Wenn man sich in den letzten Zeiten die Artikel, die in der Presse gedruckt werden, anschaut, dann wird einem suggeriert, dass man mit dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und seinem Vertreter Dietmar Beiersdorfer eine personell hochwertige Besetzung hat.
Doch diesen Artikeln schenke ich wenig Beachtung und wenig Glauben, bei (wenn auch scherzhaft) erfundenen Bezeichnungen und Kosenamen wie "Dukatendidi".

Denn eben diese Dukaten werden Didi, wie er liebevoll in ganz Deutschland genannt wird, gut geschrieben. Doch sollte man sich mal etwas genauer überlegen, welche "Dukaten" denn ausgegeben wurden und welche eingenommen wurde.
Ich will keinerlei Dietmar Beiersdorfer alle Fähigkeiten beziehend auf seinen Posten abstreiten, doch in letzter Zeit bin ich immer mehr unzufrieden mit seiner Arbeit.

Didi ist mittlerweile seit 7 Jahren im Amt und wenn man nüchtern betrachtet, wer denn für das ausgegebene Geld gekommen ist, und wer ging und vor allem für wie viel, dann mag der Name des Dukatendidis stimmen, doch Spieler wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong, Ivica Olic und auch Bastian Reinhardt gingen alle nicht, weil man zu viel Geld angeboten bekommen hat, sondern den Vetrag nicht ordentlich ausgehandelt hat.

Die erste herausspringende Personalie ist Rafael van der Vaart. Der Holländer kam für rund 5 Millionen Euro im Sommer 2005 zum Hamburger SV. Er war lange Zeit der Superstar und ohne ihn ging nicht und ich muss ehrlich sagen, dass es mit Abstand der beste Spieler war, den ich seit ich HSV Fan bin, gesehen habe. Doch de facto versuchte van der Vaart schon im Sommer 2007 zum FC Valencia zu wechseln und jedem ist im Hinterkopf das Bild mit diesem Trikot geblieben. Van der Vaart hatte einen 5Jahres-Kontrakt, der so gestrickt war, dass er im Jahre 2009 für weitaus weniger Geld hätte wechseln können. Da stellt sich für mich die Frage, wieso ein solcher Kontrakt so gestrickt wird und wieso man ihn nicht rechtzeitig verlängert, denn so bekommt man für van der Vaart 14 Millionen, was für einen normalen Bundesligabeobachter viel Geld ist, doch faktisch zu wenig für einen seiner Klasse ist. Wir reden aktuell bei Diego von 30 Millionen, nur zum erinnern.

Der nächste, der raus sticht, ist Bastian Reinhardt. Sein Vertrag ging bis dieses Jahr, und er wurde nicht verlängert. Reinhardt ist ein Spieler, der zu soliden Leistungen neigt, und definitiv besser ist, als die Alternative in der Rückrunde: Graavgard. Natürlich sollte das nicht der Maßstab sein, doch Reinhardts nicht verlängerter Vertrag schwächt die Mannschaft und eben diese bricht immer weiter auseinander.
Zur Erinnerung: Reinhardt war der, der 07/08 mit Mathijsen die zweitbester Verteidigung stellte.

Die Spitze des Eisbergs ist Ivica Olic, denn das, was bei ihm abgelaufen ist, ist einfach symptomatisch. Der Junge kam vor kurzem für viel Geld, spielt eine klasse Saison, speziell in der Hinrunde und stellt sicher, dass man zur Hinrunde dritter ist. Ein halbes Jahr mit Kontrakt ist noch vorhanden, doch was kommt von Dietmar Beiersdorfer? Nichts. Bis die ersten Vereine Interesse anmelden und folglich Olic zum Verein mit dem größerem Potenzial und dem besseren Vertrag wechselt - ein absolut logischer Schritt.

Martin Jol: Auch bei ihm es ist eine der Ausgangslagen, die eigentlich wie egschaffen waren. Er selbst äußerte sich äußerst positiv dem HSV gegenüber, sprach von weiteren 3 Jahren und dem Wunsch den HSV an die europäische Klasse zu führen - im Grunde exakt der Wunsch des Präsidiums.
Doch bei dem Wunsch nach internationaler Klasse nicht gleichzeitig an Risiko und Kapital zu denken, ist doch absolut absurd, und gerade für einen Kenner der Wirtschaft und des Kapitalismus wie Hoffmann, der im direkten Kontakt zu Beiersdorfer steht, undenkbar.
Für mich eine absolut logische Konsequenz von Martin Jol zu einem anderen Verein zu wechseln.

Fazit: Die Spielerverträge zeigen, dass absolut kein Überblick herrscht. Spieler haben auslaufende Verträge, und wenn man sich dann im Kampf mit den anderen Spitzenclubs durchsetzen muss, herrscht absolut keine Konsequenz und beim besten Willen kein Geld.
Die Klasse von einem Ivica Olic, die zweifelsohne nicht vor 2Monaten erst gekommen ist, rechtzeitig zu erkennen ist doch ein Muss.

Dazu kommen Faktoren, wo Beiersdorfer mit überragender Unwissenheit glänzt. Nicht alles ist Gold, was glänzt, und so war selbst der HSV vor kurzem in Abstiegsnöten, als Thomas Doll noch Trainer war. Doch ich erinnere mich noch an den Auftritt vor laufenden Kameras von Didi.
Ich versuche in etwa den Laut wiederzugeben, da ich gerade kein Youtube Video finde:

Herr Beiersdorfer, wie steht es um die Personalie Thomas Doll?

B: Ich habe keine Lust, jedes Mal das gleiche zu sagen. Ich habe doch erst letzte Woche auf genau diese Frage antworten müssen und das auch noch genau ihnen

I: Und was sagten sie dort?

B: Das.....Ja....Dass....ich....So genau erinnere ich mich jetzt nicht, aber es ist doch auch egal

Ja, danke, dass wir hier jemanden haben, der definitiv Kommunikationswissenschaften studiert hat.