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14.03.2009 um 19:23 Uhr
Die Geschichte des Fußballs VI
Teil 1: Fußball in China, Japan und Ägypten (ca. 2000 v. Chr - 900 n. Chr.)
Teil 2: Fußball im antiken Griechenland und im Römischen Reich
Teil 3: Fußball im Mittelalter
Teil 4: Fußball bei den Eskimos, auf Hawaii, Indonesien und bei den Azteken ab dem 16. Jahrhundert
Teil 5: Die Geburtsstunde des modernen Fußballs

Die Geschichte des Fußballs – Teil 6: Die Anfänge in Deutschland

Nachdem im letzten Teil die Anfänge des modernen Fußballsports in England beschrieben worden, geht es nun um die ersten Schritte des Fußballs in Deutschland, die viel holpriger waren, als bei den Engländern.

Fußball in Deutschland zwischen 1874 und 1891
Im Jahre 1874 bestimmte ein Name das sportliche Geschehen und die Entwicklung des Sports in Deutschland. Es handelt sich um den Oberstudiendirektor am Martino-Catharineum Gymnasium in Braunschweig, Herrn Dr. Konrad Koch. Er gilt als "Überlieferer" des Fußballs in Deutschland. Er führte, zusammen mit den Lehrern August Hermann und Corvinius, so genannte "Pflichtspielnachmittage" ein, bei denen sich die Schüler sportlich betätigen mussten. Er sprach fließend englisch und kannte sich mit den englischen Verhältnissen aus. Während er sich im Herbst 1874 mit Hermann auf einer Reise in Großbritannien befand, entdeckte er bei einem Fußballspiel zwischen Oxford und Cambridgt die neue englische Sportart. Er hielt Fußball, nachdem er viele Berichte darüber gelesen hatte, für "ein sehr gutes erzieherisches und körperbildendes Mittel". Bei seinen Pflichtspielnachmittagen wurde Fußball nun am späten Nachmittag gespielt. Noch im selben Jahr gründete er mit dem Schüler-Fußballklub Braunschweig den ersten Fußballverein auf deutschem Territorium. Er übersetzte gleichzeitig noch die englischen Regeln ins deutsche, bezeichnete sie als "Regeln über das Fußballspiel" und wurde auf diese Weise der "Vater" aller deutschen Schiedsrichter. Er musste beim Verfassen seines Regelwerks ein paar spezielle Anweisungen für die Spieler einfügen, da Koch seine Arbeit, die von vielen mit Misstrauen und Abneigung betrachtet wurde, nach allen Seiten absichern musste. So schrieb er zum Beispiel, dass man bei einer Außentemperatur von mehr als zehn Grad nicht spielen durfte, damit eine übermäßige Erhitzung der Spieler vermieden werden konnte. Außerdem mussten die Spieler wollene Unterwäsche tragen und es war nicht erlaubt, das Spielfeld gegen den Ostwind anzulegen.

Erste Vereine entstehen

Trotz dieser verschärften Regeln wuchs die Zahl der Fußballspieler, doch gleichzeitig wurde der Widerstand, dem sie sich gegenüberstanden, nicht geringer. Der Hauptgrund des Anstiegs der Kritik und des Widerstands bestand darin, dass die Sportler etwas "Undeutsches" betrieben und demnach etwas nachahmten, was die Engländer erfunden hatten. Es blieb aber meistens bei Beschimpfungen gegenüber den Fußballspielern. Sport zu treiben war damals ein Privileg der feinen Leute. Zu jener Zeit war "Sport treiben" im Grunde die Bezeichnung für Turnen, was wiederum eine höchst nationale Angelegenheit war. Diese Ansicht bestand nicht nur Ende des 19. Jahrhunderts, sondern noch tief bis ins 20. Jahrhundert hinein. In einem Pamphlet mit dem Titel "Fußlümmelei" beschuldigte der Stuttgarter Turnführer Karl Planck 1895 die Freunde des Fußballs der "Engländerei". Fußball würde den jungen Spielern lediglich Rohheit vermitteln. Jedoch war der Widerstand im Grunde sinnlos, denn der Fußball hatte auch in Deutschland schon lange seinen Siegeszug begonnen. Vor allem bei jungen Männern wirkte der nur schwer erklärbare Reiz als Antrieb und Motiv den Widerwillen zu überwinden.

1878 wird oft als Gründungsjahr des ersten Fußballvereins angegeben. Allerdings dies ist nicht korrekt, denn beim FC Hannover spielte man gleichzeitig auch Rugby und somit nicht nur Fußball. Ein anderes Beispiel ist der TSV 1860 München. Am 17. Mai 1860 wurde der "Turnverein München von 1860" gegründet. Doch erst am 6. März 1899 rief man die Fußballabteilung ins Leben.

Erst Anfang der 80er Jahre, entstanden in Norddeutschland die ersten bedeutenden Vereine, die sich speziell dem Fußballsport widmeten. Dies waren der Bremer Fußball-Club 1880, der Hamburger Sport-Club 1880, der FV Hannover 1881 und der Berliner Cricket-Club von 1883, in welchem hauptsächlich die in Berlin sesshaften Engländer spielten. 1884 entstanden in Dresden und Bonn "Vereine für Spiele". 1886 errichtete Hamburg vier und Berlin sechs Spielplätze, wobei man aber anmerken sollte, dass es noch zehnmal so viele Turnstätten gab. In anderen Vereinen für Turnen und Leibesübungen wurden spezielle Fußball-Abteilungen geschaffen. Anderen, ungesicherten Quellen zufolge gründeten bereits 1874 Engländer den Dresden English Football Club. Man traf sich dort regelmäßig an den Samstagen vor dem Eingang des Großen Gartens ganz in der Nähe des heutigen Rudolf-Harbig-Stadions und veranstaltete das für die meisten Zuschauer damals fremdartig wirkende Spiel.

Die rasante Entwicklung des Fußballsportes beeinflusste auch Kaiser Wilhelm II.. In seiner Rede 1890 vor der "Reichsschulkonferenz" ging er auf "Spielen und körperliche Übungen als eigentliche Aufgabe" ein. Nur ein Jahr später wurde der "Zentralausschuss zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland" unter der Leitung von Emil Schenckendorff gegründet, der dem Fußball weiter unter die Arme griff.

Gründung des ersten Verbandes
Berlin hatte sich als das Zentrum des Fußballspiels entwickelt, so dass man am 04. November 1890 in Berlin den "Bund Deutscher Fußballspieler" gegründete. Gründungsmitglieder waren die Vereine BFC Germania 1888 (der heute älteste Fußballverein in Deutschland), BFC Borussia 1890, BFC Hellas 1890, BFC Tasmania 1890, BFC Concordia 1890, BFC Vorwärts 1890 (später Blau-Weiß 90 Berlin), BFC Askania 1890, und der BFC Teutonia 1891. Der Begriff "Deutscher" wurde bewusst gewählt, um einen zentralen Verband für das ganze Deutsche Reich zu schaffen. Dieses Vorhaben lässt sich jedoch weder durch den BDF, noch durch später gebildete Verbände realisieren. Das Verbandsgebiet erstreckt sich lediglich auf den Großraum Berlin.

Bereits während der Gründungsversammlung kam es unter den anwesenden Vertretern zu unüberbrückbaren Differenzen. Hauptgrund dafür war die Frage, ob ausländische Spieler und Funktionäre zugelassen werden sollten. Dies bezog sich hauptsächlich auf die britischen Spieler und Offizielle. Das neu entfachte nationalistische Gefühl während der Wilhelminischen Ära sprach gegen die Zulassung von Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft.

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Aufrufe: 1907 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 1 | Erstellt:14.03.2009
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