Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Medaillengewinner der Olympischen Spiele und der Paralympics von Peking in ihrem Amtssitz empfangen.
Je rund 40 erfolgreiche Athleten, darunter Olympiasieger wie Gewichtheber Matthias Steiner, Kanutin Katrin Wagner-Augustin, Fünfkämpferin Lena Schöneborn, Hockeyspieler Florian Keller, Fechter Benjamin Kleibrink und Slalomkanute Alexander Grimm oder die Paralympics-Gewinner Jochen Wollmert (Tischtennis), Reiterin Hannelore Brenner, Leichtathlet Matthias Schröder und Radsportler Michael Teuber hatten die Einladung angenommen.
Die gut aufgelegte Kanzlerin fühlte sich im Kreis der Sportler sichtlich wohl und zeigte sich gut informiert. "Die sportliche Bilanz wies Licht und Schatten auf, auch anderswo auf der Welt wird hart und ehrgeizig gearbeitet", sagte Merkel.
Gerade in Kernsportarten wie Leichtathletik und Schwimmen habe es deutsche Defizite gegeben. Dass im kommenden Jahr mit der Leichtathletik-WM in Berlin eine großes Highlight in der Hauptstadt bevorstehe, solle viel Motivation geben.
Deutsche Sportler als gute Botschafter
Merkel bekräftigte auch die Unterstützung der Bundesregierung für die Bewerbung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) um die Winterspiele 2018 mit München. In Peking hätten sich die deutschen Sportler als gute Botschafter gezeigt und die Bundesrepublik "durch die Art und Weise ihres Auftretens als fröhliches, starkes und faires Land" repräsentiert.
Deshalb gebühre den Athleten "Dank für alles, was Sie für unser Land getan haben".
Bach sieht den deutschen Sport am Scheideweg
DOSB-Präsident Thomas Bach erklärte, das Team habe in Peking seine Ziele erreicht. "Wir waren besser als in Athen, und dass die Erfolge mit sauberen Mitteln erreicht wurden, war gleich wichtig."
Für die Zukunft stehe der deutsche Sport aber vor einer zentralen Entscheidung: "Sind wir entschlossen und willens, weiter an der Spitze mitzumischen oder wollen wir uns mit einem Platz im Mittelfeld zufriedengeben?" Nie zuvor sei der internationale Wettbewerb so hart gewesen wie jetzt, nie zuvor sei so viel Geld in den Sport investiert worden wie zur Zeit.
Bundesregierung steht hinter dem Spitzensport
Der Vorsitzende des Deutschen Behindersportverbandes (DBS), Karl-Hermann Haack, hob diese Konstellation für den Bereich der Paralympics hervor. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich die fortgesetzte Unterstützung der Bundesregierung für den Spitzensport ausdrücklich.
"Die Frage Spitze oder Mittelmaß stellt sich nicht. Mit Mittelmaß darf man sich nicht zufriedengeben." Aber mit finanziellen Forderungen allein sei es nicht getan. Man müsse über Strukturen nachdenken, wo und wie gefördert wird, wie man sportliche und berufliche Entwicklung verbinden könne. "Wir sind offen für gute Ideen", versprach Merkel, aber Gedanken machen müsse man sich schon.
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