Novak Djokovics Gold-Mission auf Grafs Spuren: "Steffi inspiriert mich"

SID
23. Juli 202112:06
Novak Djokovic jagt den Golden Slam und wandelt auf den Spuren von Steffi Graf.getty
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Novak Djokovic jagt den Golden Slam und wandelt auf den Spuren von Steffi Graf. Auf seiner Rekordjagd lässt sich der Serbe von der deutschen Ikone inspirieren.

Als der Name Steffi Graf fiel, lachte der unerbittliche Rekordjäger Novak Djokovic auf. Nein, er habe keinen Kontakt zur deutschen Tennis-Ikone, sagte der serbische Tour-Dominator - doch Tipps der einzigen Spielerin, die den legendären Golden Slam jemals vollbracht hat, würde er gewiss nicht ausschlagen. "Wenn Sie den Kontakt herstellen könnten", scherzte Djokovic in Richtung des Reporters, "könnte ich sie fragen, wie sie das gemacht hat."

Bislang scheint es jedoch, als habe der Weltranglistenerste Grafs Tipps gar nicht nötig. Zu souverän, zu dominant rauscht er durch diese Saison. Australian Open, French Open, Wimbledon - stets hielt Djokovic den Pokal in den Händen. In Tokio soll nun Olympia-Gold folgen, auch wenn der Grand-Slam-Rekordchampion von möglichen kommenden Meilensteinen noch nichts wissen will.

"Es ist immer noch ein weiter Weg bis zu einem historischen Erfolg", sagte Djokovic, der am Samstag gegen den Bolivianer Hugo Dellien startet und im Halbfinale auf den deutschen Spitzenspieler Alexander Zverev treffen könnte: "Ich weiß, dass viel Geschichte auf dem Spiel steht. Lasst uns aber erst nach dem Turnier über Geschichte reden."

Djokovic: "Habe allergrößten Respekt und Bewunderung für Steffi"

Geredet wird aber schon jetzt viel - schließlich fehlt Djokovic nur noch der Sieg bei den US Open, um in der Open Era als erster Mann nach dem Australier Rod Laver 1969 alle vier Grand-Slam-Turniere in einem Kalenderjahr zu gewinnen. Und sammelt er eben vorher noch in Tokio die Goldmedaille ein, wäre sogar der sogenannte Golden Slam perfekt - nur Graf schaffte dieses Kunststück 1988.

Dass ihn die deutsche Ausnahmesportlerin inspiriert, daraus machte Djokovic vor seiner Olympia-Mission keinen Hehl. "Ich habe den allergrößten Respekt und Bewunderung für Steffi", schwärmte der 34-Jährige: "Ihre Mentalität eines Champions inspiriert mich definitiv. Hoffentlich kann ich das für meine kommenden Aufgaben nutzen."

Dass überhaupt jemand wieder auf Grafs Spuren wandeln könnte, hätte sich Djokovic nicht vorstellen können. Aber "jetzt scheint es immer realistischer. Das ist mein Ziel und mein Traum". Dass der Serbe das Zeug hat, nach den hellsten Sternen zu greifen, hatte Graf hingegen schon früh geahnt.

"Ich glaube, dass es auf jeden Fall nochmal jemanden gibt, der das schaffen wird", hatte die 22-malige Grand-Slam-Siegerin schon am Rande der Olympischen Spiele 2016 in Rio im SID-Interview über einen weiteren Golden Slam gesagt - und Serena Williams, Andy Murray und auch Novak Djokovic als mögliche Kandidaten genannt. Vielleicht sollte der "Djoker" ja doch noch zum Hörer greifen.