FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani hat erklärt, dass aufgrund der Coronakrise in diesem Jahr möglicherweise keine Länderspiele mehr stattfinden könnte. Den nationalen Ligen werde eine höhere Priorität eingeräumt.
"Länderspiele noch im Jahre 2020 könnten schwierig werden. Neben den Gesundheitsproblemen ist auch das Reisen aktuell nicht erlaubt, man weiß nicht, wie es sich weiterentwickelt", sagte Montaglini, der die Arbeitsgruppe der FIFA zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Spielplan leitet, gegenüber der Associated Press.
Die für den Zeitraum zwischen März und Juli geplanten Länderspiele sind bereits auf unbestimmte Zeit verlegt worden, auch hinter der Austragung der Partien im Herbst steht ein großes Fragezeichen: "Zwar sind die kommenden Partie für September weiterhin geplant, aber ich bin mir nicht sicher, ob die wirklich durchgeführt werden können", erklärte Montagliani. Stattdessen solle "der nationale Fußball Priorität genießen".
Fußballspiele mit Fans? "Massives Risiko"
Sollten in den kommenden Monaten tatsächlich wieder ein Fußballspiel ausgetragen werden können, dann glaube er nicht daran, "dass dies mit Fans im Stadion starten wird. Ich bezweifle das stark. Wir würden damit ein massives Risiko eingehen". Er rechne - wie in allen anderen Teilen der Gesellschaft - mit einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität.
Zuletzt erklärte FIFA-Boss Gianni Infantino bereits, dass die Priorität momentan nicht dem Fußball gelte: "Es kann nicht sein, dass für irgendein Spiel, einen Wettbewerb oder eine Liga Menschenleben riskiert werden. Wenn man noch etwas länger warten muss, müssen wir das tun."