Während die Mannschaften von Manchester United und dem FC Bayern sportlich eher Magerkost darboten, duellierten sich die beiden Fanlager auf hohem Niveau - und zwar mit Gesten und Gesängen.
Humor, das können die Engländer bekanntlich fast genauso gut wie Biertrinken - einen weiteren Beweis dafür gab es am Dienstagabend im Old Trafford. "You're shit, and you know you are", hatten die Fans des FC Bayern München im Laufe des Champions-League-Spiels wieder und wieder in Richtung der Gastgeber skandiert. Sicherheitshalber in der Landessprache, damit die Botschaft auch unmissverständlich ankommt.
Ein bisschen gemein war das ja schon, inhaltlich aber natürlich richtig. In der Liga nur Sechster, am Wochenende vom AFC Bournemouth gedemütigt. Als das Spiel gegen den FC Bayern dann auch noch beim Stand von 0:1 abgepfiffen und somit das Europapokal-Aus besiegelt war, erwiderten die United-Fans ehrlich: "We're shit, and we know we are." Die mitgereisten Münchner klatschten zufrieden.
Diese Episode war der Abschluss eines Champions-League-Duells, das mehrere Geschichten zu erzählen hatte. Da wäre die Geschichte von der Rehabilitation des FC Bayern nach der 1:5-Blamage gegen Eintracht Frankfurt, die Münchner Kicker zeigten wieder so etwas wie Willen und Konzentration. Da wäre die Geschichte des voranschreitenden Niedergangs von Manchester United unter Trainer Erik ten Hag. Und da wäre noch die Geschichte der großen Gesten und kleinen Frotzeleien zwischen den beiden Fanlagern.