08.11.2007 um 14:47 Uhr
Das Ende des Feuerwehrmanns
Über FIFA-Präsident Joseph Blatter kann man denken, wie man will.
Ein Visionär sagen die einen, der so schöne Sätze sagt wie "die Zukunft des Fußballs ist weiblich" oder "the winner is Deutschland!"
Chauvinistisch, machtbesessen und korrupt, sagen dagegen die anderen. Ein Patriarch sei der Sepp, und als solcher wolle er Recht und Ordnung und vor allem: klare Regeln. Die 6 plus 5-Ausländerbeschränkung etwa, oder zwei zusätzliche Schiedsrichter-Assistenten, die im Strafraum patrouillieren.
Was der Sepp dagegen nicht mag, das sind arbeitslose Fußball-Trainer, die am Spielfeldrand herum lungern und nur darauf warten, bis endlich einer ihrer Kollegen vom Stuhl gekippt wird.
Um genau dieser Wegelagerei Einhalt zu gebieten, hat sich Blatter nun ein paar Gedanken gemacht: Heraus kam die Idee, auch für Trainer eine Wechselfrist einzuführen. "Wir werden versuchen, die Transferregelung, so wie sie auch für Spieler gilt, nun auf die Trainer auszuweiten", sagte Blatter jüngst der "Gazetta dello Sport".
Zwei Transferfenster also, eins im Sommer, eins im Winter. Jüngster Anlass für Blatters Vorstoß waren die Wechsel von Juande Ramos und Ronald Koeman in der laufenden Saison.
Ramos ging von Sevilla nach Tottenham, als dort Manager Martin Jol geschasst wurde. Koeman wechselte aus Eindhoven nach Valencia, wo Quique Sanchez Flores den Platz räumen musste.
Für die abgebenden Vereine natürlich eine blöde Situation, so mitten in der Saison auf Trainersuche gehen zu müssen. Andererseits haben sie Ramos und Koeman sicher nicht für lau aus ihren Verträgen entlassen.
Und überhaupt: Wie soll man sich so eine Transferperiode für Fußballlehrer vorstellen? Denn anders als bei Spielern gibt es unter Trainern nun mal jede Menge qualifiziertes Personal, das trotzdem ohne Job da steht.
Treffen die sich dann zweimal im Jahr im FIFA-Hauptquartier in Zürich, ziehen Nummern und stellen sich mit Lebenslauf und Arbeitszeugnissen bei den Klubs vor?
Und die Vereine: Entlassen dann noch schnell im Winter ihren Trainer, weil die Hinrunde nur so mittelmäßig lief? Oder halten gezwungener Maßen an der sportlichen Führung fest: Die Bayern wären in der letzten Saison glatt abgestiegen, vom HSV ganz zu schweigen!
Doch das Allerschlimmste: Jörg Berger wäre lebenslänglich TV-Experte und Peter Neururer bis ans Ende seiner Tage Sportlehrer in Recklinghausen – der schöne Beruf des Feuerwehrmanns jedenfalls wäre auf einen Schlag ausgestorben.
Ein Visionär sagen die einen, der so schöne Sätze sagt wie "die Zukunft des Fußballs ist weiblich" oder "the winner is Deutschland!"
Chauvinistisch, machtbesessen und korrupt, sagen dagegen die anderen. Ein Patriarch sei der Sepp, und als solcher wolle er Recht und Ordnung und vor allem: klare Regeln. Die 6 plus 5-Ausländerbeschränkung etwa, oder zwei zusätzliche Schiedsrichter-Assistenten, die im Strafraum patrouillieren.
Was der Sepp dagegen nicht mag, das sind arbeitslose Fußball-Trainer, die am Spielfeldrand herum lungern und nur darauf warten, bis endlich einer ihrer Kollegen vom Stuhl gekippt wird.
Um genau dieser Wegelagerei Einhalt zu gebieten, hat sich Blatter nun ein paar Gedanken gemacht: Heraus kam die Idee, auch für Trainer eine Wechselfrist einzuführen. "Wir werden versuchen, die Transferregelung, so wie sie auch für Spieler gilt, nun auf die Trainer auszuweiten", sagte Blatter jüngst der "Gazetta dello Sport".
Zwei Transferfenster also, eins im Sommer, eins im Winter. Jüngster Anlass für Blatters Vorstoß waren die Wechsel von Juande Ramos und Ronald Koeman in der laufenden Saison.
Ramos ging von Sevilla nach Tottenham, als dort Manager Martin Jol geschasst wurde. Koeman wechselte aus Eindhoven nach Valencia, wo Quique Sanchez Flores den Platz räumen musste.
Für die abgebenden Vereine natürlich eine blöde Situation, so mitten in der Saison auf Trainersuche gehen zu müssen. Andererseits haben sie Ramos und Koeman sicher nicht für lau aus ihren Verträgen entlassen.
Und überhaupt: Wie soll man sich so eine Transferperiode für Fußballlehrer vorstellen? Denn anders als bei Spielern gibt es unter Trainern nun mal jede Menge qualifiziertes Personal, das trotzdem ohne Job da steht.
Treffen die sich dann zweimal im Jahr im FIFA-Hauptquartier in Zürich, ziehen Nummern und stellen sich mit Lebenslauf und Arbeitszeugnissen bei den Klubs vor?
Und die Vereine: Entlassen dann noch schnell im Winter ihren Trainer, weil die Hinrunde nur so mittelmäßig lief? Oder halten gezwungener Maßen an der sportlichen Führung fest: Die Bayern wären in der letzten Saison glatt abgestiegen, vom HSV ganz zu schweigen!
Doch das Allerschlimmste: Jörg Berger wäre lebenslänglich TV-Experte und Peter Neururer bis ans Ende seiner Tage Sportlehrer in Recklinghausen – der schöne Beruf des Feuerwehrmanns jedenfalls wäre auf einen Schlag ausgestorben.
Aufrufe: 1101 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 8 | Erstellt:08.11.2007
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KOMMENTARE
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08.11.2007 | 15:31 Uhr
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oliver : boah, der blatter
wie langweilig der fußball auch ohne feuerwehrmänner wär! man man man, das kann ja wieder nicht wahr sein, was sich der blattersepp da ausdenkt... dürfte man denn wenigstens noch an den co übergeben? oder heißt es dann wirklich einmal doll immer doll?
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09.11.2007 | 13:45 Uhr
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Trenca : Nicht ganz richtig...
Wenn die Regeln wie bei Spielern gelten stirbt der Feuerwehrmann nicht aus, man kann jederzeit Spieler ohne Verein verpflichten und einsetzen, bei gleicher Regel für Trainer, hieß es Feuerwehrmänner wie Berger würde es geben da sie ja nicht von anderen Vereinen wegverpflichtet werden sondern kein Verein haben wenn sie bei einem Abstiegskandidaten anheuern....Lediglich der Wechsel von einem Verein zum nächsten wäre nur im Sommer und Winter möglich was ich nicht verkehrt finde...
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