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16.03.2009 um 19:50 Uhr
Die Geschichte des Fußballs VIII
Teil 1: Fußball in China, Japan und Ägypten (ca. 2000 v. Chr - 900 n. Chr.)
Teil 2: Fußball im antiken Griechenland und im Römischen Reich
Teil 3: Fußball im Mittelalter
Teil 4: Fußball bei den Eskimos, auf Hawaii, Indonesien und bei den Azteken ab dem 16. Jahrhundert
Teil 5: Die Geburtsstunde des modernen Fußballs
Teil 6: Die Anfänge in Deutschland
Teil 7: Fußball in England zwischen 1880 und 1899

Die Geschichte des Fußballs – Teil 8: Höhepunkte vor dem Ersten Weltkrieg

In diesem Teil geht es um die Geschehnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Es werden Themen wie Arbeiterspor in England, Bensemann als Vorreiter, der Kicker und die Gründung des DFB angesprochen. Da die Gründung der FIFA zwar noch vor dem Ersten Weltkrieg geschah, aber den Rahmen dieses Teiles sprengen würde, wird der sich der nächste Teil ausschließlich um dieses historische Ereignis kümmern.

Fußball der Arbeitersport
Trotz des immer mehr aufkommenden Professionalismus und der Bedeutung des Geldes, war und blieb Fußball ein Spiel der Arbeiterklasse. Aus diesem Grunde beherrschten die Klubs aus den Industrieländern des Nordens Liga und Pokal. In den ersten 50 Jahren des FA-Cups, von 1872 bis 1922, konnte allein die Mannschaft von den Tottenham Hotspurs (1901 und 1921) die Hegemonie des Nordens ganze zweimal brechen. Die Gunst der höheren Gesellschaftsschichten genoss der Fußball zu dieser Zeit nur, wenn sich Mitglieder des Parlaments oder Minister in Hinsicht auf anstehende Wahlen einmal herabließen, sich beim Fußball unter das Volk zu mischen.

Die große Ausnahme bildete das Cup-Finale, das als eine Art nationales Ritual unter dem Patronat des Adels stand. So besuchte 1914 gar der König Georg V. das Pokalendspiel zwischen dem FC Bumley und dem FC Liverpool (1:0). Mit seinem Besuch sollte im Krisenjahr 1914 die nationale Einheit symbolisiert werden. Denn es gab kaum ein Ereignis, das die Massen mehr in Bewegung setzte, als alljährlich das Cup-Finale. 1913 hatten bereits 120 081 Zuschauer das Endspiel zwischen Aston Villa und dem FC Sunderland (1:0) erlebt.

Bensemann als Kosmopolit und Gründer der Zeitung „Kicker"
Wie im vorletzten Teil erwähnt, war Walter Bensemann die treibende Kraft in Deutschland. Er war der erste Kosmopolit des Fußballs, weil er seine Karlsruher Kickers zu Wettspielen nach Belgien, Frankreich, Ungarn, in die Schweiz, nach Holland und nach England brachte. Da sie die meisten dieser Spiele gewannen, nannten sie sich bald „Meister des Kontinents".
Bensemanns Appelle an „alle Vereine des Kontinents", gemeinschaftlich Wettspiele zu bestreiten, erlauben es, ihn den „Vater" sämtlicher internationaler Wettbewerbe zu nennen. Denn was Bensemann damals versuchte, war nichts anderes als der heutige Europa-Cup.

Bensemann führte außerdem Auswahlmannschaften nach England, brachte die ersten deutschen Fußballspieler nach Paris und holte 1899 die erste englische Mannschaft zu Spielen nach Berlin, Prag und Karlsruhe auf den Kontinent. Zu jener Zeit war der Lehrer Bensemann 26 Jahre alt. Im Jahre 1906 ging er nach England und kehrte 14 Jahre später zurück. Nachdem er eine beachtliche Erbschaft gemacht hatte, gründete er in Konstanz am Bodensee die Fußballzeitung „Kicker". Damit verfügte er über ein Instrument, das ihm erlaubte, Einfluss zu auf den Lauf der Fußballdinge nehmen, denn Bensemann machte den „Kicker" damals zu einer Stimme Europas. 1934 flüchtete er ins Schweizer Exil und starb einige Jahre später in dem Ort, indem er geboren worden war, in Montreux. Er starb mit zwanzig Franken in der Tasche, denn sein ganzes Vermögen hatte er in den Fußball, in den „Kicker" und in die Idee investiert, dass ein Spiel die Grenzen überwinden, die Vorurteile brechen und die Menschen womöglich ändern könne.

Um die Jahrhundertwende hatte Bensemann, als er Kontakte jenseits der Grenzen suchte, nicht nur Freunde. Viele beobachteten ihn mit Unwillen und Misstrauen. So schrieb Dr. Ernst Karding, auch einer der deutschen „Ur-Fußballer", noch 1960 in der Festschrift zum 60jährigen Bestehen des Deutschen Fußball-Bundes:

„Es war eine bescheidene und genügsame Freude, mit der wir unseren Sport trieben. Wir waren glücklich, wenn man uns nicht Schwierigkeiten machte, und dankbar, wenn unsere Probleme in der Tagespresse nicht behandelt wurden. Deshalb lehnten wir Bensemann ab mit seinen viel zu frühen Spielen zusammengeholter Mannschaften in England und Frankreich, die nur Kritik in der Presse auslösen konnten. Erst wollten wir im eigenen Hause Ordnung haben."

Solch ein vorsichtiges Denken war gewiss nicht im Sinne Bensemanns. Hätte es niemanden gegeben, der rebellierte, wäre aus dem Fußball in Deutschland sicher nichts geworden. Denn man brauchte zu einer Zeit, in der schon in England die Profis kickten, im kaiserlich verstaubten Deutschland etlicher Zivilcourage und gelegentlich sogar der Missachtung staatlicher Gewalt, um ein Fußballspiel, egal in welchen Umfange, durchzuführen.

Die ersten „Länderspiele"

Am 23. November 1899 verlor Bensemanns Auswahl-Team in Berlin gegen England noch 2:13, nur einen Tag später verbesserte sich die Mannschaft auf 2:10 und am 28. November schaffte sie in Karlsruhe sogar ein 0:7. Zwei Jahre danach fuhren zwölf Mann nach England und verloren gegen eine Auswahl englischer Amateure 0:12 und gegen eine Profi-Mannschaft 0:10.

Diese fünf so genannten „Ur-Länderspiele" sind in keiner Statistik des Fußball-Bundes verzeichnet, was formal richtig ist, weil es 1899 bei den 3 Länderspielen in Deutschland den Deutschen Fußball-Bund noch nicht gab und 1901 die beiden Spiele in England nicht von ihm ausgehend vereinbart waren, sondern von Bensemann. Allerdings zählt die Missachtung solcher Pioniertaten nicht zu den besten Taten des DFB, denn immerhin handelte es sich genau genommen um die ersten Länderspiele einer deutschen Nationalmannschaft.

Die Gründung des Deutschen Fußball Bundes

Jedenfalls stand die Gründung eines Verbandes keineswegs am Anfang aller Fußballdinge in Deutschland. Am 4. Januar 1900 erschien dann in den „Deutschen Sport-Nachrichten" Nummer I, IV. Jahrgang, auf der ersten Seite unter der Überschrift „Amtlicher Theil" folgende Bekanntmachung:


Zeichenbegrenzung. Diesen und den letzten Absatz weiterlesen: http://...url.com/d39cfm
Aufrufe: 1423 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:16.03.2009
ø 5.5
KOMMENTARE
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carterclay
17.03.2009 | 08:22 Uhr
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carterclay : 
17.03.2009 | 08:22 Uhr
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carterclay : 
Wie ich diesen Ein-Punkte-Geber liebe ....

Zum Blog: Wie immer top. 10 Punkte.
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