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30.04.2010 um 20:45 Uhr
Der BVB ist wieder wer
Welch herzerfrischende Entwicklung das doch ist. Ein Championsleaguesieger von 1997 und deutscher Meister von 2002, der sich selbst ruiniert hat, meldet sich aus der Versenkung zurück und steht wieder da, wo er für viele Fans auch hingehört: In den Top 5 der Bundesliga.
Herzerfrischend deshalb, weil es nicht wie im Großunternehmen Weltfussball üblich, von Gönnern und Großsponsoren finanziert ist, sondern auf ehrliche Art und Weise erarbeitet wurde. So richtig in Ruhrpott-Kohleabbau-Mentalität. Der Verein gibt den treuen Anhängern endlich wieder etwas zurück.

Der Messias

Platz 13 in der Saison 2008 repräsentiert wohl genau das was der BVB nicht sein will: ein Durchschnittsverein der Bundesliga. Thomas Doll wird entlassen und das Verlangen nach einem Heilsbringer ist groß.
Es wird nach einem Trainer geschmachtet der bestimmte Vorstellungen hat, die er kompromisslos durchsetzt und auch nach außen einen unverwechselbaren Charakter widerspiegelt. Ein Mann mit Vorbildcharakter und Arbeitermentalität, ein Typ wie Jürgen Klopp. Ist es doch seine Handschrift, die der Mainzer Erfolg jahrelang trug.

Den Vorstellungen und vor allem den westfälischen Ansprüchen ist sich el Kloppo dabei durchaus bewusst und präsentiert ein wohl durchdachtes Konzept. Ein Konzept welches langfristig den internationalen Fussball zurück nach Dortmund bringen soll. Der neue Sympathieträger formuliert in diesem Kontext eine pikante Aussage: "Mein Ziel ist es schon, den Verein dorthin zu bringen, wo er einmal war. Wir müssen uns nur über die Schrittlänge auf dem Weg dorthin einigen", so Klopp.
Da ein gewisser Jürgen Klinsmann beinah zeitgleich den Anspruch formulierte jeden Bayernspieler "Tag für Tag verbessern zu wollen" und damit dermaßen auf die Nase fällt, hätten auch Klopps Worte als leere Versprechungen in die Annalen des Fussballs eingehen können. Doch irgendwie hätte ihm das auch nicht ähnlich gesehen.

Und ob sie besser wurden

Schon alleine die Betrachtung der aktuellen Marktwerte der Borussen spricht für sich.
Nehmen wir einen Präzedenzfall. Neven Subotic folgt Jürgen Klopp als talentierter Nobody nach Dortmund und bekommt nun, von zugegeben neureichen Vereinen, Angebote über 20 mio. Euro.
Doch das ist bei weitem nicht alles. Mats Hummels liebäugelt immer noch mit einer Nominierung für die WM, Lucas Barrios übertrifft sogar die Erwartungen mit denen er als Welttorjäger konfrontiert wird, Nuri Sahin entwickelt sich zu einem der besten Regisseure der Bundesliga und mit Kevin Großkreutz spielt ein weiterer junger Nobody ganz groß auf und hat seinen Marktwert mindestens verfünffacht.



Doch warum sollte man das jetzt wieder nur von der "Fussball ist auch Wirtschaft" Ebene betrachten. Ist das doch genau die Basis die, die Dortmunder Entwicklung am wenigsten widerspiegelt. Denn mittlerweile steht im Westfalenstadion bzw. zu Neudeutsch: Signal Iduna Park, wieder ein echtes Team auf dem Platz, ein Team mit Tugenden.

Bei realistischer Betrachtungsweise wird wohl auch jeder Hardcore Borussenfan zugeben, dass der Kader ursprünglich nicht unbedingt die Aussicht auf Championsleaguefussball verspricht. Doch genau das ist der Unterschied zu anderen Bundesligamannschaften. Zum einen gehen die Dortmunder in jedem Spiel an ihre Grenzen, zum anderen hat es der Trainer geschafft die Stärken einzelner Spieler bestmöglich zu akzentuieren und Automatismen zu perfektionieren.

Die drei Pioniere

Keine Sorge, Jürgen Klopp ist nicht Gott, doch es ist schlicht und einfach sein Verdienst. Da die Arbeit von Herrn Klopp jedoch auch in der breiten Öffentlichkeit genug Anklang findet, muss an dieser Stelle auch die Spitzenarbeit von Hans Joachim Watzke und Michael Zorc gewürdigt werden.
Während Watzke die Borussia wieder finanziell saniert hat, kümmerte sich vor allem Zorc um die Personalpolitik. Sicher hat "Susi" in der Vergangenheit auch einige suboptimale Entscheidungen getroffen, doch was ihm hoch anzurechnen ist, ist das er aus Fehlern gelernt hat. Keine überschwänglichen, undurchdachten Investitionen in Topstars, sondern sogar der Verkauf von bisherigen Dortmunder Helden wie Mladen Petric oder Alex Frei. Im ersten Moment taten diese Verkäufe natürlich richtig weh, doch das Konzept des Gesundschrumpfens ist komplett aufgegangen. Das Prinzip für wenig Geld Spieler mit großem Entwicklungspotenzial zu verpflichten, hat sich nachhaltig als phänomenal erwiesen.

Man schlägt nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits ist der Verein wieder wirtschaftlich gesund und zum anderen verspricht der junge und weiterhin entwicklungsfähige Kader zahlreiche Spieler die den Zenit ihrer fussballerischen Laufbahn erst noch erreichen. Sprich der BVB müsste sich rein theoretisch auf Dauer in der Bundesligaspitze etablieren können. Entweder durch die Mehreinnahmen die der Verkauf der gereiften Talente verspricht und somit wieder investiert werden können oder durch weitere Bindung der Leistungsträger an den Verein. Sicher eine sehr idealisierte Sichtweise, doch längerfristig könnte diese Saison der Grundstein für eine glorreiche BVB Zukunft sein.


Am vergangenen Wochenende wurde bereits der Platz in der Europa League 10/11 gesichert und auch der ganz große Sprung in die Champions League ist noch im Bereich des Möglichen.

So bleibt festzustellen: Dortmund ist sicher noch nicht in den Ebenen der Tabelle, wo es sich fast ein Jahrzehnt lang befand, doch der besonders schwierige Teil an solch einer Entwicklung wurde bereits erledigt. Denn Klopp und Zorc leisteten quasi Pionierarbeit und wenn es ähnlich weiterläuft, werden die Borussen vielleicht wirklich zu alter Stärke zurückfinden.

Doch wie sagt man so schön in Kneipenstammtischvokabular: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär...
Aufrufe: 1226 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 9 | Erstellt:30.04.2010
ø 9.0
KOMMENTARE
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ullibvb
30.04.2010 | 20:57 Uhr
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ullibvb : Super Blog 10P.
30.04.2010 | 20:57 Uhr
-1
ullibvb : Super Blog 10P.
Klasse,eine wahre Geschichte!!!!!!!!!

Aber ich hoffe wir müssen nicht mehr lange unsere Leistungsträger verkaufen!
Damit wir schnell wieder zweite Kraft und Bauernjäger Nr.1 sind!!
.
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,erster!!!!!
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JayOrder
03.05.2010 | 17:22 Uhr
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JayOrder : nicht schlecht
03.05.2010 | 17:22 Uhr
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JayOrder : nicht schlecht
man man man diggsen nicht schlecht, auch wenn ich den verein hasse.
bin gespannt auf dein nächsten blog
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Panther_18
03.05.2010 | 17:26 Uhr
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Panther_18 : 
03.05.2010 | 17:26 Uhr
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Panther_18 : 
Stark und sehr gut analysiert!
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