Die stolze Siegesserie des FC Bayern reißt gegen Hoffenheim, doch der Meister lässt sich nicht lumpen und stellt einen Europarekord auf. Marco Reus verhilft Dortmund zu einem seltenen Erlebnis. Und dann wären da noch die Erkenntnisse in den opta-Zahlen des Spieltags, dass Augsburg nicht ganz dicht und der VfB nicht ganz normal ist.
Europa-Rekord: Die stolze Serie von 19 Siegen in der Bundesliga in Folge ist beendet, aber natürlich haben sich die Bayern nicht lumpen lassen und eine andere Bestmarke aufgestellt. Gegen Hoffenheim trafen sie im 65. Ligaspiel in Folge, das schaffte aus Europas großen Ligen in Spanien, England, Italien und Frankreich noch kein Team. Der FC Barcelona folgt auf dem zweiten Rang (64). Das letzte Zu-Null-Spiel der Bayern war übrigens am 14. April 2012, ein 0:0 gegen Mainz.
Verkehrte Welt: Nicht nur wegen des Ergebnisses von 3:3 und der Tatsache, dass die Bayern nicht gewannen, war das Spiel zwischen dem Meister und 1899 Hoffenheim ein ganz besonderes. Aus statistischer Sicht, wie es sich beim "Spieltag in Zahlen" von selbst versteht: Seit opta die Bundesliga im Detail analysiert (seit 2004/2005), ist es keiner Mannschaft gelungen, in München 20 Torschüsse gegen die Bayern abzufeuern. 11:20 lautete die Bilanz in dieser Kategorie.
Die Hoffenheimer Torschüsse beim 3:3 gegen die Bayern
Spitzenreiter, Spitzenreiter: Bleiben wir noch einen Augenblick bei Hoffenheim. Sead Salihovic hat sein 9. Tor in der Bundesliga per direktem Freistoß erzielt. Damit ist der Bosnier die Nr. 1. unter allen aktiven Spielern.
Seltenes Comeback: Marco Reus hat es der BVB zu verdanken, dass er in der Tabelle weiter oberhalb des FC Schalke 04 angesiedelt ist. Der Nationalspieler schoss in Stuttgart erstaunliche sieben Mal aufs Tor und dreimal zappelte der Ball danach im Netz. Und Reus hat der BVB auch eine statistische Fußnote zu verdanken, denn erstmals seit 2003 konnte man ein Spiel nach einem 0:2 noch gewinnen. Damals führte der HSV mit 2:0 in Dortmund, doch binnen fünf Minuten drehte der BVB das Spiel dank Jan Koller (64., 66.) und Ewerthon (69.).
Seite 2: FCA nicht ganz dicht, VfB nicht ganz normal
Nicht ganz dicht: Braunschweig hat es geschafft, der HSV hat es geschafft und auch der VfB Stuttgart. Selbst Hoffenheim, wo es hüben wie drüben ganz gerne mal einschlägt, hat das hingekriegt, nur Augsburg nicht. Der FCA ist das einzige Bundesliga-Team, das in der Rückrunde noch nicht zu null gespielt hat. Zuletzt kassierte man gegen Mainz und Leverkusen jeweils drei Stück. In der Hinrunde war Markus Weinzierls Mannschaft vier Mal ohne Gegentor geblieben.
Dann ist er drin! Was passiert, wenn Josip Drmic aufs Tor schießt? Richtige Antwort: Dann ist der Ball drin. Auf 16 Treffer bringt es der Schweizer inzwischen, also genauso viele wie Robert Lewandowski. Dabei ist Drmic aber viel effektiver. 47 Schüsse gab er in der gesamten Saison überhaupt nur ab, Lewandowski deren 75. Zehn seiner 16 Tore erzielte Drmic in der Rückrunde und ist damit bester Torjäger 2014.
Normalerweise... Normale Bundesliga-Mannschaften gewinnen, wenn sie in Führung gehen. Nicht immer, aber doch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit. Manchmal spielen sie freilich auch nur unentschieden. Beim VfB Stuttgart jedoch ist nichts normal.
Wenn der VfB in dieser Saison führt, dann bedeutet das wenig oder auch nichts. Sechs Spiele verlor der VfB noch nach eigener Führung, fünf Mal reichte es nur für einen Punkt. In der Hinrunde in Hamburg führte man beispielsweise drei Mal, ehe man sich am Ende 3:3 trennte. Am Wochenende hieß es gegen Dortmund 2:0 und am Ende stand die 16. Saisonniederlage zu Buche. Hätte der VfB alle diese Spiele gewonnen - was auch nicht normal, aber zumindest möglich gewesen wäre -, stünde man übrigens bei 52 statt 24 Punkten.
Der 28. Spieltag auf einen Blick