Arena spielen.

Der DFL-Boß betonte, dass der Profifußball dem Staat Einnahmen aus Steuern und Abgaben in Höhe von 665,6 Millionen Euro „beschert" habe – das war die Sprachregelung vom Weihnachtsmann..

Damit die Bundesliga auch in den aller Voraussicht nach wirtschaftlich schwierigeren Jahren ab der Saison 2009/2010 keinen Abschwung hinnehmen muss, setzt die DFL-Geschäfstführung auch zukünftig auf einen ausgewogenen Einnahmenmix aus Werbe-, Medien- und Spieltagseinnahmen. Insbesondere im Bereich Werbeerlöse, in dem sich die Einnahmen 2007/08 auf rund 487 Millionen Euro beliefen, könnten die Clubs aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation unter Druck geraten, so Seifert. „Das trifft den einen mehr und den anderen weniger."

Gleichzeitig verweist der Manager aber auf den „gesunden Einnahme-Mix": „Im Gegensatz zu anderen Ligen sind wir nicht so anfällig, wenn es an der einen oder anderen Stelle mal enger wird." Die 1,93 Milliarden Euro Umsatz stammen neben der Werbung (25 Prozent der Gesamterlöse) aus den Geschäftsfeldern mediale Verwertung (30 Prozent), Spielertrag (21 Prozent), Transfer (9 Prozent), Merchandising (4 Prozent) und Sonstiges (11 Prozent).

Großer Bekanntheitsgrad in der Gesellschaft
Die Imagewerte unterstreichen ohnehin den positiven Trend. Nach einer von der DFL in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie liegt die Markenbekanntheit der Bundesliga weiter bei 99 Prozent. Als Wettbewerb zieht die Bundesliga auch weiterhin das größte Interesse unter den Fußballinteressierten auf sich.

Der DFB-Pokal kommt auf 77 Prozent, die Champions League auf 76 Prozent. Wettbewerbe anderer Sportarten liegen noch deutlich dahinter."Das Interesse an der Formel 1 ist in den letzten Jahren um zehn Prozent gesunken. Daran sieht man, wie gefährlich es ist, wenn eine Sportart von Einzelsportlern abhängig ist", sagte Seifert.

Zeichenbegrenzung. Den letzten Absatz weiterlesen unter http://...url.com/bnmm7t
Aufrufe: 1165 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:13.03.2009
ø 10.0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
xxlhonk
13.03.2009 | 10:58 Uhr
0
0
xxlhonk : 
13.03.2009 | 10:58 Uhr
0
xxlhonk : 
Sehr schöne Zusammenfassung, 10 Punkte.

Drei Ergänzungen:
1. Der FCBayern hat von den 1,5 Milliarden Umsatz der ersten Liga alleine schon fast 300 Millionen, also knapp 20% umgesetzt.

2. Insgesamt sprechen die Zahlen eindeutig für das System Bundesliga. Die EK-Quote und auch der Anteil der Gehälter zum Gesamtumsatz ist ein eindeutiger Beleg für das wirtschaftliche Augemass, das die Vereine an den Tag legen. Und deshalb ist die Liga auch in Krisenzeiten überlebensfähig und gut aufgestellt.
Selbst eine Kirch-Krise wie Anfang des jahrtausends kann die Liga nicht mehr gefährden. Denn man hat daraus gelernt und versucht den Betrieb auf alle 3 Bereiche zu stellen.
3. Im Gegensatz zu den anderen TOP-Ligen kommen die Umsätze nicht zum Hauptteil aus den TV-Einnahmen, sondern verteilen sich gleichmässiger auf TV-, Werbe- und Spielbetriebeinnahmen.
Nur hier ragen die Bayern auch wieder hervor, die haben lt. der aktuellen Delloitte-Studie über 60% ihres Umsatzes 2007/2008 durch Werbeeinnahmen generiert. Von 295,3 Millionen Gesamt fallen beim FCB 176,5 Millionen auf Werbeeinnahmen. Eine in Europa ungeschlagene Umsatzgröße.
Die Nr.2 in Europa in diesem Umsatzbereich, REAL Madrid, liegt hier 50 Millionen hinter den Bayern und die Nr.3 der FC Barcelona sogar 75 Millionen.
Und der beste PL-Club in diesem Segment, Man Utd. liegt 100 Millionen hinter den Bayern. Die Nr.2 in der BL (Schalke 04) sogar 115 Millionen. Also, das Zugpferd der BL (bei der werbungtreibenden Industrie)
ist der FCB.
Und das versuchen sie auch bei der Verhandlung und Verteilung der TV-Einnahmen als Hauptargument einzubringen, um hier einen größeren Anteil abzubekommen.
Und gleichzeitig ist diese Volumen auch der Grund, warum die Industrie bisher erfolgreich alle PAY-TV-Pläne der DFL verhindert hat. Denn gerade die umfangreiche Free-TV-Berichterstattung bzw. die hohen TV-Reichweiten machen die BL zur unangefochtenen Sportart Nr.1 im Bereich Marketing/Werbung und Sponsoring. In Deutschland, aber auch weltweit.
0
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
Moura17
Artikel:
Niemand weiß doch was überhaupt zwischen Tuchel und Bayern geklärt ist und s
14.05.2024, 11:22 Uhr - 86 Kommentare
SittingBull
Artikel:
BILD weiß ob Hummels dabei ist?!
14.05.2024, 11:21 Uhr - 16 Kommentare
Leonidas_1
Artikel:
Bayern muss halt auch ab und zu ein Risiko eingehen und junge/teure Talente
14.05.2024, 11:21 Uhr - 24 Kommentare
knoedel366
Artikel:
Die rs hat sicher eine Aussagekraft. Aber die gesamte rs zu rate zu ziehen i
14.05.2024, 11:17 Uhr - 67 Kommentare
M4FCB
Artikel:
Jaja, immer das Spötteln. Was kann denn er dafür, dass er geholt wurde, ohne
14.05.2024, 11:16 Uhr - 3 Kommentare
Andi04
Artikel:
Wenn man Stani halten kann, wäre das natürlich top, aber da werden die Bayer
14.05.2024, 11:16 Uhr - 13 Kommentare
Hupe87
Artikel:
Kann ich mir nicht vorstellen. Ist jetzt das dritte mal das er durchgefallen
14.05.2024, 11:16 Uhr - 3 Kommentare
RazundaraTjikuzu19
Artikel:
Bis zum Thema Magath hatte er recht
14.05.2024, 11:14 Uhr - 1 Kommentare
canales11
Artikel:
War schwer anzugucken das Spiel, Backstein und Turnover-Festival von beiden
14.05.2024, 11:13 Uhr - 3 Kommentare
neymaschine
Artikel:
Schade, dass das hier der einzige Artikel zu dem Spiel ist. Spox könnte ja a
14.05.2024, 11:10 Uhr - 9 Kommentare