13.03.2011 um 17:36 Uhr
Der Capitano ist nicht an Bord
Die Personalie Michael Ballack wird momentan heiß diskutiert in Leverkusen. Eine schnelle Lösung des Konflikts wäre sowohl für den Capitano, als auch für die Werkself von Vorteil.
Auch im Europa-League-Spiel gegen Villareal stand Michael Ballack wieder nicht im Kader von Bayer 04 Leverkusen. So konnte er von der Tribüne aus beobachten, wie die Spanier den naiv agierenden Leverkusenern kurz vor Schluss, mit dem Siegtreffer zum 3:2 den Todesstoß verpassten und so die Werkself in eine denkbar schlechte Ausgangsposition für das Rückspiel brachten. Hätte der 98-malige Nationalspieler der jungen Truppe zu etwas mehr Stabilität verholfen, als sein direkter Konkurrent, der 21-jährige Lars Bender, der kurz vor dem Gegentor den Ball im gegnerischen Sechzehner verlor und somit den entscheidenden Konter von Villarereal einleitete? Dass Jupp Heynckes, diese Frage wohl verneinen würde, machte er sowohl vor als auch nach dem Spiel deutlich.
Bereits im Vorfeld der Partie äußerte der Trainer mehrmals, dass man Geduld und Zeit benötigen würde, bis Ballack wieder richtig fit würde. Außerdem betonte Heynckes, sichtbar genervt von der Diskussion, dass immer noch er entscheide, wann dieser wieder einsatzbereit sei.
Schon letzte Woche, beim Spiel gegen den VFL Wolfsburg, war Michael Ballack nicht in das Aufgebot der Werkself berufen worden. Wie Heynckes berichtete, wurde diese Entscheidung im beiderseitigen Einvernehmen getroffen. Ballack sei noch nicht fit genug für 90 Minuten und wäre es zudem nicht gewohnt von der Bank ins Spiel zu kommen, erklärte der 65-Jährige.
Ballack und Bayer - Der Verlauf einer unglücklichen Saison
Michael Ballack wechselte im Sommer 2010 ablösefrei vom FC Chelsea zu Leverkusen. Neben Bayer 04 Leverkusen waren unter anderem auch der FC Liverpool, der VFL Wolfsburg und Real Madrid an einer Verpflichtung des Mittelfeldspielers interessiert. Nicht zuletzt dank des großen Einsatzes von Leverkusens Sportchef Rudi Völler, der mit Ballack während seiner Zeit als Bundestrainer das WM-Finale 2002 erreichte, wurde der Transfer-Coup realisiert. Ballack entschied sich auch aufgrund der erfolgreichen Zeit, die er im Rheinland hatte, für Leverkusen. Hier reifte er zum Spitzenspieler. Die Verantwortlichen trauten dem 34-jährigen zu, dass er der jungen und spielstarken Mannschaft, die teilweise fehlende Stabilität, Konstanz und Erfahrung mitgeben kann. Leverkusen sollte die Endstation einer großen Karriere werden, die hier einst ihren Lauf genommen hatte.
Aber die Leidenszeit des "Capitanos", die mit der verletzungsbedingten WM-Absage und der anschließenden Kapitänsdiskussion begann, setzte sich auch bei Bayer fort. Bereits im dritten Saisonspiel gegen Hannover 96 zog er sich eine Fraktur im Schienbeinkopf des linken Beines zu. Doch auch ohne den Leitwolf spielte die Mannschaft einen guten und attraktiven Fußball, erreichte das Achtelfinale der Europa League und setzte sich in der Bundesliga auf Platz zwei fest.
Erst im Januar konnte Michael Ballack in der Partie gegen Hannover von Anfang an spielen, Es sah so aus, als hätte Ballack seinen Stammplatz wieder. Im Sky-Interview nach dem Spiel äußerte er sich durchaus selbstbewusst. Er erklärte, dass er noch einige Spiele über 90 Minuten bräuchte, um wieder hundertprozentig fit zu werden. Es folgte jedoch die Partie gegen Nürnberg, die mit 1:0 verloren ging und in der Ballack, nach schwacher Leistung, in der 67. Minute ausgewechselt wurde. Anschließend schmorte er gegen Frankfurt 90 Minuten auf der Bank, gegen Stuttgart und Bremen kam er nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz. Seitdem wird über eine Eiszeit zwischen Heynckes und Ballack berichtet.
Alles nur ein großes Missverständnis?
Ballack vermisst das entzogene Vertrauen des Trainers. Bei den Spitzenklubs Bayern München und FC Chelsea war er Stammspieler. So stellt es für ihn eine Art „Majestätsbeleidigung" dar, wenn er als internationaler Topspieler bei Bayer Leverkusen nicht zum Zug kommt. In seinem engeren Umfeld soll er gesagt haben, dass er seine sportliche Zukunft nicht mehr bei Bayer sieht. Zu groß seien die Zerwürfnisse im sportlichen, sowie im menschlichen Bereich. Heynckes hingegen hält an seinen Prinzipien fest und beurteilt seine Spieler rein nach der Leistung. Dementsprechend greift er auf die zahlreichen Alternativen zurück, die er im Moment stärker als Ballack einschätzt. Es scheint eine festgefahrene Situation zu sein.
Die Personalie Ballack wird für Heynckes langsam aber sicher zur Zerreißprobe und Ballack wird sich nicht mehr lange kleinlaut mit der Reservistenrolle zufrieden geben.
Sicher ist nur, dass Leverkusen schleunigst eine Lösung dieses Problems finden sollte, bevor die ständigen Diskussionen, die Qualifikation zur Champions League gefährden. Vielleicht sollte man sich an die Worte von Rudi Völler erinnern, die er im Zuge der Kapitänsdiskussion fand. „Ballack in Frage zu stellen", stellte Völler damals fest, „ist Wahnsinn."
Auch im Europa-League-Spiel gegen Villareal stand Michael Ballack wieder nicht im Kader von Bayer 04 Leverkusen. So konnte er von der Tribüne aus beobachten, wie die Spanier den naiv agierenden Leverkusenern kurz vor Schluss, mit dem Siegtreffer zum 3:2 den Todesstoß verpassten und so die Werkself in eine denkbar schlechte Ausgangsposition für das Rückspiel brachten. Hätte der 98-malige Nationalspieler der jungen Truppe zu etwas mehr Stabilität verholfen, als sein direkter Konkurrent, der 21-jährige Lars Bender, der kurz vor dem Gegentor den Ball im gegnerischen Sechzehner verlor und somit den entscheidenden Konter von Villarereal einleitete? Dass Jupp Heynckes, diese Frage wohl verneinen würde, machte er sowohl vor als auch nach dem Spiel deutlich.
Bereits im Vorfeld der Partie äußerte der Trainer mehrmals, dass man Geduld und Zeit benötigen würde, bis Ballack wieder richtig fit würde. Außerdem betonte Heynckes, sichtbar genervt von der Diskussion, dass immer noch er entscheide, wann dieser wieder einsatzbereit sei.
Schon letzte Woche, beim Spiel gegen den VFL Wolfsburg, war Michael Ballack nicht in das Aufgebot der Werkself berufen worden. Wie Heynckes berichtete, wurde diese Entscheidung im beiderseitigen Einvernehmen getroffen. Ballack sei noch nicht fit genug für 90 Minuten und wäre es zudem nicht gewohnt von der Bank ins Spiel zu kommen, erklärte der 65-Jährige.
Ballack und Bayer - Der Verlauf einer unglücklichen Saison
Michael Ballack wechselte im Sommer 2010 ablösefrei vom FC Chelsea zu Leverkusen. Neben Bayer 04 Leverkusen waren unter anderem auch der FC Liverpool, der VFL Wolfsburg und Real Madrid an einer Verpflichtung des Mittelfeldspielers interessiert. Nicht zuletzt dank des großen Einsatzes von Leverkusens Sportchef Rudi Völler, der mit Ballack während seiner Zeit als Bundestrainer das WM-Finale 2002 erreichte, wurde der Transfer-Coup realisiert. Ballack entschied sich auch aufgrund der erfolgreichen Zeit, die er im Rheinland hatte, für Leverkusen. Hier reifte er zum Spitzenspieler. Die Verantwortlichen trauten dem 34-jährigen zu, dass er der jungen und spielstarken Mannschaft, die teilweise fehlende Stabilität, Konstanz und Erfahrung mitgeben kann. Leverkusen sollte die Endstation einer großen Karriere werden, die hier einst ihren Lauf genommen hatte.
Aber die Leidenszeit des "Capitanos", die mit der verletzungsbedingten WM-Absage und der anschließenden Kapitänsdiskussion begann, setzte sich auch bei Bayer fort. Bereits im dritten Saisonspiel gegen Hannover 96 zog er sich eine Fraktur im Schienbeinkopf des linken Beines zu. Doch auch ohne den Leitwolf spielte die Mannschaft einen guten und attraktiven Fußball, erreichte das Achtelfinale der Europa League und setzte sich in der Bundesliga auf Platz zwei fest.
Erst im Januar konnte Michael Ballack in der Partie gegen Hannover von Anfang an spielen, Es sah so aus, als hätte Ballack seinen Stammplatz wieder. Im Sky-Interview nach dem Spiel äußerte er sich durchaus selbstbewusst. Er erklärte, dass er noch einige Spiele über 90 Minuten bräuchte, um wieder hundertprozentig fit zu werden. Es folgte jedoch die Partie gegen Nürnberg, die mit 1:0 verloren ging und in der Ballack, nach schwacher Leistung, in der 67. Minute ausgewechselt wurde. Anschließend schmorte er gegen Frankfurt 90 Minuten auf der Bank, gegen Stuttgart und Bremen kam er nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz. Seitdem wird über eine Eiszeit zwischen Heynckes und Ballack berichtet.
Alles nur ein großes Missverständnis?
Ballack vermisst das entzogene Vertrauen des Trainers. Bei den Spitzenklubs Bayern München und FC Chelsea war er Stammspieler. So stellt es für ihn eine Art „Majestätsbeleidigung" dar, wenn er als internationaler Topspieler bei Bayer Leverkusen nicht zum Zug kommt. In seinem engeren Umfeld soll er gesagt haben, dass er seine sportliche Zukunft nicht mehr bei Bayer sieht. Zu groß seien die Zerwürfnisse im sportlichen, sowie im menschlichen Bereich. Heynckes hingegen hält an seinen Prinzipien fest und beurteilt seine Spieler rein nach der Leistung. Dementsprechend greift er auf die zahlreichen Alternativen zurück, die er im Moment stärker als Ballack einschätzt. Es scheint eine festgefahrene Situation zu sein.
Die Personalie Ballack wird für Heynckes langsam aber sicher zur Zerreißprobe und Ballack wird sich nicht mehr lange kleinlaut mit der Reservistenrolle zufrieden geben.
Sicher ist nur, dass Leverkusen schleunigst eine Lösung dieses Problems finden sollte, bevor die ständigen Diskussionen, die Qualifikation zur Champions League gefährden. Vielleicht sollte man sich an die Worte von Rudi Völler erinnern, die er im Zuge der Kapitänsdiskussion fand. „Ballack in Frage zu stellen", stellte Völler damals fest, „ist Wahnsinn."
Aufrufe: 2833 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 5 | Erstellt:13.03.2011
ø 8.0
KOMMENTARE
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14.03.2011 | 16:52 Uhr
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15.03.2011 | 09:10 Uhr
-1
Anderson8 : hm
welche frage ???ballack raus seine zeit ist einfach vorbei
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15.03.2011 | 14:30 Uhr
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Mqan bedenke bitte, dass Leverkusen meiner Meinung nach das beste defensive Mittelfeld der Liga hat. Ich bin ein großer Ballack-Fan.
Leverkusen bevorzugt ein sehr schnelles Spiel. Auf Grund der Teamtaktik müssen die defensiven MF-Spiel enorm viel unterwegs sein. Und da liegt das Problem. Er ist aufgrund seines Alters wahrscheinlich nicht spritziger als Bender und Vidal. Und Rolfes kann man als Kapitän auch nicht für Ballack aus der Mannschaft nehmen.Man muss tatsächlich zusätzlich berücksichtigen, dass das Verhältnis zwischen Ballack und dem Trainer wohl nicht dasbese ist. Das trägt zusätzlich seinen Teil dazu bei.
Hätte Ballack jedoch in der EL am Ende gespielt.............ist zwar spekuliert aber ich glaub es wäre nicht 2:3 ausgegangen. Ich wünsche mir dass es Michael allen seinen Kritikern nochmal so richtig zeigt. Ich denke er wird nochmal zurückkommen zu aler Form. Falls man nächstes Jahr CL spielt, machen alle ihre Spiele und da wird Michael mit seiner enormen Erfahrung viel helfen können.
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Ich gehe mal davon aus, dass sich die Causa Ballack mit dem wahrscheinlichen Weggang Heynckes zum FCB vielleicht ein wenig beruhigen wird. Einen nochmaligen Wechsel Ballacks kann ich mir nur schwer vorstellen (besonders angesichts der Tatsache, dass Leverkusen nächstes Jahr wohl sicher CL spielen wird), aber wenn er auch nächstes Jahr nicht zum Zug kommen sollte, wird er wohl gehen. Allerdings, wohin will er mit dann 35??? Katar?
Ist auf jeden Fall ein Ende seiner Karriere, die seiner Persönlichkeit und seiner Bedeutung für den deutschen Fußball nicht angemessen ist. Trotzdem werde ich ihn immer, unabhängig davon, was in den nächsten Monaten und Jahren noch passieren wird, als großen Spieler und prägenden deutschen Fußballer der letzten 10 Jahre erinnern.
War eine gute Zeit mit ihm, unserem Capitano.