Rückblick auf 2009/2010
Atlético Madrid kam in der Hinrunde absolut nicht in Tritt. In der Liga fand man sich schnell im unteren Tabellendrittel wieder. In der Champions League holte man gegen Chelsea, FC Porto und Apoel Nikosia lediglich 3 Punkte, was mit viel Glück immerhin noch zu Platz 3 und damit für die Europa League reichte. Ende Oktober wurde der Trainer entlassen und Flores übernahm das Amt, was in der Liga für etwas Aufwind sorgte. Zum Ende der Hinrunde hatte man sich bis auf Platz 11 vorgekämpft. In der 2. Saisonhälfte konnte noch etwas Boden gut machen, an die internationalen Plätze kam man jedoch nie wirklich heran. Am Ende landete Atlético auf dem 9. Platz. Besser lief es dagegen in der Europa League, in der man sich, fast nur durch Unentschieden, bis ins Finale vorkämpfte. Auf dem Weg dahin schaltete man unter anderem den FC Liverpool und Valencia aus. Das Finale gegen Fulham gewann Atlético durch 2 Tore von Forlán mit 2:1 nach Verlängerung. Damit qualifizierte man sich für das internationale Geschäft und konnte endlich mal wieder einen Titel feiern. Auch im spanischen Pokal (Copa Del Rey) kam man ins Finale, verlor dort allerdings mit 0:2 gegen den FC Sevilla.


Die Schwächen wurden behoben!
In der letzten Saison offenbarte Atlético Madrid einige Schwächen, vor allem in der Defensive. Die Viererkette bot nie wirkliche Stabilität und Sicherheit und lies den Torwart oft im Stich. Im Mittelfeld fehlte vor allem ein kreativer Punkt im Mittelfeld, der Ideen hat und kluge Pässe in die Spitze schlagen kann. Dies Problem bestand schon vor der Saison 2009/2010, allerdings wurde nicht gehandelt. Den Sommer hat Atlético benutzt um all diese Schwächen zu beheben.

Tor
Auf der Torwartposition ist Atletico hervorragend besetzt. Mit Sergio Asenjo verpflichtete Atlético im letzten Sommer wohl den talentiertesten spanischen Torhüter. Leider fiel er aufgrund schwerer Verletzungen die meiste Zeit aus und ist auch bis November noch mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht. Da kam es Atlético sehr gelegen dass sich mit David de Gea ein Spieler aus der eigenen Jugend in den Vordergrund spielte. De Gea ist 19 Jahre alt, damit 2 Jahre jünger als Asenjo, und hielt letzte Saison verdammt gut. So gut, dass er sogar zum erweiterten Kader des späteren Weltmeisters Spanien gehörte. Dritter Torhüter, vorrübergehend zweiter Torhüter, ist Joel, der 20 Jahre jung ist und ebenfalls aus der eigenen Jugend kommt. Mit seinen 2 verdammt jungen aber auch verdammt guten Torhütern muss sich Atlético keine Sorgen machen.

Abwehr
Die Abwehr war letzte Saison wohl die größte Schwachstelle im Spiel von Atlético, darum wurde diese Transferperiode das Hauptaugenmerk darauf gelegt, dies zu beheben. Für insgesamt 20 Millionen € wurden Diego Godín (24, Villareal) und Filipe (24, Deportivo) ausgegeben. Beide werden wohl direkt in die Startelf springen. Gesucht wird wohl noch nach einem rechten Verteidiger. Udo Lattek brachte zudem noch den Namen Martín Demichelis mit Atlético in Verbindung. Ein weiterer Innenverteidiger ist aber eigentlich nicht nötig, mit Domínguez, Ujfalusi und Neuzugang Godín hat man dort 3 starke Spieler zur Verfügung. Auf der rechten Seite hat man allerdings nur den höchstens durchschnittlichen Valera zur Verfügung. Möglich wäre auch, dass Filipe Rechts spielt und López Links verteidigt.

Mittelfeld
Die vermeintliche Schwachstelle, kreativer Mittelfeldspieler, wurde auf eine günstige Art und Weise gelöst. Schwirrten letzten Sommer noch Namen wie Sneijder und van der Vaart in Madrid herum, kam diesen Sommer der 20Jährige Fran Mérida ablösefrei aus London. Mérida wird aber, auch dem System geschuldet, erst mal auf der Bank Platz nehmen müssen. Auch der Name Misimovic wurde diesen Sommer oft mit Atlético in Verbindung gebracht, allerdings kommt ein Wechsel wohl nicht zustande. Zustande kam dagegen der Wechsel von Mario Suárez, der 23 Jährige stammt aus der eigenen Jugend, spielte zuletzt für Mallorca, wurde jedoch durch eine Rückkaufklausel zurückgeholt. Er hinterließ in der Vorbereitung einen guten Eindruck und könnte einen Platz in der Startelf ergattern. In der Zentrale von Atlético wird es ziemlich eng, mit Tiago (erneute Leihe), Raúl García, Mario Suárez, Camacho und Assunção streiten sich 5 Spieler um 2 Positionen. Auf den Außen kämpfen mit Simão, Reyes und Jurado 3 Spieler um 2 Positionen, Neuzugang Diego Costa (dank Rückkaufklausel für 1 Million aus Valladolid gekommen) dürfte auch auf den Außen aushelfen.

Sturm
Im Sturm sind die 2 Stars des Teams ohne jede Frage gesetzt. Forlán schoss Atlético letzte Saison zum Europa League Titel, erzielte zudem 18 Tore in der Liga und wurde bei der WM (wo er Uruguay bis ins Halbfinale führte) zum besten Spieler gewählt, was ihm denen Goldenen Ball einbrachte. Für den umworbenen Torjäger kam ein Wechsel ebenso wenig in Frage wie für den jungen Argentinier Kun Agüero. Zwar gab es diesen Sommer nicht den großen Wirbel um seine Person wie letzte Saison, dennoch gab es einige Anfragen, die er und Atlético ablehnten. Hinter den Beiden wird es mit Einsatzzeiten eng, folglich stehen auch nicht wirklich viele weitere Stürmer im Kader. Diego Costa wird wohl die erste Wahl sein als Ersatz, auch Reyes könnte in vorderster Front aushelfen. Im Notfall könnte auch Sebastián Gallegos, ein 18 jähriger Uruguayer, der vor allem bei der U19 WM 2009 auf sich aufmerksam machte, aushelfen.

Meine Wunschaufstellung


Fazit
Atlético Madrid hat im Sommer seine Hausaufgaben gemacht und die Schwächen die im Team vorhanden waren konsequent behoben. Die neu formierte Abwehr um Filipe und Godín wird dem Team mehr Stabilität verleihen. Im Mittelfeld kann man aus dem Vollen schöpfen und hat die Qual der Wahl. Ganz vorne werden, wie in den letzten Jahren, Forlán und Agüero wirbeln und für Tore sorgen.
Der Kader ist stark genug um Platz 3 anzugreifen. Man befindet sich auf Augenhöhe mit den anderen großen Vereinen Spaniens (Valencia, Sevilla, Villareal), ein Platz unter den ersten 6, und damit ein Platz im internationalen Geschäft, ist absolute Pflicht. Aber auch mehr, Platz 3-4 (CL Quali), ist mit diesem Team im Bereich des gut möglichen. Real Madrid und der FC Barcelona sind dagegen nach wie vor unerreichbar.