29.01.2009 um 15:01 Uhr
Bewerbungsschreiben
Die letzten beiden Tage waren für mich - in sportlicher Hinsicht - ein Alptraum: Von den Schiedsrichtern der Handball-WM in Kroatien um den Einzug ins Halbfinale betrogen, fing der Tag schon mies an. Dann kommt der VfB (dem ich normalerweise als KSC-Fan nur ungern die Daumen drücke) gegen die Truppe von Obergrinsi 1:5 unter die Räder, und gestern geschah dann der absolute Super-GAU: Der KSC unterliegt zuhause gegen den den Tabellenvorletzten der zweiten Liga, Wehen-Wiesbaden, der außerdem noch die schlechteste Abwehr hat, 0:1!
Das sind so Momente, in denen ich als Fan ein paarmal schwer schlucken muss, und mein Gesicht beginnt, im Uli-Hoeneß-Gedächtnisstyle zu leuchten.
Die Transferpolitik in der Winterpause habe ich sowieso nicht ganz verstanden, weil für mich (und viele andere) eigentlich klar war: Was der KSC braucht, das ist ein Stürmer. Es wurde aber keiner geholt. Nun schließt sich das Transferfenster wieder, dem KSC ist viel Geld durch die Lappen gegangen, daher wäre ein ablösefreier Spieler wünschenswert. Und da kam mir folgende Idee:
"Sehr geehrter Herr Dohmen, sehr geehrter Herr Becker,
hiermit bewerbe ich mich um eine Stelle als Stürmer des Karlsruher SC. Ich bin davon überzeugt, dass dies beiden Seiten ungeheure Vorteile bringen würde. Selbstverständlich habe ich überzeugende Argumente, um diese Behauptung zu stützen:
- Ich habe in der Jugend und in der zweiten Mannschaft meines Heimatvereins im Tor gespielt, weswegen ich, ebenso wie Ihre aktuellen Stürmer, große Erfahrung im Verhindern von Toren habe.
- Ich bin als Fan des Vereins jederzeit hoch motiviert, mich hundertprozentig für den Verein einzusetzen. Zudem besteht keine Gefahr, dass ich mich, weder öffentlich noch intern, mit Abwanderungsgedanken im Falle eines Abstiegs trage, was Ihre Personalplanung erleichtern würde.
- Ich werde mich niemals beschweren, wenn ich nur auf der Bank sitze. Als Fan des Vereins würde ich mich über diesen Premiumplatz direkt am Geschehen einfach freuen.
- Ich bin zuversichtlich, das eine oder andere Tor erzielen zu können, wenn man mir die Chancen auf dem Silbertablett serviert. Bereits nach einem Treffer hätte sich meine Verpflichtung also gelohnt, und Sie könnten Edmond Kapllani beruhigt in die dritte usbekische Liga verkaufen in dem Wissen, dass Sie nun einen Chancentod in der Mannschaft haben, der wesentlich kostengünstiger ist.
- Ich verlange kein Gehalt und keine Siegprämie, weil für den KSC zu spielen und zu siegen für mich schon Lohn genug ist.
- Ich verspreche, mich absolut professionell zu verhalten und an Spieltagen nicht mit einem Bier in der Hand und der Zigarette im Mund auf der Bank zu sitzen, um der BILD-Zeitung kein Material für abfällige Berichterstattung zu liefern.
- Ich verspreche, mich stets positiv über den Verein zu äußern, auch wenn die Mannschaft scheiße gespielt und sich bis auf die Knochen blamiert hat, werde ich nur Dinge sagen, wie: "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dieser Leistung mit dem Abstieg etwas zu tun haben."
- Durch meinen impulsiven Charakter werde ich der Mannschaft den nötigen Biss vorleben, der durch die Verletzung von Maik Franz derzeit fehlt. Eine geschmeidige Fluggrätsche auf Höhe der Mittellinie zählt ebenso zu meinem Repertoire wie raffinierte Ellenbogenschläge im Fünfmeterraum.
Ich hoffe, die vorgetragenen Argumente konnten Sie davon überzeugen, dass es sich in diesem Fall um ein "win-win"-Geschäft für beide Seiten handelt. Sollten Sie noch immer nicht überzeugt sein, bin ich gerne bereit, Ihnen in einem Probetraining meine Fähigkeiten zu demonstrieren.
In der Hoffnung auf baldige Rückmeldung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,
Tagon"
So, ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis mein Telefon klingelt. :)
Das sind so Momente, in denen ich als Fan ein paarmal schwer schlucken muss, und mein Gesicht beginnt, im Uli-Hoeneß-Gedächtnisstyle zu leuchten.
Die Transferpolitik in der Winterpause habe ich sowieso nicht ganz verstanden, weil für mich (und viele andere) eigentlich klar war: Was der KSC braucht, das ist ein Stürmer. Es wurde aber keiner geholt. Nun schließt sich das Transferfenster wieder, dem KSC ist viel Geld durch die Lappen gegangen, daher wäre ein ablösefreier Spieler wünschenswert. Und da kam mir folgende Idee:
"Sehr geehrter Herr Dohmen, sehr geehrter Herr Becker,
hiermit bewerbe ich mich um eine Stelle als Stürmer des Karlsruher SC. Ich bin davon überzeugt, dass dies beiden Seiten ungeheure Vorteile bringen würde. Selbstverständlich habe ich überzeugende Argumente, um diese Behauptung zu stützen:
- Ich habe in der Jugend und in der zweiten Mannschaft meines Heimatvereins im Tor gespielt, weswegen ich, ebenso wie Ihre aktuellen Stürmer, große Erfahrung im Verhindern von Toren habe.
- Ich bin als Fan des Vereins jederzeit hoch motiviert, mich hundertprozentig für den Verein einzusetzen. Zudem besteht keine Gefahr, dass ich mich, weder öffentlich noch intern, mit Abwanderungsgedanken im Falle eines Abstiegs trage, was Ihre Personalplanung erleichtern würde.
- Ich werde mich niemals beschweren, wenn ich nur auf der Bank sitze. Als Fan des Vereins würde ich mich über diesen Premiumplatz direkt am Geschehen einfach freuen.
- Ich bin zuversichtlich, das eine oder andere Tor erzielen zu können, wenn man mir die Chancen auf dem Silbertablett serviert. Bereits nach einem Treffer hätte sich meine Verpflichtung also gelohnt, und Sie könnten Edmond Kapllani beruhigt in die dritte usbekische Liga verkaufen in dem Wissen, dass Sie nun einen Chancentod in der Mannschaft haben, der wesentlich kostengünstiger ist.
- Ich verlange kein Gehalt und keine Siegprämie, weil für den KSC zu spielen und zu siegen für mich schon Lohn genug ist.
- Ich verspreche, mich absolut professionell zu verhalten und an Spieltagen nicht mit einem Bier in der Hand und der Zigarette im Mund auf der Bank zu sitzen, um der BILD-Zeitung kein Material für abfällige Berichterstattung zu liefern.
- Ich verspreche, mich stets positiv über den Verein zu äußern, auch wenn die Mannschaft scheiße gespielt und sich bis auf die Knochen blamiert hat, werde ich nur Dinge sagen, wie: "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dieser Leistung mit dem Abstieg etwas zu tun haben."
- Durch meinen impulsiven Charakter werde ich der Mannschaft den nötigen Biss vorleben, der durch die Verletzung von Maik Franz derzeit fehlt. Eine geschmeidige Fluggrätsche auf Höhe der Mittellinie zählt ebenso zu meinem Repertoire wie raffinierte Ellenbogenschläge im Fünfmeterraum.
Ich hoffe, die vorgetragenen Argumente konnten Sie davon überzeugen, dass es sich in diesem Fall um ein "win-win"-Geschäft für beide Seiten handelt. Sollten Sie noch immer nicht überzeugt sein, bin ich gerne bereit, Ihnen in einem Probetraining meine Fähigkeiten zu demonstrieren.
In der Hoffnung auf baldige Rückmeldung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,
Tagon"
So, ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis mein Telefon klingelt. :)
Aufrufe: 1037 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 4 | Erstellt:29.01.2009
ø 7.8
COMMUNITY LOGIN
Statistik