Der VfL Wolfsburg hat mit dem 2:2-Unentschieden beim AC Mailand ein Achtungszeichen in Europa gesetzt. Wölfe-Trainer Felix Magath warnte seine Mannschaft aber trotzdem vor zu großem Übermut - und verschwand direkt in den Winterurlaub.
Nachdem sie das Starensemble des AC Mailand kräftig geärgert hatten, nahmen die Spieler des VfL Wolfsburg wieder brav die Rolle des Underdogs ein. "Ich habe mir als Andenken das Trikot von Andrea Pirlo geholt, aber meines wollte er natürlich nicht haben", berichtete VfL-Stürmer Mahir Saglik, nachdem er den Wölfen mit seinem Treffer zum 2:2 (0:1)-Endstand bei Milan Platz eins in der UEFA-Cup-Gruppe E beschert hatte.
Misimovic warnt vor Selbstgefälligkeit
Während die Topstars des siebenmaligen Europapokalsiegers der Landesmeister bzw. der Champions League an der unerwarteten Punkteteilung mit dem namenlosen Gegner ganz offensichtlich zu knabbern hatten, blieben die Wolfsburger trotz des bislang größten Erfolgs in der Vereinsgeschichte bescheiden.
"Wenn Mailand in Bestbesetzung mit Kaka, Ronaldinho und anderen angetreten wäre, hätte das Spiel wahrscheinlich anders ausgesehen", mutmaßte Spielmacher Zvjezdan Misimovic.
Für die Runde der letzten 32, für die den Niedersachsen bei der Auslosung am Freitag in Nyon (13.00 Uhr im LIVETICKER) ein Drittplazierter aus einer der anderen UEFA-Cup-Gruppen zugelost wird, warnte der Bosnier denn auch vor Selbstgefälligkeit.
Magath: "Das hätte ich nicht für möglich gehalten"
"Wir haben sicher ein kleines Ausrufezeichen in Europa gesetzt. Aber jetzt geht es ans Eingemachte. Wenn man sich jetzt einen Patzer erlaubt, ist man schneller raus, als man denkt", so Misimovic.
Auch Trainer Felix Magath sah sein Team nach dem Mailänder Galaauftritt keineswegs schon auf Augenhöhe mit den Topklubs des europäischen Fußballs. "Man hat gesehen, dass Milan ein Top-Team ist, das eigentlich in die Champions League gehört. Es war eine große Leistung, gegen sie unentschieden zu spielen - das hätte ich nicht für möglich gehalten", sagte der 55-Jährige.
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Minuskulisse in Mailand
Dennoch rechnet der Coach seiner Mannschaft eine gute Chance aus, auch die nächste Runde erfolgreich zu überstehen: "Wir haben als Gruppensieger den Vorteil, das Rückspiel zu Hause zu bestreiten. Das bietet uns eine sehr gute Möglichkeit aufs Weiterkommen."
Als Gruppenzweiter bekommt es Milan in den K.o. -Spielen am 18./19. und 26. Februar derweil mit einem der "Absteiger" aus der Champions-League-Gruppenphase zu tun.
Dabei sah es zunächst so aus, als würde der 17-malige italienische Meister seiner klaren Favoritenrolle gerecht werden. Massimo Ambrosini hatte die Platzherren vor der Minuskulisse von 5.420 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion - darunter knapp ein Drittel Wolfsburger - verdient in Führung gebracht (16.).
Vorbereitung startet am 4. Januar
Auch den Ausgleich durch Christian Zaccardo (55.) konnte Milan durch das 2:1 des Brasilaners Pato (56.) sofort kontern. In der Schlussphase wäre neben Sagliks 2:2 (81.) jedoch mehrfach sogar der Siegtreffer für Wolfsburg möglich gewesen.
"Mit diesem Achtungserfolg können wir beruhigt in die Weihnachtsferien gehen", resümierte Magath zufrieden, ehe er selbst ebenso wie ein Großteil der Mannschaft noch von Mailand aus in den Urlaub startete.
Die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt für den VfL am 4. Januar mit dem Hallenturnier in Frankfurt, ehe es ab dem 8. Januar in ein zehntägiges Trainingslager ins spanische Jerez de la Frontera geht.
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