Frankfurt - England drei, Italien drei, Spanien zwei: Die Klubs der europäischen Top-Ligen haben einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase ihren Durchmarsch in der Champions League fortgesetzt und bereits 8 der insgesamt 16 Achtelfinal-Plätze sicher.
Aus eigener Kraft können in zwei Wochen noch Real Madrid und der FC Liverpool die Bilanz der Primera Division beziehungsweise der Premier League auf internationalem Parkett weiter verbessern.
Am Mittwoch qualifizierten sich als letzte Teams des 5. Spieltages Titelverteidiger AC Mailand und der FC Chelsea vorzeitig. Die Bundesliga muss indes am 11. Dezember auf einen Sieg von Werder Bremen (bei Olympiakos Piräus) und/oder Schalke 04 (gegen Rosenborg Trondheim) hoffen, um in der K.o-Runde der besten 16 europäischen Klubmannschaften überhaupt noch vertreten zu sein.
"Eiskalte Blues" trumpfen in Rosenborg auf
Kein Wunder also, dass sich mit dem Traum vom Finale der Königsklasse am 21. Mai in Moskau momentan eher andere befassen. Zum Beispiel der englische Pokalsieger FC Chelsea, der sich durch ein müheloses 4:0 (3:0) bei Rosenborg Trondheim neben dem vorzeitigen Achtelfinal-Einzug auch den Sieg in der "Schalke-Gruppe" sicherte und den Königsblauen Schützenhilfe leistete.
"Wir sind ein großer Klub und wollen ins Endspiel. Ich glaube daran, weil wir erfrischenden Fußball spielen, zuletzt immer besser geworden sind und diesen Umstand weiter fortsetzen werden", kündigte Chelseas Teammanager Avram Grant nach dem 13. Spiel in Serie ohne Niederlage vollmundig an.
"Eiskalte Blues", lobte der Daily Express die immer stärker auftrumpfende Grant-Elf. Im "Kühlschrank" von Trondheim, das am abschließenden Gruppenspieltag bei Schalke 04 antreten muss, bewies vor allen Dingen der von der seriösen Tageszeitung "The Times" als "brillant" gelobte Didier Drogba (8./20.) mit zwei Treffern binnen 13 Minuten kühlen Kopf.
Chelsea trifft nach Belieben
Ein 25-m-Freistoß von Abwehrspieler Alex (40.) und ein Abstauber von Joe Cole (73.) besiegelten endgültig den Kantersieg. "Wir sind jetzt richtig torhungrig", stellte Chelsea-Kapitän John Terry mit Blick auf insgesamt 30 Blues-Treffern seit dem Amtsantritt von Grant in den vergangenen neun Wochen zufrieden fest.
Der amtierende Champions-League-Sieger AC Mailand hatte die 1:1 (1:1)-Pflichtnummer bei Benfica Lissabon indes schnell abgehakt. Im Mittelpunkt stand bei den Rossoneri nicht der Sprung ins Achtelfinale, sondern der Brasilianer Kaka. Milan-Trainer Carlo Ancelotti ("Das erste Etappenziel ist erreicht") bezeichnete die Leistung des 25-Jährigen als "optimal von Anfang bis Ende".
Liverpool-Fans stärken Benitez den Rücken
Große Emotionen gab es auch rund um das 4:1 (1:1) des englischen Rekordmeisters FC Liverpool gegen den FC Porto, durch den die Engländer ihre Chance auf die K.o.-Runde wahrten und ihrem Coach Rafael Benitez wohl den Job sicherten.
Bereits vor der Partie an der Anfield Road hatten die Fans einen "Sympathiemarsch" für Benitez veranstaltet, nachdem dieser zuletzt mit den ungeliebten amerikanischen Klubbesitzern Tom Hicks und George Gillett aneinander geraten war. Ausgerechnet Benitez' spanischer Landsmann Fernando Torres (19. /78.) war mit zwei Treffer der Matchwinner der Reds.
Sieg in Marseille ist Pflicht
"Viva Espana", titelte dementsprechend die Tageszeitung "Mirror", während "The Sun" von "spanischer Erleichterung" schrieb. Benitez aber wollte davon nicht viel wissen und gab sich unbeeindruckt. "Meine Position ist durch diesen Sieg nicht besser und nicht schlechter geworden." Um die Runde der letzten 16 zu erreichen, muss Liverpool nun am 11. Dezember unbedingt beim direkten Rivalen Olympique Marseille gewinnen.
Vor dem AC Mailand und dem FC Chelsea hatten sich bereits der FC Barcelona, der FC Sevilla, Inter Mailand, der AS Rom, Manchester United und FC Arsenal für das Achtelfinale qualifiziert. Gute Chancen auf ein Weiterkommen haben zudem nach dem Tabellenstand der FC Porto, Real Madrid, Celtic Glasgow, die Glasgow Rangers und Fenerbahce Istanbul.