29.07.2011 um 20:22 Uhr
Der schwere Weg zurück
Seit der furiosen Weltmeisterschaft 2010 unserer Nationalmannschaft hat sich der Kern der Mannschaft, sprich die Plätze 1-14 kaum verändert. Spieler wie Neuer, Lahm, Schweinsteiger, Mertesacker, Boateng, Schweinsteiger, Badstuber, Khedira, Müller, Podolski, Kroos, Özil, Klose und Gomez bilden das Gerüst der Mannschaft und waren allesamt bei der Endrunde vor einem guten Jahr dabei.
Doch viele der weiteren Spieler aus dem damaligen, vorläufigen 27er-Kader haben mittlerweile den Anschluss an die Nationalmannschaft verloren.
Der Kader einmal im Überblick:
Neuer, Wiese, Butt, Jansen, Friedrich, Aogo, Tasci, Westermann, Mertesacker, Badstuber, Beck, Boateng, Özil, Trochowski, Ballack, Kroos, Schweinsteiger, Khedira, Träsch, Marin, Cacau, Kießling, Klose, Gomez, Podolski, Müller
Spieler, die zuletzt nicht mehr nominiert wurden habe ich makiert.
Bundestrainer Löw wagte in den letzten Jahren einige Ausmusterungsabenteuer, aus denen er stets als Sieger hervorging. Beispiele sind die zum Zeitpunkt der Ausmusterung über ihren Zenit herausgeschossen 2006er WM-Helden Lehmann, Metzelder, Frings und nicht zuletzt Michael Ballack. Außerdem der Ausschluss von Kevin Kuranyi aus disziplinarischen Gründen. Diese Degradierungen erlangten höchste öffentliche Aufmerksamkeit. Vergleichsweise geräuschlos gingen bisher die Nichtnominierungen von Marin & Co. einher. Deswegen möchte ich diese Fälle in dieser Blogreihe einmal näher beleuchten. Viel Spaß beim Lesen!
Jörg Butt (Bayern München)
Status 2010: Fuhr lediglich wegen der Verletzung Rene Adlers mit zur Weltmeisterschaft. Spielte dort um Platz 3.
Gründe: Wurde wie abgesprochen nicht mehr nominiert, da er ohnehin nur als erfahrener Backup eingeplant war.
Perspektiven: Wird nicht mehr für Deutschland spielen und seine Karriere auf der Bayern-Bank ausklingen lassen.
Marcell Jansen (Hamburger SV)
Status 2010: Wurde eher überraschend nominiert. Jansen spielte zwar eine gute Saison beim HSV, verletzte sich aber zum Ende der Spielzeit und musste in der WM-Vorbereitung ersteinmal einen angemessenen Fitnessstand erlangen. Kam dann jedoch immerhin zu vier Einsätzen und sogar einem Tor gegen Uruguay.
Gründe: Im ersten Pflichtspiel nach der WM gegen Belgien stand er sogar in der Startelf, verletzte sich aber wieder und durchlebte eine schwache Saison in Hamburg. Dadurch verlor er im DFB-Team sowie im Verein den Anschluss.
Perspektiven: Machte ein Extraprogramm in der Sommerpause- auf Anraten von Löw. Eigentlich ist dieser auch ein Fan Jansens, machte ihm aber auch unmissverständlich klar, dass sein Spiel mit der Fitness steht und fällt.
Jansen scheint verstanden zu haben, sollte sich aber ersteinmal darum kümmern, wieder im Stammteam des HSV zu stehen, bevor er sich Gedanken um die Nationalmannschaft macht.
Serdar Tasci (VfB Stuttgart)
Status 2010: Machte in der Quali viele Spiele, bei der Endrunde allerdings nur Innenverteidiger Nummer viereinhalb. Kam nur ein paar Sekunden gegen die Urus zum Einsatz.
Gründe: Schon bei der WM für viele Leute unverständlicherweise überhaupt im Kader. Seit mittlerweile fast einem Jahr nicht mehr nominiert. Spieler wie Mertesacker, Friedrich, Hummels, Höwedes, Boateng oder Badstuber sind einfach stärker als der Deutsch-Türke.
Perspektiven: Auch wenn Löw recht angetan von ihm zu sein scheint- er wird so schnell nicht mehr für Deutschland spielen. Die Qualität und Quantität in der Innenverteidigung ist für Tasci eine Nummer zu groß.
Heiko Westermann (Hamburger SV)
Status 2010: Verpasste bloß wegen eines Kahnbeinbruches die WM. Schien in Löws Planungen eine wichtige Rolle zu spielen, vorallem auf seiner idealen Positon in der Innenverteidigung. Auf Schalke war er zu diesem Zeitpunkt Mannschaftskapitän und Vizemeister.
Gründe: Ähnliches Problem wie bei Tasci- die Rivalen sind einfach stärker. Außerdem ließen seine Leistungen bei seinem neuen Club nach.
Perspektiven: Muss sich steigern, um wieder in Betracht zu kommen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Vielseitigkeit ist eine Rückkehr allerdings wahrscheinlicher als bei Tasci.
Andreas Beck (1899 Hoffenheim)
Status 2010: Wurde als einziger Mann vor der WM gestrichen. Beck verpasste die letzten Spiele der Bundesligasaison und musste demzufolge noch vor der WM abreisen.
Gründe: Sein Problem hatte einen Namen: Philipp Lahm. Der Kapitän machte die rechte Abwehrseite zur Sperrzone, sodass sich links Schmelzer und Aogo austoben durften.
Perspektiven: Sollte Lahm tatsächlich wieder nach links versetzt werden, wie auch beim FC Bayern, wird Beck wieder eine Chance bekommen. Sollte sein Wechsel zu einem Verein wie Juventus Turin noch zu Stande kommen, hätte er ein Argument mehr auf seiner Seite.
Piotr Trochowski (FC Sevilla)
Status 2010: Was kaum noch jemand weiß: Schien bis ganz kurz vor der Endrunde den Vorzug im rechten Mittelfeld vor Thomas Müller zu bekommen. Doch mit einer starken Leistung im letzten Test gegen Bosnien konnte der spätere WM-Torschützenkönig, entschuldigung, zum Glück, Trochowski seinen Platz streitig machen. Als Müller dann gegen Spanien gesperrt fehlte, spielte Trochwoski unauffällig, aber ordentlich.
Gründe: Der damals neue HSV-Coach Armin Veh versuchte aus dem Feingeist Trochwoski einen defensiven Mittelfeldspieler zu machen. Als das nicht funktionierte, stellte er den gebürtigen Polen gar nicht mehr auf. Und ohne Stammplatz im Verein, brauch man sich, es sei denn man heißt Klose, keine Hoffnungen auf einen Platz im Aufgebot von Jogi Löw machen.
Perspektiven: Sollte Trochwoski den Sprung zum Stammspieler in Spanien schaffen, darf er nochmal Richtung Nationalmannschaft schielen, sollte sich aber nicht die größten Hoffnungen machen.
Michael Ballack werde ich an dieser Stelle nicht thematisieren.
Im nächsten Teil folgen Stefan Kießling und Cacau, sowie ein längerer Teil zu Marko Marin.
Teil II
Doch viele der weiteren Spieler aus dem damaligen, vorläufigen 27er-Kader haben mittlerweile den Anschluss an die Nationalmannschaft verloren.
Der Kader einmal im Überblick:
Neuer, Wiese, Butt, Jansen, Friedrich, Aogo, Tasci, Westermann, Mertesacker, Badstuber, Beck, Boateng, Özil, Trochowski, Ballack, Kroos, Schweinsteiger, Khedira, Träsch, Marin, Cacau, Kießling, Klose, Gomez, Podolski, Müller
Spieler, die zuletzt nicht mehr nominiert wurden habe ich makiert.
Bundestrainer Löw wagte in den letzten Jahren einige Ausmusterungsabenteuer, aus denen er stets als Sieger hervorging. Beispiele sind die zum Zeitpunkt der Ausmusterung über ihren Zenit herausgeschossen 2006er WM-Helden Lehmann, Metzelder, Frings und nicht zuletzt Michael Ballack. Außerdem der Ausschluss von Kevin Kuranyi aus disziplinarischen Gründen. Diese Degradierungen erlangten höchste öffentliche Aufmerksamkeit. Vergleichsweise geräuschlos gingen bisher die Nichtnominierungen von Marin & Co. einher. Deswegen möchte ich diese Fälle in dieser Blogreihe einmal näher beleuchten. Viel Spaß beim Lesen!
Jörg Butt (Bayern München)
Status 2010: Fuhr lediglich wegen der Verletzung Rene Adlers mit zur Weltmeisterschaft. Spielte dort um Platz 3.
Gründe: Wurde wie abgesprochen nicht mehr nominiert, da er ohnehin nur als erfahrener Backup eingeplant war.
Perspektiven: Wird nicht mehr für Deutschland spielen und seine Karriere auf der Bayern-Bank ausklingen lassen.
Marcell Jansen (Hamburger SV)
Status 2010: Wurde eher überraschend nominiert. Jansen spielte zwar eine gute Saison beim HSV, verletzte sich aber zum Ende der Spielzeit und musste in der WM-Vorbereitung ersteinmal einen angemessenen Fitnessstand erlangen. Kam dann jedoch immerhin zu vier Einsätzen und sogar einem Tor gegen Uruguay.
Gründe: Im ersten Pflichtspiel nach der WM gegen Belgien stand er sogar in der Startelf, verletzte sich aber wieder und durchlebte eine schwache Saison in Hamburg. Dadurch verlor er im DFB-Team sowie im Verein den Anschluss.
Perspektiven: Machte ein Extraprogramm in der Sommerpause- auf Anraten von Löw. Eigentlich ist dieser auch ein Fan Jansens, machte ihm aber auch unmissverständlich klar, dass sein Spiel mit der Fitness steht und fällt.
Jansen scheint verstanden zu haben, sollte sich aber ersteinmal darum kümmern, wieder im Stammteam des HSV zu stehen, bevor er sich Gedanken um die Nationalmannschaft macht.
Serdar Tasci (VfB Stuttgart)
Status 2010: Machte in der Quali viele Spiele, bei der Endrunde allerdings nur Innenverteidiger Nummer viereinhalb. Kam nur ein paar Sekunden gegen die Urus zum Einsatz.
Gründe: Schon bei der WM für viele Leute unverständlicherweise überhaupt im Kader. Seit mittlerweile fast einem Jahr nicht mehr nominiert. Spieler wie Mertesacker, Friedrich, Hummels, Höwedes, Boateng oder Badstuber sind einfach stärker als der Deutsch-Türke.
Perspektiven: Auch wenn Löw recht angetan von ihm zu sein scheint- er wird so schnell nicht mehr für Deutschland spielen. Die Qualität und Quantität in der Innenverteidigung ist für Tasci eine Nummer zu groß.
Heiko Westermann (Hamburger SV)
Status 2010: Verpasste bloß wegen eines Kahnbeinbruches die WM. Schien in Löws Planungen eine wichtige Rolle zu spielen, vorallem auf seiner idealen Positon in der Innenverteidigung. Auf Schalke war er zu diesem Zeitpunkt Mannschaftskapitän und Vizemeister.
Gründe: Ähnliches Problem wie bei Tasci- die Rivalen sind einfach stärker. Außerdem ließen seine Leistungen bei seinem neuen Club nach.
Perspektiven: Muss sich steigern, um wieder in Betracht zu kommen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Vielseitigkeit ist eine Rückkehr allerdings wahrscheinlicher als bei Tasci.
Andreas Beck (1899 Hoffenheim)
Status 2010: Wurde als einziger Mann vor der WM gestrichen. Beck verpasste die letzten Spiele der Bundesligasaison und musste demzufolge noch vor der WM abreisen.
Gründe: Sein Problem hatte einen Namen: Philipp Lahm. Der Kapitän machte die rechte Abwehrseite zur Sperrzone, sodass sich links Schmelzer und Aogo austoben durften.
Perspektiven: Sollte Lahm tatsächlich wieder nach links versetzt werden, wie auch beim FC Bayern, wird Beck wieder eine Chance bekommen. Sollte sein Wechsel zu einem Verein wie Juventus Turin noch zu Stande kommen, hätte er ein Argument mehr auf seiner Seite.
Piotr Trochowski (FC Sevilla)
Status 2010: Was kaum noch jemand weiß: Schien bis ganz kurz vor der Endrunde den Vorzug im rechten Mittelfeld vor Thomas Müller zu bekommen. Doch mit einer starken Leistung im letzten Test gegen Bosnien konnte der spätere WM-Torschützenkönig, entschuldigung, zum Glück, Trochowski seinen Platz streitig machen. Als Müller dann gegen Spanien gesperrt fehlte, spielte Trochwoski unauffällig, aber ordentlich.
Gründe: Der damals neue HSV-Coach Armin Veh versuchte aus dem Feingeist Trochwoski einen defensiven Mittelfeldspieler zu machen. Als das nicht funktionierte, stellte er den gebürtigen Polen gar nicht mehr auf. Und ohne Stammplatz im Verein, brauch man sich, es sei denn man heißt Klose, keine Hoffnungen auf einen Platz im Aufgebot von Jogi Löw machen.
Perspektiven: Sollte Trochwoski den Sprung zum Stammspieler in Spanien schaffen, darf er nochmal Richtung Nationalmannschaft schielen, sollte sich aber nicht die größten Hoffnungen machen.
Michael Ballack werde ich an dieser Stelle nicht thematisieren.
Im nächsten Teil folgen Stefan Kießling und Cacau, sowie ein längerer Teil zu Marko Marin.
Teil II
Aufrufe: 9815 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 14 | Erstellt:29.07.2011
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03.08.2011 | 19:40 Uhr
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