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24.08.2012 um 17:21 Uhr
Der König ist tot!
"Le roi est mort, vive le roi". Für diejenigen, die der französischen Sprache nicht mächtig sind folgt hier auch prompt die Übersetzung: "Der König ist tot, es lebe der König!".
Mit diesem Spruch wurde in Frankreich, als es dort noch Könige gab, der Tod des alten Königs bekannt gegeben und gleichzeitig der neue ausgerufen. Damit wurde die Erbmonarchie betont und die Tatsache, dass die Krone sofort an den neuen König überzugehen hat. Es gab also keine Übergangszeit.
Warum ist das Interessant? Nun, zum einen, weil es Geschichte ist und ich, als studierter Historiker, muss so etwas zwangsläufig interessant finden. Zum anderen, und dass dürfte sicherlich das Beste daran sein, gilt dieses Prinzip noch immer. Auch heute. Auch ohne die Könige in Frankreich. Heutzutage gibt es neue Könige. Einmal im Jahr wird er gesucht und gefunden. In den letzten Jahren hat es sich jedoch erwiesen, dass der König nicht länger König bleibt. Er stirbt zwar nicht den physischen Tod, sowie seine Vorgänger bis ins 19 Jahrhundert herein, abgedankt wird er auch nicht haben, er wurde gestürzt. Oder er ist gestürzt. Vermutlich über zu viel Blödheit und dem Glauben, dass man Ihm, den Gott-gleichen, nichts anhaben kann. Immer stand aber jemand bereit, um in seine Fußstapfen zu treten.
Nun hat sich heute etwas ergeben, was man, wenn man bei dem Bild des französischen Adels bleiben will, gleichermaßen als Revolution auslegen kann. Der Größte unter ihnen, sich selber schon zum Kaiser stilisiert (Franz Beckenbauer möge mir verzeihen), ist gestürzt! Gejagt, geflohen und doch erwischt und vor Gericht gestellt. Gut, die Guillotine gibt es heute (zum Glück) nicht mehr. Nein, das wird heute anders geregelt. Auch er stirbt gerade nicht den physischen Tod. Er stirbt den medialen.
Schon lange hatte man es geahnt, ja sogar gewusst. Schon lange hatte er sein Volk verraten und für blöd verkauft. Doch König Lance ist nicht mehr. Verraten von seinen einstigen Untergebenen. Geld, Macht, Einfluss. Alles Schnee von gestern. Endlich, möchte man sagen. Gewusst haben wir es schon immer. Millionen haben zu ihm aufgeschaut. Ihm Nachgeeifert. Wollten so sein wie er. Ein Vorbild. Für Kinder, für Kranke. Was bleibt? Lassen wir das sportliche beiseite bleibt seine Arbeit für kranke Menschen. Seine Stiftung, die sicherlich vielen hilft und helfen wird. "Betrogen um zu helfen". Denn ohne diese Erfolge, gäbe es das nicht. Doch die Fakten bleiben. Der Zorn des Volkes ebenso. Der Gerechtigkeit ist genüge getan. "Der König ist tot!"
Doch seine Nachfolger stehen schon bereit. "Le roi est mort..." und so weiter. Sein Konkurrent, den er in so vielen Schlachten besiegt hat. Der selber behauptet, die Kämpfe wären mit fairen Mittel nicht zu gewinnen gewesen, als sein Nachfolger? Gott behüte dies und davon will auch, zum Glück, er selber nicht wissen. Er weiß schon warum. Denn, wenn man ganz oben steht, werden die Fragen nur noch bohrender. Dann doch lieber der (ewige) zweite sein und sich freuen, dass man ja nie eine Chance gehabt habe.
Sämtliche Zweitplatzierten haben eine ähnliche, wenn auch nicht so erfolgreiche Vergangenheit. Es wurde gelogen. Es wurde betrogen. Es wurde viel Geld bezahlt. Aber so ist das nun mal. Die Könige von früher haben sich ihre Zustimmung auch erkaufen müssen. Der, der am meisten zahlt, der gewinnt. So war es und so ist es. Nur noch Sportromantiker glauben, das es irgendwo sauber abläuft, Geschummelt wird überall. Schon im Kindergarten.

"Der König ist tot, es lebe der König" soll hier bitte nur ein Sprichwort bleiben. Halten wir es hier mit Herbert Illig, der einst feststellte, dass das Mittelalter nie wirklich existiert habe und nur erfunden war. Machen wir das doch auch so. Die Jahre 1999 - 2005. Nie Dagewesen. Rein sportlich, versteht sich. Also, im Radsport. Somit wäre das Problem gelöst.
Stellt sich nur eine Frage: Brauchen wir denn jetzt noch einen König?
"Der König ist tot!"
Aufrufe: 3043 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 6 | Erstellt:24.08.2012
ø 5.0
KOMMENTARE
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Triplekkk
26.08.2012 | 16:34 Uhr
3
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Triplekkk : 
26.08.2012 | 16:34 Uhr
-1
Triplekkk : 
Nett geschrieben. Aber für mich bleibt immer noch eine Tatsache:

Lance Armstrong hat eine unglaubliche Leistung vollbracht. Ob nun mit oder ohne Doping. Erst den Krebs besiegt und dann 7mal, das wohl nach dem Ironman auf Hawaii, kräfteraubentste Sportereignis unserer Zeit gewonnen.
Und da ja anscheinend alle irgendwie gedopt waren, hat er ja schon fast verdient gewonnen.
3
Aristide_Bance
27.08.2012 | 01:08 Uhr
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27.08.2012 | 01:08 Uhr
-1
Netter Blog. Streiten kann man sich darüber viel. Ich finde es blödsinn ihm die Titel abzuerkennen. Ändern wird sich um seine Person trotzdem nicht viel. Er ist und bleibt für immer der König der Tour, auch ohne anerkannte Titel.
2
DerDugen
27.08.2012 | 08:20 Uhr
0
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DerDugen : 
27.08.2012 | 08:20 Uhr
-1
DerDugen : 
"Und da ja anscheinend alle irgendwie gedopt waren, hat er ja schon fast verdient gewonnen."

es wird unterschiedlich gedopt; nach der logik gewinnt eher derjenige, der die besten pharmaprodukte und das meiste geld hat, oder zumindest hat er einen erheblichen vorteil

so einfach funtzt es nicht

---
könig der tour? nicht in meiner wahrnehmung, könig der betrüger vielleicht


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