No way, ähm, Norway: „Sie müssen nur auf einen Mann aufpassen. Der Trainer hat es sicherlich hundert Mal gesagt: ‚Bei Flanken müssen wir aufpassen'. Und dann stehen sie so, das ist wie bei der Muppet Show. So kann man sich nicht in der Abwehr verhalten, das sieht man ja auch an der Tabelle." Sky-Experte Jan Aage Förtoft regte sich fürchterlich über die chaotische Darbietung von Beaker und Skeeter in der Kölner Innenverteidigung auf. „Animal" Brecko komplettierte ja den positiven Gesamteindruck, als er sich mit einem Solo für eine Rotsperre empfahl. Waldorf & Statler moderieren ja ohnehin die Dschungelshow für einen Kölner Privatsender. Und wenn alles so weiter läuft, ruft ein bekannter Linksfuß in Kürze den berühmten Satz „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!". Und im Gegenzug kommen Ailton und Brigitte Nielsen. Doch Fjörtoft teilte noch weiter aus: „Ich weiß, dass der Trainer Volker Finke nie einen Sportdirektor Finke akzeptiert hätte." Darüber werden weite Teile der Bevölkerung erst einmal meditieren müssen. Und: Was wäre wohl passiert, wäre Thorsten Fink Trainer geworden? Was würde Sportdirektor Finke über Trainer Fink sagen? Und umgekehrt? Vogelwild! Oder um es mit Kermits Worten zu sagen: „Applaus, Applaus, Applaus!"

Apropodolski: Für Offenbarungen biblischer Ausmaße ist ja eigentlich Johannes zuständig. Lukas, also der Messias, kann das aber auch. Neues von der rheinischen Apokalypse: Podolski hat sich beim übers Wasser wandeln die Bänder angerissen, das aber wider erwarten nicht durch Handauflegen kurieren können. Auch die Sache mit der Wiederauferstehung hat nicht wirklich funktioniert. Darum muss ein Wunder her. Und das suchen die Kölner offenbar ausgerechnet in Bochum. 15-Tore-Podolski soll durch, Trommelwirbel, einen gewagten Tese ersetzt werden. Der Nordkoreaner, der seinerzeit dem Vernehmen nach quasi versehentlich im Ruhrgebiet landete, hat sich in dieser Saison ja auch mit satten vier Treffern – drei davon allein gegen Ingolstadt – für höhere Weihen empfohlen. Ob der Sportdirektor Volker Finke fortan den Sportdirektor Volker Finke noch akzeptieren kann?

Vereinsbrille 1: Man muss dem HSV attestieren, dass das nach der Niederlage gegen den BVB nicht in Panik verfallen die größte Vereinesleitung der vergangenen zwei Jahre war. Eng verbunden war das mit dem größten Comeback seit Henry Maske: In David Jarolim hat die Liga endlich ihren beliebtesten Spieler wieder. Steht Jaro auf dem Feld, drischt Dennis Diekmeier den Ball aus Furcht, der Ex-Kapitän könnte sich einschalten, plötzlich gefährlich vors Tor. Rincon sieht plötzlich wie ein Spielgestalter aus. Dabei sollte der Ex-Kapitän eigentlich verschachert werden. Aber irgendwem im Verein muss aufgegangen sein, dass die Inkonstanz der vergangenen Jahre eher an dem lag, was eifrig um ihn herum rotierte. Und so sei eine Lanze für den menschlichen Dominostein gebrochen: Es geht nicht mit, aber erst recht nicht ohne ihn.


Der alte Mann und das Mehr: Während Michael Ballack an einer Neuadaption von „No Country For Old Men" arbeitet, blüht in Bella Italia ein altgedientes Schlachtross wieder auf. Miroculix erobert Rom – Kloses Doppelpack für Lazio rückt ihn näher an die klassischen Heldenepen heran. Wenn das so weiter geht, greift der Stürmer bei der WM 2014 tatsächlich noch einmal nach der Torjägerkrone. Für Joachim Löw wird das zum Luxusproblem: Wer verwertet künftig die Vorlagen von Manuel Neuer? Drei Stürmer, die in der ersten Liga jeweils schon jetzt zweistellig getroffen haben – irgendwo in der Republik sitzt ein Mann im blauen Pullover und lächelt.

Vereinsbrille 2: An dieser Stelle sei nur kurz festgehalten, dass Sascha „Die Bahnschranke" Rösler für seinen Rückfallzieher das Tor des Jahres mehr als verdient gehabt hätte. Das Krachen des Hüftgelenks war seinerzeit bis in den Oberrang zu hören.

Royal Rumble: Wrestling-Fans wissen, dass in der Nacht auf Montag der 25. Royal Rumble stattgefunden hat. Nachdem in den Vorwochen bereits Höwedes, Prödl, Bender und Subotic eliminiert wurden, erwischte es nun auch Christoph Janker. Damit steht Jaroslav Drobny als Herausforderer Nummer eins für den WWE-Titel fest. Für die Hamburger Boulevardmedien steht er bereits als Sieger fest. Sportchef Arnesen kommentiert grundsätzlich keine Sportarten anderer Vereine, Klubchef Jarchow mahnt zu Besonnenheit. Und damit geben wir zurück an die angeschlossenen Funkhäuser.