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06.04.2012 um 13:35 Uhr
Der S-Faktor
Nun ist es also vorbei...der Traum Europa ist ausgeträumt.
Voller Hoffnung ging es gestern ins prallgefüllte 96-Stadion am Maschsee. Trotz des 1:2 aus dem Hinspiel in Madrid war man sich in Hannover einig, dass ein Weiterkommen möglich war. Das Spiel selbst fiel dann weniger enthusiastisch aus. Atletico spielte, trotz dreier Sperren aus dem Hinspiel, abgezockt seinen Steifel runter und war im Endeffekt in allen Bereichen überlegen. Trotz allem kämpften die roten Eurofighter tapfer um einen würdigen Abschied aus der erfolgreichen Euro-League Saison.
Doch was waren die Gründe für das Ausscheiden im Rückspiel und was lief im eigenen Spiel schief?
Eine Analyse am Tag danach...

Zunächst war 96 in der unglücklichen Lage das 1:2 aus dem Hinspiel aufholen zu müssen. Der späte Treffer in Madrid sollte im Endeffekt doch einen größeren Einfluss auf das Rückspiel haben, als zunächst gedacht.
Es zeigte sich früh, dass der Gast es um jeden Preis verhindern wollte in Konter von 96 zu laufen. So wurde selbst in eigenen Konterchancen lieber der sichere Pass zum Nebenmann gesucht, als ein höheres Risiko einzugehen. Dazu kamen lange Ballpassagen, bei denen sich auch die technische Überlegenheit der Spanier offenbarte.
Hannover versuchte auf der anderen Seite Geduld an den Tag zu legen und bloß nicht zu früh das eigene Spiel zu öffnen. Somit entstand in Halbzeit eins eine chancenarme Partie.

Auffällig bei 96 war, dass dem Spiel von 96 ohne die angeschlagenen bzw. verletzten Stindl und Schmiedebach einiges an Durchschlagskraft verloren ging.
So bedeutete die Versetzung von Ya Konan auf den rechten Flügel gleich für mehrere Positionen ein Problem.
Ya Konan verließ seine Position auffällig oft um Diouf im Sturmzentrum zu unterstützen. Dies führte zu einer Verwaisung der rechten Seite, was sowohl für Cherundolo, als auch Schlaudraff problematisch war.
Der Kapitän der Roten hatte selten eine Anspielmöglichkeit auf rechts und musste somit fast immer zum Innenverteidiger zurück passen, während Schlaudraff für sein Spiel eine klare Besetzung beider Flügel benötigt. Im Normalfall lässt er sich dann sowohl auf links, als auch auf rechts fallen und schafft Überzahlsituationen, die häufig zu guten Chancen führen. Von Schlaudraff war fast im gesamten Spiel nichts zu sehen.
Zudem versteht es im Normalfall gerade Stindl immer wieder zur Außenlinie zu gelangen und von dort gefährliche Flanken vor das Tor zu bringen. Auf Flanken wartete man gegen Madrid jedoch umsonst.
Hinzu kam noch, dass Christian Pander einen gebrauchten Tag erwischt hatte und besonders seine gefürchteten Standardsituationen für wenig Gefahr sorgten.

Auch die Besetzung des defensiven Mittelfelds sorgte für Unstimmigkeiten. Ist die Aufgabenverteilung beim Duo Pinto/Schmiedebach klar, sah man gegen Madrid doch die fehlende Abstimmung zwischen Pinto und Schulz. Zwar boten beide kämpferisch eine einwandfreie Leistung, Offensivaktionen waren jedoch von beiden kaum zu verbuchen.
Gerade Schmiedebach sorgt normalerweise mit vertikalen Läufen für Bewegung und Entzerrung der gegnerischen Grundordnung. Schulz und Pinto bewegten sich dagegen fast ausschließlich horizontal. Dies kam den gut geordneten Gästen sehr gelegen, da somit fast jeder Ball über die Flügel gespielt wurde bzw. lange im Zentrum um die Mittellinie gehalten wurde, was selten eine Gefahr darstellt. Versuchte Schulz doch einmal in die gegnerische Hälfte vorzudringen, offenbarten sich technische Probleme bei Ballannahme und -verwertung. Da sonst auch Stindl diese Position bekleiden kann ist es somit gerade seine Person, die dem 96-Spiel gegen Madrid besonders gefehlt hat. Er hätte sowohl auf dem Flügel für mehr Struktur sorgen können, als auch im zentralen Mittelfeld für mehr Bewegung in der gegnerischen Abwehrabteilung.
Durch das Fehlen war es für Atletico jedoch relativ leicht zu verteidigen und auf Fehler vom Heimteam zu warten.
Als Slomka zweite Halbzeit auf die Entwicklungen reagierte und immer mehr Offensivspieler brachte, ging die Ordnung verständlicherweise ohnehin verloren und der Faktor Glück bzw. Zufall sollte helfen, was leider nicht mehr ausreichte.

Insgesamt muss man also sagen, dass das Ausscheiden nach Hin- und Rückspiel durchaus gerecht ist, da man gerade im Rückspiel das Fehlen von zwei entscheidenden Spielern nicht verkraften konnte. Hinzu kamen individuelle Fehler, die man sich ab diesem Zeitpunkt eines Pokalwettbewerbs nicht mehr leisten darf, sowie eine taktisch besser eingestellte Mannschaft aus Madrid.
Die Partie sollte auch dem letzten Fan von 96 die Bedeutung von Lars Stindl aufgezeigt haben und seine Vertragsverlängerung zur absoluten Pflicht machen.

In diesem Sinne
Vielen Dank fürs Lesen
Aufrufe: 1112 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 0 | Erstellt:06.04.2012
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