Leicester City überrennt am 26. Spieltag der Premier League den FC Liverpool in Spiel eins nach Ranieri. Chelsea zieht beim Jubliäum von Cesc Fabregas weiter davon. Tottenham bleibt dran.
FC Chelsea - Swansea City 3:1 (1:1)
Tore: 1:0 Fabregas (19.), 1:1 Llorente (45.+2), 2:1 Pedro (72.), 3:1 Costa (84.)
- Ein besonderes Spiel für Cesc Fabregas. Nicht nur, dass er als erster Spanier sein 300. Premier-League-Spiel bestritt, er traf auch zur absolut verdienten Führung für die Blues. Nur Minuten später hatte Fabregas sogar die Chance auf 2:0 zu erhöhen. Seinen artistischen Dropkick aus elf Metern konnte Fabianski aber mit einer starken Reaktion parieren.
- Chelsea erspielte sich in der Folge Chance um Chance, hatte knapp 70 Prozent Ballbesitz und das nächste Tor schien nur eine Frage der Zeit. Aus dem Nichts erzielte Llorente in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem Freistoß von Sigurdsson per Kopfball den Ausgleich.
- Im zweiten Durchgang lief Chelsea lange an, verzweifelte aber an der Defensive der Gäste. Ein kapitaler Aussetzer von Fabianski, der einen absolut haltbaren Weitschuss von Pedro ins linke Eck passieren ließ. Kurz vor Schluss sorgte dann Diego Costa für den ersten Sieg der Blues gegen die Schwäne nach zuvor zwei Remis sowie einer Niederlage.
- Zuhause ist Chelsea gegen Swansea in sechs Spielen noch ohne Niederlage (fünf Siege, ein Unentschieden). In den vorherigen elf Aufeinandertreffen in der höchsten englischen Spielklasse fielen im Schnitt drei Tore pro Partie (23:10 für Chelsea), in Duell Nummer zwölf war es einer mehr.
Crystal Palace - FC Middlesbrough 1:0 (1:0)
Tor: Van Aanholt (34.)
- In der 34. Minute erzielte Patrick van Aanholt per Aufsetzer von der Strafraummitte das Tor des Tages. Die Vorarbeit kam von Yohan Cabaye. Den Hausherren gelang nun erstmals nach zwei torlosen Spielen wieder ein Treffer.
- Für Trainer Sam Alladyce endete eine persönliche Negativserie gegen Middlesbrough. Seinen letzten Sieg gegen Boro konnte er im Jahr 2003 als Bolton-Trainer feiern.
- Crystal Palace schloss mit dem Dreier zu Middlesbrough auf und verließ die Abstiegszone. Beide Teams weisen nun 22 Punkte auf ihrem Konto auf und belegen derzeit die Ränge 16 und 17 in der Tabelle.
FC Everton - AFC Sunderland 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Gueye (40.), 2:0 Lukaku (80.)
- Zum zweiten Mal kehrte David Moyes an den Goodison Park zurück. Diesmal wollte der zwischenzeitliche ManUnited-Coach sicherlich ein besseres Ergebnis einfahren, als bei der ersten Visite, als er sich mit den Red Devils eine 0:2-Pleite einfuhr.
- Der Plan des Gäste-Coaches war von Anfang an klar: Verteidigen! Moyes Team setzte die Anweisungen des Gegners auch sehr gut um. Kurz vor der Pause war es allerdings Idrissa Gueye, der mit einer Direktabnahme aus zehn Metern sein erstes Premier-League-Tor erzielte und die Erlösung für die stets anlaufenden Toffees brachte.
- Zehn Minuten vor dem Schluss hatte Jermain Defoe die Riesenchance auf den Ausgleich, im Gegenzug sorgte allerdings Romelu Lukaku für die Entscheidung. Der Belgier, der im Hinspiel dreimal traf, erlegte die Black Cats mit einem leicht abgefälschten Schuss. Lukaku traf damit bereits zum achten Mal gegen Sunderland und gegen kein anderes Team häufiger. Mit 60 Toren ist Lukaku nun gemeinsam mit Duncan Ferguson Rekordtorschütze der Liverpooler.
- Die Toffees gewinnen auch das zweite Aufeinandertreffen mit dem Team von Moyes, das nach einer engagierten aber glücklosen zweiten Halbzeit weiter in großer Abstiegsnot steckt. Die Toffees hingegen befinden sich nun in Schlagdistanz zu den europäischen Plätzen.
Hull City - FC Burnley 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Huddlestone (72./HE), 1:1 Keane (76.)
Gelb-Rote Karte: Barnes (90.+2/wiederholtes Foulspiel/Burnley)
- Noch kein einziges Premier-League-Spiel konnte Hull gegen Burnley gewinnen, so auch am 26. Spieltag der Saison 2016/17. Zwar brachte Huddlestone die Gastgeber per Foulelfmeter in Führung, Keane glich aber nur vier Minuten später aus.
- In der Nachspielzeit flog Barnes noch mit der Ampelkarte vom Platz, das änderte aber nichts mehr am Ergebnis.
- Burnley bleibt mit dem Remis das schwächste Auswärtsteam der Liga. Durch das Remis in Hull fuhren die Clarets im zwölften Spiel erst ihren zweiten Zähler in der Fremde ein. Schlechter war zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte nur QPR in der Saison 2014/15 (null Punkte).
West Bromwich Albion - AFC Bournemouth 2:1 (2:1)
Tore: 0:1 King (5./FE), 1:1 Dawson (10.), 2:1 McAuley (22.)
- Nach einem Foul von Allan Nyom an Ryan Fraser nutzte Josh King die Gelegenheit vom Punkt und brachte Bournemouth mit 1:0 in Front. Danach zeigten die Gästen aber, warum sie 2017 die schlechteste Premier-League-Abwehr stellen und ließen die Gegentore 19 und 20 des Jahres zu: Erst traf Craig Dawson mit einem abgefälschten Schuss zum Ausgleich, dann profitierte Gareth McAuley von einer schwachen Abwehr von Bournemouth-Keeper Artur Boruc und staubte zum 2:1 ab.
- Es war bereits das sechste Saisontor für McAuley - Liga-Höchstwert für einen Abwehrspieler, gemeinsam mit Liverpools James Milner.
- Bournemouth wartet weiter auf den ersten Sieg des Jahres und hat 2017 erst zwei Punkte gesammelt. Nur Meister Leicester ist mit einem Zähler schlechter. Für den AFC sind die Abstiegsränge nur noch fünf Zähler entfernt.
- Die Gäste probierten alles, um die Niederlage zu verhindern: Sie hatten am Spielende zwölf Torschüsse in ihrer Bilanz, mit 649 Pässen mehr als doppelt so viele Zuspiele wie West Brom und auch die besseren Zweikampfwerte (54 Prozent gewonnene Duelle). Auf den Endstand hatte das alles allerdings keine Auswirkung.
FC Watford - West Ham United 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Deeney (3./FE), 1:1 Ayew (73.)
Gelb-Rote Karte: Antonio (86./West Ham)
- Perfekter Start für die Gastgeber. Mit der ersten vielversprechenden Situation holte Zarate einen Strafstoß heraus, Deeney ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher.[
- In der 21. Minute begann dann das Unglück für die Hornets. Zarate verdrehte sich im Zweikampf mit Feghouli das Knie, konnte aber zunächst weiterspielen. Mit Beginn der Nachspielzeit der ersten Hälfte lag der Argentinier plötzlich wieder auf dem Boden und hielt sich das Knie. Es schien sich dabei um eine schwerere Verletzung zu handeln. Durch die Behandlungszeit wurden im ersten Durchgang fast elf (!) Minuten nachgespielt.
- Watford zeigte sich geschockt von diesem Rückschlag und so war West Ham im zweiten Durchgang klar überlegen, scheiterte aber ein ums andere Mal an Gomes im Kasten der Gastgeber. Nachdem Antonio kein Glück hatte und mit einem Schuss gleich beide Pfosten traf, setzte Ayew stark nach und traf ins leere Tor.
- Durch den Ausgleich bleibt es dabei, dass die Hammers noch nie zwei Spiele in Folge gegen Watford verloren haben (2:4 im Hinspiel). Die Statistik zwischen beiden Teams bleibt mit jeweils drei Siegen und zwei Remis in der Premier League sowie einem Torverhältnis von 10:9 zu Gunsten der Hornets äußerst ausgeglichen.
Tottenham Hotspur - Stoke City 4:0 (4:0)
Tore: 1:0 Kane (14.), 2:0 Kane (32.), 3:0 Kane (37.), 4:0 Alli (45.+1)
- Nach zuletzt durchwachsenen Auftritten legten die Spurs furios los. Harry Kane wurde dabei schon im ersten Durchgang zum Matchwinner. Innerhalb von 23 Minuten schnürte er einen Hattrick, seinen dritten im Jahr 2017 und den vierten insgesamt für die Spurs (Rekord!).
- Sein erstes Tor war zudem sein 100. als Profi (insgesamt 102, 86 für Tottenham). In den vergangenen zehn Spielen in Liga und nationalem Pokal kam der Engländer nun auf 13 Treffer.
- Durch Dele Allis Tor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schossen die Spurs zum ersten Mal seit Februar 2012 vier Tore vor dem Pausenpfiff. Alli traf wie Kane im dritten Spiel hintereinander gegen Stoke.
- Für die Lilywhites war es der dritte 4:0-Sieg gegen die Potters in Folge, eine solche Serie gelang in der Premier League zuvor erst drei Teams. Stoke musste nach einem Sieg und einem Remis in den beiden vorherigen Gastspielen an der White Hart Lane zum ersten Mal seit der Saison 2014/15 eine Niederlage hinnehmen.
Leicester City - FC Liverpool 3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Vardy (28.), 2:0 Drinkwater (39.), 3:0 Vardy (60.), 3:1 Coutinho (68.)
- Nach Claudio Ranieris Entlassung und mit fünf Niederlagen aus den letzten fünf Ligaspielen im Rücken war das Publikum im King Power Stadium gespannt, wie der Tabellenachtzehnte Leicester gegen Liverpool reagieren würde. Der Mannschaft von Interimstrainer Craig Shakespeare war das nicht anzumerken. Sie legte von Beginn an einen engagierten Auftritt hin und zwang Jürgen Klopps Torhüter Mignolet schon in den ersten zehn Minuten zu mehreren Glanzparaden.
- Leicester stand wie in der Meistersaison kompakt und tief und konterte gefährlich. Ein einziger Pass aus dem Mittelfeld entblößte die komplette Liverpooler Abwehr und Vardy verwandelte freistehend. Vardys Tor war in der Premier League das erste des Jahres 2017 für Leicester. Damit beendete er eine 637 Minuten lange Durststrecke.
- Der Gastgeber blieb am Drücker. Mit Folgen: Einen halbherzig in den Rückraum geklärten Ball zimmerte Drinkwater mit dem Vollspann sehenswert ins lange Eck. Die verdiente Zwei-Tore-Führung markierte Drinkwaters erstes Saisontor.
- Liverpool schien völlig überrascht vom starken Auftreten Leicesters, bekam in der zweiten Halbzeit jedoch mehr Kontrolle und Spielanteile. Die Foxes standen weiter sicher und konterten gefährlich. Mit seinem Kopfballtreffer zum 3:0 konterkarierte Vardy die optische Überlegenheit der Reds nach einer punktgenauen Flanke von Fuchs.
- Liverpool witterte nochmal Morgenluft, als Emre Can nach einem Sololauf Coutinho in Szene setzte, dem der Anschlusstreffer gelang. Doch Leicester blieb hinten wenig anfällig und am Ende mühte sich Klopps Team vergeblich. Liverpool verpasste damit den Sprung auf Platz drei, die Foxes springen auf einen Nichtabstiegsplatz.
- Für Liverpool war es bereits die vierte Niederlage der Saison, bei der der Gegner zu Beginn des Spieltags auf einem Abstiegsrang gestanden hatte. Leicester wiederum gewann alle Spiele in dieser Saison, in denen die Foxes das erste Tor erzielen.
Die Premier League im Überblick
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