Nachdem ich mir in Teil 1 Trainer, Torhüter und Abwehrreihe vorgenommen habe möchte ich hier mit den offensiven Positionen fortfahren.

Spielmacher
Die Position des Spielmachers hat sich im Laufe der Jahre immer weiter in die Offensive verschoben, dennoch kann man auch den klassischen Spielgestalter durchaus mit dem heutigen zentralen Mittelfeldspieler vergleichen. Auf dieser Position war Johann Cruyff der prägendste Akteur aller Zeiten. Im Vergleich zu anderen Liberos wie Beckenbauer spielte er viel offensiver, war zeitweise sogar als Stürmer aufgestellt. Mit Ajax Amsterdamm holte der Niederländer 9 Meistertitel und 3 mal die Champions League. 1973 wechselte er zum FC Barcelona und wurde auf Anhieb spanischer Meister. Zudem wurde Cruyff mit der Elftal Vizeweltmeister und belegte bei der Europameisterschaft den 3. Platz. 1999 wurde er von der UEFA zu Europas Fußballer es Jahrhunderts gekürt.
Ersatz auf der Position des Spielmachers wäre meiner Meinung nach Nándor Hidegkuti, der wohl der Hauptgarant für die erfolgreichste Ära des ungarischen Fußballs war. 4 Jahre lang blieb die Nationalmannschaft ungeschlagen, bis man Deutschland 1954 mit 3:2 im WM-Finale unterlag.
Weitere Kandidaten: Zico, Xavi und Matthäus

Offensive Mittelfeldspieler
Die Position des Mittelfeldspielers, der sich fast ausschließlich auf die Offensive konzentriert ist eine moderne Entwicklung, dennoch gibt es schon lange Spieler, die diesem Format entsprechen. So der legendäre Diego Armando Maradonna, der neben Pelé als bester Spieler aller Zeiten gilt. Maradonna holte mit Argentinien 1986 die Weltmeisterschaft beinahe im Alleingang. Er wurde für seine spektakulären Dribblings von den Fans gefeiert und von den Gegnern gefürchtet. In die Analen gingen sein Handtor im Viertelfinale gegen England und 3 Minuten später ein Sensationsdrbbling über die gesamte gegnerische Hälfte ein. Dieses wurde 2002 zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt. Auf Vereinsebene brach er in Argentinien bei den Boca Juniors alle Rekorde und führte nach einem weniger erfolgreichen Zwischenspiel bei Barcelona den SSC Neapel auf den italienischen Fußballthron. Maradonna wurde 1986 Weltfußballer und neben weiteren persönlichen Auszeichnungen von der FIFA neben Pelé zum Spieler des Jahrhunderts gewählt.
Neben Maradonna würde ich im Offensiven Mittelfeld Zinédine Zidane aufstellen. Der Franzose erreichte in 5 Jahren das, was andere nicht in Jahrzehnten schafften. 1998 köpfte er Frankreich im WM-Finale gegen Brasilien zum Titel im eigenen Land, 2 Jahre später brillierte er bei der Europameisterschaft, wo man ebenfalls siegreich war. Ein Jahr später folgte der Wechsel von Juventus Turin zu Real Madrid für die Rekordablöse von umgerechnet 75 Millionen €. Auf Anhieb konnte er mit Real Madrid die Champions League gewinnen, wo er im CL-Finale mit einem Traumvolleytor das 2:1 erzielte, was gleichzeitig der Endstand war. Ein Jahr später holte er noch mit Real Madrid die spanische Meisterschaft. 2006 scheiterte er erst im WM-Finale an den Italienern, nachdem er seine Mannschaft zunächst in Führung gebracht hatte. Das letzte Pflichtspiel seiner Karriere endete in einem Skandal, als er den Italiener Materazzi nach einer verbalen Provokation per Kopfstoß niederstreckte. 3 mal wurde Zidane in seiner Profikarriere zum Weltfußballer gewählt.
Der Ersatz für diese beiden Ausnahmekönner wären Bobby Charlton, der England zum ersten und einzigen WM-Titel führte, die Flugzeugkatastrophe von München überlebte und mit Manchester United die Champions League gewann, und Michel Platini, der nach Zidane als bester französischer Fußballer aller Zeiten gilt, 1984 zur ersten Europameisterschaft führte und mit Juventus Turin unter Anderem die Champions League und den Weltpokal holte. Zudem wurde er 3 mal Europas Fußballer des Jahres.
Weitere Kandidaten: Ronaldinho, Seedorf und Kopa

Hängender Stürmer
In dieser Position möchte ich die Hängende Spitze und den Außenstürmer vereinen. Meiner Meinung nach war für diese Position Ronaldo prädestiniert. Der Brasilianer war zwar einer der besten Torschützen aller Zeiten, erzielte seine Tore jedoch meist nicht als typischer Strafraumstürmer, sondern als schneller Konterspieler. "Il phenomeno" wurde bereits 1994 mit Brasilien Weltmeister, doch stand er bei diesem Turnier keine Minute auf dem Platz. Erst in den Jahren dannach ging sein Stern auf, als er beim PSV Eindhoven, FC Barcelona und Inter Mailand jeweils Torschützenkönig wurde und bereits mit 20 Jahren das erste mal zum Weltfußballer gekürt wurde. Die hochgesteckten Erwartungen für die WM 1998 konnte er zwar nicht erfüllen, doch dafür holte er 2002 die Trophäe und avancierte zudem zum besten Torschützen der WM-Geschichte. Dannach folgte sein Wechsel zu Real Madrid, wo er auf Anhieb zwei mal in Folge Torschützenkönig wurde und auch die Meisterschaft feiern konnte. Insgesamt wurde Ronaldo 3 mal Weltfußballer, nur die Champions League konnte er nie gewinnen.
Sein Nebenmann wäre Alfredo Dí Stefano, der Argentinier läutete 1956 die erfolgreichste Zeit von Real Madrid ein, als man 5 mal in Folge den Landesmeistercup gewinnen konnte. Dí Stefano war ein hängender Stürmer, der bis heute als einer der komplettesten Spieler aller Zeiten in die Annalen eingeht. Die besonderen Merkmale des "blonden Pfeils" waren seine Schnelligkeit, seine überragende Technik und seine Eleganz. Zudem schoss er in 289 Pflichtspielen für Real Madrid 223 Tore, womit er nach Raúl der beste Torschütze der Blancos ist. Bei der Wahl zum Spieler des Jahrhunderts erreichte er Platz 4.
Als Ersatz für die beiden würde ich Raúl, den Toptorschützen der CL, und Torrekordhalter von Real Madrid, sowie Garrincha, den legendären brasilianischen Außenstürmer nehmen, der mit Pelé gemeinsam 1958 die Weltmeisterschaft holte und als einer der besten Brasilianer aller Zeiten gilt.
Weitere Kandidaten: Messi, C. Ronaldo und Eusebio.

Mittelstürmer
Für die Mitte des Sturmtrios ist Pelé unumgänglich! Mit 17 Jahren gewann er bereits seine erste Weltmeisterschaft, was bis heute Rekord ist, zudem traf er unter Anderem im Finale, womit er sich international einen Namen machte. Auch 1962 und 1966 konnte er Brasilien zu Titeln führen, womit er bis heute der einzige Fußballer ist, der 3 Weltmeisterschaften gewann. Mit 1088 Toren in 1114 Spielen für den FC Sao Paolo ist Pelé zudem der torgefährlichste Stürmer Brasiliens.
Als Ersatz für das Sturmzentrum würde ich Gerd Müller wählen. Der Mittelstürmer des FC Bayern und der Nationalmannschaft erzielte in 62 Länderspielen unglaubliche 68 Tore, wurde mit dem FC Bayern 3 mal CL-Sieger und holte mit Deutschland 1974 den WM-Titel. In der Bundesliga erzielte er 365 Tore und wurde 7 mal Torschützenkönig.
Weitere Kandidaten: van Basten, Fontaine und Puskas

So sähe die Elf am Ende aus:


Danke fürs Lesen!