Blues und Reds brauchen drei Punkte

Luiz Felipe Scolari tobt und schweigt, Rafael Benitez mault weiter: Bei den Konkurrenten des englischen Fußball-Meisters und Tabellenführers Manchester United liegen im Titelkampf weiter die Nerven blank.

Michael Ballacks Teammanager Scolari flippte am Mittwoch beim 2:0 der Blues gegen den FC Middlesbrough an der Seitenlinie wegen einer Entscheidung des Referees aus, geriet mit Boro-Assistent Malcolm Crosby aneinander und schickte nach Spielende seinen Assistenten Ray Wilkins vor die Kameras.

Liverpool-Boss Rafa Benitez verdutzte die Öffentlichkeit nach dem 1:1 der Reds bei Wigan Athletic mit einem diffusen Kommentar. "Rafas neuer verrückter Wortschwall", schrieb das Massenblatt "Sun".

Benitez: "Warum war es ein verrücktes Spiel? Weil es verrückt war!"

"Wir haben in der ersten Hälfte nicht alles klargemacht. Und in der zweiten Halbzeit war es ein verrücktes Spiel. Und wenn es ein verrücktes Spiel ist, kann man Dinge nicht kontrollieren. Und warum war es ein verrücktes Spiel? Weil es verrückt war!", sagte Benitez.

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Anwesende hätten sich ratlos am Kopf gekratzt. Benitez hatte vor Wochen den Konkurrenten Alex Ferguson öffentlich verbal angegriffen, seitdem kam Liverpool vier Spiele in Folge nicht über Unentschieden hinaus, verlor die Tabellenspitze und muss ein weiteres Mal um die erste Meisterschaft seit 1990 zittern.

FA-Cup-Sieger Chelsea kann mit breitem Kreuz zum direkten Duell am Sonntag (16.30 Uhr im LIVE-TICKER und im Internet TV) an die Anfield Road fahren. Chelsea hat wie Liverpool 48 Zähler auf dem Konto, aber die bessere Tordifferenz.

Manchester liegt nach dem 5:0 am Dienstag bei West Bromwich Albion mit 50 Punkten an der Spitze und hat noch ein Spiel weniger absolviert.

Liverpool lässt wichtige Punkte liegen

"Wir hatten in den vergangenen Jahren einige phantastische Spiele gegen sie. Diesmal wird es genauso sein", sagte Scolaris Assistent Wilkins mit Blick auf das Spiel.

Liverpool hatte im Oktober 2008 1:0 in Chelsea gewonnen und damit die stolze Serie der Blues von 86 Spielen an der Stamford Bridge in Folge ohne Niederlage beendet.

Dort fiel gegen Boro das deutsche Duell zwischen Ballack und Robert Huth ins Wasser, da Huth 90 Minuten nur auf der Bank saß. Beide Tore beim 14. Saisonsieg der Blues erzielte der Ivorer Salomon Kalou (58. und 81.).

Liverpool, das mit dem dritten Unentschieden in Folge erneut wertvolle Punkte verschenkte, sah nach einem Treffer des Israeli Yossi Benayoun (41.) bereits wie der Sieger aus.

Nsereko feiert sein Debüt auf der Insel

Doch Wigan kam durch einen Elfmeter von Mido sieben Minuten vor Schluss noch zum Ausgleich.

Der deutsche U-19-Europameister Savio Nsereko, der vor wenigen Tagen für 11 Millionen Euro vom italienischen Zweitligisten Brescia Calcio zu West Ham United gewechselt war, feierte sein Debüt auf der Insel.

Beim 2:0 der Hammers gegen Hull City wurde er in der 86. Minute für David Di Michele eingewechselt, der in der 33. Minute das 1:0 erzielt hatte. Den zweiten Treffer steuerte Carlton Cole (51.) bei.

Der FC Arsenal dagegen hat die Spitzengruppe aus den Augen verloren. Die Gunners ließen beim 1:1 beim FC Everton erneut Punkte liegen und haben bereits neun Zähler Rückstand auf United. Der Niederländer Robin van Persie sicherte den Londonern mit seinem Tor in der Nachspielzeit wenigstens das Unentschieden.

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