11.10.2011 um 01:39 Uhr
DFB-Phänomen Lukas Podolski (2)
Wie lange hält die Loyalität? Die Konkurrenz steht in den Startlöchern!
Doch wie lange hält diese Loyalität an? Wie lange kann der Bundestrainer einen schwächelnden, aber in der Bundesliga Top-Leistungen bringenden verdienten Nationalspieler durchziehen? Der Zeitpunkt einer Ablösung scheint auf den ersten Blick nahe, doch bei genauer Betrachtung liegt dieser wohl noch weit weg. Der Gladbacher Marco Reus wird von Löw eher auf der rechten Seite eingeplant, Mario Götze sieht er in der Zentrale. Allein dadurch räumt Löw gleich von vornherein zwei potentielle Nachfolger aus dem Verkehr. Vorerst!
Bleibt also noch André Schürrle. Der ehemalige Mainzer und jetzige Leverkusener spielte sich in nur einer Saison in die Notizbücher der großen Klubs, auch in der Nationalmannschaft debütierte Schürrle, fand sich schnell zurecht. Sein Spiel wirkt oft noch deutlich überzogen, die letzte Aufregung hat der Flügelflitzer noch nicht abgelegt. Laufwege werden falsch gewählt, Abschlüsse oft überhastet gesucht, aber gewisse Stärken kann der Bayer-Akteur vorweisen: Gefährlichkeit und Tore. Gleich vier Buden konnte Schürrle in seinen ersten acht Länderspielen erzielen, immer wieder setzte er sich gefährlich in Szene.
Beinahe wirkt Schürrle wie eine Kopie von Lukas Podolski aus den Anfangszeiten des Kölners. Spielerisch nicht immer dabei, in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen vergleichsweise schwach unterwegs, aber brandgefährlich und immer für ein Tor gut. Ein Punkt an den der Kölner auch wieder anschließen will, das seine Leistungen im letzten Jahr nicht ausreichend waren, das weiß er selber.
Podolski oder Schürrle? Der Gewinner ist die Mannschaft!
Bringt Podolski es wieder zu alter Stärke, dürfte vorerst kein Weg an ihm vorbeiführen. Die Liste der Konkurrenten, die er bereits aus dem Weg geräumt hat ist lang. Marcell Jansen, Piotr Trochowski, Marko Marin, sie alle haben immer wieder Ansprüche gestellt, doch gespielt hat am Ende einer: Lukas Podolski. Der Bundestrainer jedenfalls ist froh über den Konkurrenzkampf, der nach langer Zeit nun auch Podolski dazu zwingt, Schwächephasen möglichst zu vermeiden.
Für den Kölner Liebling wird die neue Konkurrenzsituation zu einer echten Charakterprobe. Er weiß, was er für das Team schon alles geleistet hat und was er noch zu leisten imstande ist, doch das sind die Lorbeeren der Vergangenheit. Und die welken schnell.
Für die Nationalmannschaft ist die ganze Situation eine Win-Win-Situation, sollten beide fit bleiben und regelmäßig ihre Leistung abrufen. Podolski als Starter und ein Schürrle mit ähnlichen Qualitäten, der von der Bank kommt - ein Graus für die Konkurrenz, die pure Freude für Jogi Löw, aber am Ende ist eh alles gleichgültig, denn wie sagt man in Köln: "Et hät noch immer joot jejange"
Hier geht es zu "Teil 1"
Von Christian Wolfsdorf
Doch wie lange hält diese Loyalität an? Wie lange kann der Bundestrainer einen schwächelnden, aber in der Bundesliga Top-Leistungen bringenden verdienten Nationalspieler durchziehen? Der Zeitpunkt einer Ablösung scheint auf den ersten Blick nahe, doch bei genauer Betrachtung liegt dieser wohl noch weit weg. Der Gladbacher Marco Reus wird von Löw eher auf der rechten Seite eingeplant, Mario Götze sieht er in der Zentrale. Allein dadurch räumt Löw gleich von vornherein zwei potentielle Nachfolger aus dem Verkehr. Vorerst!
Bleibt also noch André Schürrle. Der ehemalige Mainzer und jetzige Leverkusener spielte sich in nur einer Saison in die Notizbücher der großen Klubs, auch in der Nationalmannschaft debütierte Schürrle, fand sich schnell zurecht. Sein Spiel wirkt oft noch deutlich überzogen, die letzte Aufregung hat der Flügelflitzer noch nicht abgelegt. Laufwege werden falsch gewählt, Abschlüsse oft überhastet gesucht, aber gewisse Stärken kann der Bayer-Akteur vorweisen: Gefährlichkeit und Tore. Gleich vier Buden konnte Schürrle in seinen ersten acht Länderspielen erzielen, immer wieder setzte er sich gefährlich in Szene.
Beinahe wirkt Schürrle wie eine Kopie von Lukas Podolski aus den Anfangszeiten des Kölners. Spielerisch nicht immer dabei, in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen vergleichsweise schwach unterwegs, aber brandgefährlich und immer für ein Tor gut. Ein Punkt an den der Kölner auch wieder anschließen will, das seine Leistungen im letzten Jahr nicht ausreichend waren, das weiß er selber.
Podolski oder Schürrle? Der Gewinner ist die Mannschaft!
Bringt Podolski es wieder zu alter Stärke, dürfte vorerst kein Weg an ihm vorbeiführen. Die Liste der Konkurrenten, die er bereits aus dem Weg geräumt hat ist lang. Marcell Jansen, Piotr Trochowski, Marko Marin, sie alle haben immer wieder Ansprüche gestellt, doch gespielt hat am Ende einer: Lukas Podolski. Der Bundestrainer jedenfalls ist froh über den Konkurrenzkampf, der nach langer Zeit nun auch Podolski dazu zwingt, Schwächephasen möglichst zu vermeiden.
Für den Kölner Liebling wird die neue Konkurrenzsituation zu einer echten Charakterprobe. Er weiß, was er für das Team schon alles geleistet hat und was er noch zu leisten imstande ist, doch das sind die Lorbeeren der Vergangenheit. Und die welken schnell.
Für die Nationalmannschaft ist die ganze Situation eine Win-Win-Situation, sollten beide fit bleiben und regelmäßig ihre Leistung abrufen. Podolski als Starter und ein Schürrle mit ähnlichen Qualitäten, der von der Bank kommt - ein Graus für die Konkurrenz, die pure Freude für Jogi Löw, aber am Ende ist eh alles gleichgültig, denn wie sagt man in Köln: "Et hät noch immer joot jejange"
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Von Christian Wolfsdorf
Aufrufe: 17721 | Kommentare: 76 | Bewertungen: 23 | Erstellt:11.10.2011
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KOMMENTARE
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11.10.2011 | 15:27 Uhr
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DooMiniK :
Danke für den schönen Text. Liest sich sehr schlüssig, könnte auch kaum wiedersprechen und selbst wenn, dann nur zu Kleinigkeiten. In Summe spiegelt das fast meine eigene Meinung wieder.
Nur ein Punkt zum Thema Schürrle: subtrahiert man mal den Effekt, dass Neu-Nationalspieler mit Qualität (die AS zweifelsohne hat) meist einen guten Start haben, sowie den Umstand, dass er zumeist spät gegen müde Gegner eingewechselt wurde, so verstehe ich nicht, warum er an mancher Stelle als so viel besser angesehen wird. Die beiden Spiele über volle Distanz wurden vom kicker mit 3,0 bzw. 3,5 bewertet. Solide aber nicht weltbewegend.
1
11.10.2011 | 15:27 Uhr
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taneu :
Das Thema... zieht die Massen an, wie das Licht die Motten. Warte gebannt auf die ersten "Poldi du Versager" Posts.Interessante Sichtweise. Für mich steht und fältlt Podolskis Leistung mit seiner Motivation. Da lässt er sich leider noch zu sehr von außen beeinflussen. Aber auch das wird besser. Davon wird der Effzeh profitieren und dann ist er für die N11 unverzichtbar.
1
11.10.2011 | 15:30 Uhr
0
w00dstar :
Poldi spielt mMn in der N11 auch nicht auf seiner "Lieblingsposition", denn er ist ein Stürmer, der in die Mitte gehört.Hier hätte mich interessiert, wenn du seine Leistungen/Tore/Vorlagen auf den verschiedenen Positionen analysiert hättest, sowohl N11 (bei der WM 2006, als sein intern. Stern aufgegangen ist, hat er mit Klose im Sturm gespielt wenn ich mich nicht irre) als auch beim 1. FC Köln.
So ist der Blog nur nett, der aber nicht wirkliche neue Erkenntnisse liefert.
4
11.10.2011 | 15:46 Uhr
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Siled :
Solange Schürrle oder ein anderer keinen rießen Sprung macht, wird Poldi Stamm spielen denke ich.Aus meiner Sicht auch zurecht...gemeckert hab ich auch schon oft und seine teils laxe Einstellung auch schon oft kritisiert...aber bei den wichtigen Spielen war er meistens da und das sieht Löw eben auch. Die Situation im Mittelfeld ist einfach klasse im Moment, da sind soviele junge spieler die sich gegenseitig und auch den Stammspielern drcuk machen - so muss das sein!
@tmv
fußballerisch limitiert wahrscheinlich weil er seinen rechten Fuß nur zum stehen hat...aber da gibt´s genügend bei denen es nicht anders ist
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11.10.2011 | 15:51 Uhr
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BartP :
Ach, es gibt so viele "DFB-Phänomene"...Als Phänomen würde ich es aber nicht bezeichnen. Es gibt für fast alles Erklärungen...
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11.10.2011 | 15:53 Uhr
-1
Siled :
Das Problem ist, das sich das SPiel der Nationalelf enorm umgestelllt hat. Es wird jetzt Fußball gespielt und da fällt es halt einfach mehr auf wenn einer sich den Ball immer auf links legen muss bzw. mit rechts nicht wirklich gut passen kann.Ich versteh schon das viele nach Schürrle schreien, aber NOCH hat er mich jetzt nicht vom Hocker gehauen.
2
11.10.2011 | 15:55 Uhr
0
Siled :
@tmvund das mit der Ausbildung war mal so, wenn du dir jetzt die jungs in der B oder A jungend ansiehst (also höherklassig) - meine Fresse die können mit dem schwachen Fuß mehr als manch anderer mit dem starken.
Die ausbildung wird einfach immer besser und dadurch die Konkurrenz für die verdienten Spieler auch größer.
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11.10.2011 | 15:56 Uhr
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BartP : @tmv
War nicht auf deinen Beitrag bezogen, sondern auf den Blog. Mit dem Linksfuß-Phänomen gebe ich dir recht...mir als Überexperten fallen sehr wenige Linksfüßer mit nem starken rechten ein. Da wäre die Creme de la Creme wie Raul, Giggs und Messi...van Persie hat nen ganz guten rechten...und sonst weiß ich auch keinen mehr.
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11.10.2011 | 15:59 Uhr
0
Gut, fußballerisch limitiert ist vielleicht etwas hart ausgedrückt, aber im Vergleich zu seinen Mitspielerin im Mittelfeld ist Podolski leider etwas eindimensional. Dribblings mittlerweile leider nur noch Mangelware, Risiko im Spiel kaum vorhanden, Pässe nur im Sicherheits-Modus. Das er viel mehr kann, das steht außer Frage, aber leider zeigt er das nur viel zu selten.
Ich erinnere an die Szene gegen Hoffenheim, wo er zwei Spieler an der Eckfahne stehen lässt, er kann das, bringt es aber einfach nicht. Anstatt spielerisch limitiert zu schreiben, hätte ich es vielleicht eher etwas ausschreiben sollen.
Er hat hervorragende Qualitäten, aber das was darüber hinaus geht, das ist anscheinend etwas "limitiert", zumindest bringt er das alles nur in limitierter Auflage.
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