01.09.2009 um 00:04 Uhr
Die Liga auf einem guten Weg?
Die Sommertransferperiode 2009 ist vorbei – ein Résumé
In dieser Transferperiode drehte sich das Wechselkarussell wie noch nie. Ein Transferhammer folgte dem nächsten. Damit meine ich aber nicht nur die Einkäufe von Real Madrid, die natürlich sehr viel Diskussionsstoff bieten. Klar, die Wechsel von Ronaldo, Kaka, Alonso und Co. nach Spanien sind, wenn man sie mit den Transfers der Bundesliga-Mannschaften vergleicht, in einer anderen Dimension. Das hängt natürlich auch mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten und den (zum Glück) strengen Finanzauflagen in der Bundesliga zusammen.
Aber auch in der Bundesliga wurde fleißig - und in den meisten Fällen vor allem klug - eingekauft. Man kann durchaus sagen, dass die Manager der deutschen Teams ihre Hausaufgaben gemacht haben. Zu der bereits vorhandenen Qualität - und dabei denke ich nicht nur an FCB-Stars wie Ribery, Gomez oder Lahm, sondern beispielsweise auch an Spieler wie Dzeko, Özil oder auch Khedira - holten sie zum Teil junge Talente, zum Teil aber auch gestandene Spieler, die ihr Können auch auf internationaler Ebene schon beweisen konnten. Und diese Transfers tun der Bundesliga verdammt gut.
Beispiel Stuttgart: Nach dem Weggang von Mario Gomez soll der russische Nationalspieler Pavel Pogrebnyak, der den Meisten spätestens seit der UEFA-Pokal-Saison 2007/2008 ein Begriff ist, die Lücke im stuttgarter Sturm schließen. Er kam für rund 5 Mio. € und ist somit ein richtiges Schnäppchen. Mit Cacau, Marica, sowie den beiden Talenten Schieber und Riedle ist man vorne jetzt ganz gut aufgestellt.
Horst Heldt konnte zudem auf Leihbasis Aliaksandr Hleb vom FC Barcelona zurückholen – eine echte Überraschung. Er verstärkt das vor allem "deutsche" Mittelfeld (Hitzlsperger, Khedira, Gebhart, Hilbert, Lanig,…). Nach dem Kreuzbandriss von Martin Lanig holte man zudem Zdravko Kuzmanovic. 8 Mio. € überwies man am letzten Tag der Wechselfrist an Florenz, um sich die Dienste des 21-jährigen Mittelfeldspielers, der immerhin schon zwei komplette Saisons in der italienischen Serie A eingesetzt wurde, zu sichern.
Stuttgart scheint die richtige Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern gefunden zu haben. Das, was am Ende dabei herausspringt, darf man gespannt erwarten.
Beispiel Hamburg: Der HSV hat sich auf allen Positionen verstärkt. Für die Abwehr kam der Tscheche David Rozenahl, Ablöse 5 Mio €.
Im Mittelfeld lotste man den Ex-Bayern Ze Roberto durch ein relativ kompliziertes Verfahren für schließlich 4 Mio. € in den hohen Norden (Ze spielte bei Bayern München, die Transferrechte hielt aber Nacional Montevideo). Trotz seiner 35 Jahre konnte er schon in seinen ersten Spielen im HSV-Trikot überzeugen.
Den Sturm um Paolo Guerrero und Mladen Petric ergänzen der Schwede Marcus Berg und der Holländer Eljero Elia. Letzterer gilt in unserem Nachbarland als großes Talent. Fast 9 Mio. € gaben die Hamburger für den Außenstürmer aus. Über die Qualität des Schweden braucht man auch nicht diskutieren. 7 Tore bei der U21-WM und die Titel des MVPs und des Torschützenkönigs sprechen für sich. Berg spielte bislang beim FC Groningen und kostete ungefähr 10 Mio. €.
Was dieses Jahr für Hamburg möglich ist, zeigte sich schon in den ersten Bundesligaspielen (z.B. in einem der bislang besten Ligaspiele dieses Jahres beim 4:2-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg). Der Kader zählt diese Saison jedenfalls zu den Stärksten.
Beispiel Bayern München: Über die Personalpolitik der Bayern könnte man wahrscheinlich einen ganzen Aufsatz schreiben, ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Die, die man nicht verkaufen wollte (allen voran Franck Ribery), konnte man auch halten.
Ergänzt wurde die Abwehr wurde durch den Holländer Edson Braafheid (2 Mio.). Auch Danijel Pranjic (Heerenveen, 7,7 Mio., Anmerkung: habe vor einiger Zeit einen Blog über ihn verfasst, hier der Link) kann dort eingesetzt werden, er sieht sich selbst aber eher als Mittelfeldspieler.
Eine Ergänzung fürs Mittelfeld ist der ablösefreie Ex-Gladbacher Alexander Baumjohann, fürs defensive Mittelfeld verpflichtete man den ukrainischen Nationalspieler Anatoliy Tymoschchuk von Zenit St. Petersburg, er kostete rund 11 Mio. €.
Teuerster Neueinkauf war 35-Mio.-Mann Mario Gomez, der in seinen letzten drei stuttgarter Jahren regelmäßig einnetzte. Ablösefrei vom HSV kam zudem "Kampfschwein" Ivica Olic.
Der Transfercoup des Jahres ist wohl der Kauf von Arjen Robben, welcher mit einem Doppelpack bei seinem 45-minütigen Einstand gleich seine Klasse unter Beweis stellte. 25 Mio. € ließen sich die Münchner kurz vor Ende der Transferperiode den Wechsel des auf der rechten und linken Offensivseite variabel einsetzbaren holländischen Nationalspielers von Real Madrid an die Isar kosten. Möglich wurde dieser Transfer vor allem nach dem desolaten Saisonstart.
Ein Manko ist es wohl, dass man es versäumt hat den Kader nach all den Einkäufen zu reduzieren. Auch im Abwehrbereich kann es zu Problemen kommen, hierfür hat man (wie übrigens die meisten Bundesliga-Klubs) nicht viel Geld in Sachen Neuverpflichtungen ausgegeben. Dennoch:
Egal wie man zum FC Bayern steht ist klar, dass diese Mannschaft über die besten Einzelspieler verfügt. Die neue Flügelzange um Ribery und Robben, mit denen es dank deren Schnelligkeit auch möglich ist sich gegen große Klubs aufs Kontern zu verlegen, ist hier natürlich besonders hervorzuheben. Die Aufgabe von Louis van Gaal ist es nun endlich ein passendes System zu finden und die vielen Individualisten zu einer Mannschaft zu formen. Beim 3:0-Erfolg am 4. Spieltag gegen Wolfsburg waren bereits einige gute Ansätze zu sehen.
Beispiel Wolfsburg: Hier ist vor allem erfreut festzustellen, dass man die letztjährige Meistermannschaft um Grafite, Dzeko und Misimovic komplett zusammenhalten konnte. Darüber hinaus verstärkte man sich mit Spielern wie Ziani (für 7 Mio. aus Marseille), Kahlenberg (für 4 Mio. aus Auxerre) und Obafemi Martins (für 10,5 Mio. aus Newcastle) sehr gut in der Breite.
Auf die Wölfe sollte man diese Saison also wieder aufpassen, auch in der Champions-League ist ein Weiterkommen drin.
Beispiel Leverkusen: Hier tat sich vergleichsweise wenig. Ablösefrei kam Routinier Sami Hyypiä aus Liverpool (Abwehr). Als Ergäzungsspieler wurde zudem Verteidiger Daniel Schwaab für ¼-Mio. € verpflichtet.
Im Mittelfeld verstärkte sich die Werkself noch mit Lars Bender (60 München, 2,5 Mio.), für den Sturm holte man Eren Derdiyok (Basel, 4 Mio.).
Ein richtiger Knaller kam nicht, Qualität war bereits vorhanden und Jupp Heynckes kann auf eine intakte und homogene Mannschaft zurückgreifen. Der Star ist die Mannschaft.
Zu Teil 2 geht es hier!
In dieser Transferperiode drehte sich das Wechselkarussell wie noch nie. Ein Transferhammer folgte dem nächsten. Damit meine ich aber nicht nur die Einkäufe von Real Madrid, die natürlich sehr viel Diskussionsstoff bieten. Klar, die Wechsel von Ronaldo, Kaka, Alonso und Co. nach Spanien sind, wenn man sie mit den Transfers der Bundesliga-Mannschaften vergleicht, in einer anderen Dimension. Das hängt natürlich auch mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten und den (zum Glück) strengen Finanzauflagen in der Bundesliga zusammen.
Aber auch in der Bundesliga wurde fleißig - und in den meisten Fällen vor allem klug - eingekauft. Man kann durchaus sagen, dass die Manager der deutschen Teams ihre Hausaufgaben gemacht haben. Zu der bereits vorhandenen Qualität - und dabei denke ich nicht nur an FCB-Stars wie Ribery, Gomez oder Lahm, sondern beispielsweise auch an Spieler wie Dzeko, Özil oder auch Khedira - holten sie zum Teil junge Talente, zum Teil aber auch gestandene Spieler, die ihr Können auch auf internationaler Ebene schon beweisen konnten. Und diese Transfers tun der Bundesliga verdammt gut.
Beispiel Stuttgart: Nach dem Weggang von Mario Gomez soll der russische Nationalspieler Pavel Pogrebnyak, der den Meisten spätestens seit der UEFA-Pokal-Saison 2007/2008 ein Begriff ist, die Lücke im stuttgarter Sturm schließen. Er kam für rund 5 Mio. € und ist somit ein richtiges Schnäppchen. Mit Cacau, Marica, sowie den beiden Talenten Schieber und Riedle ist man vorne jetzt ganz gut aufgestellt.
Horst Heldt konnte zudem auf Leihbasis Aliaksandr Hleb vom FC Barcelona zurückholen – eine echte Überraschung. Er verstärkt das vor allem "deutsche" Mittelfeld (Hitzlsperger, Khedira, Gebhart, Hilbert, Lanig,…). Nach dem Kreuzbandriss von Martin Lanig holte man zudem Zdravko Kuzmanovic. 8 Mio. € überwies man am letzten Tag der Wechselfrist an Florenz, um sich die Dienste des 21-jährigen Mittelfeldspielers, der immerhin schon zwei komplette Saisons in der italienischen Serie A eingesetzt wurde, zu sichern.
Stuttgart scheint die richtige Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern gefunden zu haben. Das, was am Ende dabei herausspringt, darf man gespannt erwarten.
Beispiel Hamburg: Der HSV hat sich auf allen Positionen verstärkt. Für die Abwehr kam der Tscheche David Rozenahl, Ablöse 5 Mio €.
Im Mittelfeld lotste man den Ex-Bayern Ze Roberto durch ein relativ kompliziertes Verfahren für schließlich 4 Mio. € in den hohen Norden (Ze spielte bei Bayern München, die Transferrechte hielt aber Nacional Montevideo). Trotz seiner 35 Jahre konnte er schon in seinen ersten Spielen im HSV-Trikot überzeugen.
Den Sturm um Paolo Guerrero und Mladen Petric ergänzen der Schwede Marcus Berg und der Holländer Eljero Elia. Letzterer gilt in unserem Nachbarland als großes Talent. Fast 9 Mio. € gaben die Hamburger für den Außenstürmer aus. Über die Qualität des Schweden braucht man auch nicht diskutieren. 7 Tore bei der U21-WM und die Titel des MVPs und des Torschützenkönigs sprechen für sich. Berg spielte bislang beim FC Groningen und kostete ungefähr 10 Mio. €.
Was dieses Jahr für Hamburg möglich ist, zeigte sich schon in den ersten Bundesligaspielen (z.B. in einem der bislang besten Ligaspiele dieses Jahres beim 4:2-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg). Der Kader zählt diese Saison jedenfalls zu den Stärksten.
Beispiel Bayern München: Über die Personalpolitik der Bayern könnte man wahrscheinlich einen ganzen Aufsatz schreiben, ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Die, die man nicht verkaufen wollte (allen voran Franck Ribery), konnte man auch halten.
Ergänzt wurde die Abwehr wurde durch den Holländer Edson Braafheid (2 Mio.). Auch Danijel Pranjic (Heerenveen, 7,7 Mio., Anmerkung: habe vor einiger Zeit einen Blog über ihn verfasst, hier der Link) kann dort eingesetzt werden, er sieht sich selbst aber eher als Mittelfeldspieler.
Eine Ergänzung fürs Mittelfeld ist der ablösefreie Ex-Gladbacher Alexander Baumjohann, fürs defensive Mittelfeld verpflichtete man den ukrainischen Nationalspieler Anatoliy Tymoschchuk von Zenit St. Petersburg, er kostete rund 11 Mio. €.
Teuerster Neueinkauf war 35-Mio.-Mann Mario Gomez, der in seinen letzten drei stuttgarter Jahren regelmäßig einnetzte. Ablösefrei vom HSV kam zudem "Kampfschwein" Ivica Olic.
Der Transfercoup des Jahres ist wohl der Kauf von Arjen Robben, welcher mit einem Doppelpack bei seinem 45-minütigen Einstand gleich seine Klasse unter Beweis stellte. 25 Mio. € ließen sich die Münchner kurz vor Ende der Transferperiode den Wechsel des auf der rechten und linken Offensivseite variabel einsetzbaren holländischen Nationalspielers von Real Madrid an die Isar kosten. Möglich wurde dieser Transfer vor allem nach dem desolaten Saisonstart.
Ein Manko ist es wohl, dass man es versäumt hat den Kader nach all den Einkäufen zu reduzieren. Auch im Abwehrbereich kann es zu Problemen kommen, hierfür hat man (wie übrigens die meisten Bundesliga-Klubs) nicht viel Geld in Sachen Neuverpflichtungen ausgegeben. Dennoch:
Egal wie man zum FC Bayern steht ist klar, dass diese Mannschaft über die besten Einzelspieler verfügt. Die neue Flügelzange um Ribery und Robben, mit denen es dank deren Schnelligkeit auch möglich ist sich gegen große Klubs aufs Kontern zu verlegen, ist hier natürlich besonders hervorzuheben. Die Aufgabe von Louis van Gaal ist es nun endlich ein passendes System zu finden und die vielen Individualisten zu einer Mannschaft zu formen. Beim 3:0-Erfolg am 4. Spieltag gegen Wolfsburg waren bereits einige gute Ansätze zu sehen.
Beispiel Wolfsburg: Hier ist vor allem erfreut festzustellen, dass man die letztjährige Meistermannschaft um Grafite, Dzeko und Misimovic komplett zusammenhalten konnte. Darüber hinaus verstärkte man sich mit Spielern wie Ziani (für 7 Mio. aus Marseille), Kahlenberg (für 4 Mio. aus Auxerre) und Obafemi Martins (für 10,5 Mio. aus Newcastle) sehr gut in der Breite.
Auf die Wölfe sollte man diese Saison also wieder aufpassen, auch in der Champions-League ist ein Weiterkommen drin.
Beispiel Leverkusen: Hier tat sich vergleichsweise wenig. Ablösefrei kam Routinier Sami Hyypiä aus Liverpool (Abwehr). Als Ergäzungsspieler wurde zudem Verteidiger Daniel Schwaab für ¼-Mio. € verpflichtet.
Im Mittelfeld verstärkte sich die Werkself noch mit Lars Bender (60 München, 2,5 Mio.), für den Sturm holte man Eren Derdiyok (Basel, 4 Mio.).
Ein richtiger Knaller kam nicht, Qualität war bereits vorhanden und Jupp Heynckes kann auf eine intakte und homogene Mannschaft zurückgreifen. Der Star ist die Mannschaft.
Zu Teil 2 geht es hier!
Aufrufe: 5174 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 11 | Erstellt:01.09.2009
ø 9.5
KOMMENTARE
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02.09.2009 | 10:40 Uhr
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Simour :
Super blog es fehlt aber bei hoffenheim dieser Maicousel oder wie auch immer als neuverpflichtung;)
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02.09.2009 | 12:23 Uhr
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Forward_9 : @ Simour
Erstmal danke.Bei Maicosuel hast' dich wahrscheinlich verlesen, ist in Teil 2:
"Für die Mittelfeldposition kamen Maicosuel aus Brasilien (4,5 Mio.) und Franco Zuculini aus Argentinien (4,6 Mio.) und um die Verpflichtung von Stürmer Prince Tagoe gab es in letzter Zeit einige Verwirrung."
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02.09.2009 | 12:55 Uhr
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BayernLiverpool : @ Forwarrd9
ah, auch ein Liverpooler?
Ich habs auch nicht so mit finnischen Namen
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02.09.2009 | 16:30 Uhr
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Forward_9 : @ BayernLiverpool
Na aber sicher doch ![](http://images.spox.com/emonics/smile1.gif)
Achso, na dann ist's ja gut
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