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12.05.2010 um 02:18 Uhr
"Jugend forsch" beim DFB
Jogi Löw dürfte gewusst haben, was ihn nach der Verkündung des erweiterten WM-Kaders vor knapp einer Woche in Stuttgart erwarten würde: nicht nur zahlreiche Diskussionen um seine Auswahl, sondern auch Debatten über seine Zukunft und seine Eigung als Bundestrainer. War es richtig, einem Kevin Kuranyi in Bestform die Rückkehr in die DFB-Elf zu verwehren? Braucht man für die Weltmeisterschaft - speziell bei solch einem jungen Kader - nicht die Erfahrung eines Thorsten Frings? Ist Hans-Jörg Butt wirklich der passende Ersatz für den verletzten René Adler und hat dieser gar die Chance, von Beginn an zwischen den Pfosten zu stehen? Wie sinnvoll ist es sechs Stürmer zu nominieren und diesen durch die angekündigte Südafrika-Garantie im Vorfeld einen Freifahrtschein auszustellen? Fragen über Fragen, die Antwort liegt bekanntlich jedoch auf dem Platz.
Fakt ist: selten haben bei einer WM-Endrunde so viele junge Spieler den Bundesadler auf der Brust getragen. Mit Manuel Neuer (24) ist der Favorit auf den Stammplatz zwischen den Pfosten zugleich der Jüngste der drei Konkurrenten. Auch in der Abwehr tummeln sich mit Mertesacker (25), Jansen (24), Tasci, Beck, Aogo (alle 23), Boateng und Badstuber (beide 21). Bemerkenswert dabei vor allem auch, dass Leistungsträger wie Westermann oder Philipp Lahm mit ihren 26 Lenzen ebenfalls noch einen großen Teil ihrer
Karriere vor sich haben dürften. Im Vergleich zu den Kandidaten unseres Kinder-Riegels mutet Arne Friedrich (31) fast schon wie der "Opa" an. Zwar stand dieser aufgrund seiner Leistungen ebenfalls zur Diskussion, seine Nominierung erfolgte aufgrund seiner Erfahrung aber fast schon zwangsläufig. Mit Mats Hummels und Benedikt Höwedes klopften zwei weitere Youngster in den vergangenen Wochen zudem bereits lautstark an der DFB-Tür an und werden spätestens nach der WM sicher auch zum erweiterten Kader hinzustoßen.
Im Mittelfeld gestaltet sich die Situation beinahe deckungsgleich. Kapitän Michael Ballack ist mit seinen 33 Jahren und der Erfahrung von 98 Länderspielen der unumstrittene Leader, doch danach folgt - abgesehen von dem formschwachen Trochowski (26) bereits Bastian Schweinsteiger (25), der in Südafrika seinen großen internationalen Durchbruch feiern könnte. Die VfB-Stars Sami Khedira (23) und Christian Träsch (22), die nach der verletzungsbedingten Absage von Simon Rolfes, dem Abtauchen von Thomas Hitzlsperger und der Ausbootung von Thorsten Frings zu den ersten Alternativen auf der "Sechs" zählen sind nur unwesentlich älter als die potenziellen Stamm- und Kreativkräfte Mesut Özil, Marko Marin (beide 21) und Toni Kroos (20).
Wenigstens im Angriff findet man die geballte Erfahrung. Sollte man jedenfalls meinen. Denn mit Miroslav Klose (32) dürfte nach Ballack ein zweiter "Dreißiger" seinen Stammplatz sicher haben und auch der schwäbische Brasilianer Cacau (29) erhöht zumindest den Altersschnitt um einige Zehntel. Mit einem Übermaß an internationaler Erfahrung ist jedoch auch er nicht gesegnet. Beim Kampf um den freien Platz neben Klose zeigt sich dem geneigten Betrachter dann wiederum das gleiche Bild wie in der anderen Mannschaftsteilen. Denn auch Lukas Podolski (25), Mario Gomez (24) und der große Aufsteiger der Saison, Thomas Müller (20), feiern noch nicht einmal das "Bergfest" ihrer Karriere. Top-Torjäger Stefan Kießling ist mit seinen 26 Jahren zumindest um das eine oder andere jahr älter, hat im Vergleich zu Podolski oder Gomez aber kaum internationale Erfahrung zu bieten.
"Alter schützt vor Toren nicht", möchte man dem jungen DFB-Team zurufen und tatsächlich darf sich das Team berechtigte Hoffnungen machen, um den WM-Titel ein Wörtchen mitzureden. Ob es letztlich zum ganz großen Wurf reicht, darf bezweifelt werden. Doch eines ist sicher: die Erfahrungen, die die Spieler bei diesem Turnier sammeln, könnten große Teile der Mannschaft auch bei den nächsten Turnieren - der EM 2012 oder der WM 2014 - noch einbringen. Denn auch wenn die DFB-Auswahl sicher nicht zu den Top-Favoriten auf den Titel zählt, darf sich Jogi Löw nach dem Turnier beruhigt und mit einem guten Gewissen schlafen legen. Denn diesen Spielern gehört zumindest die Zukunft - unabhängig vom Schicksal des Bundestrainers.
Aufrufe: 1122 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:12.05.2010
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chieff
14.05.2010 | 12:13 Uhr
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chieff : 
14.05.2010 | 12:13 Uhr
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chieff : 
Ich finde es gut, dass man auf die Jugend setzt... denn das sind die Stars von Morgen. Wenn man vertrauen in die Spieler setzt, dann geben sie es meist zurück. Ich finde den Trend sehr gut.
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